unter der Hand überlegen geworden; und da er sich im ausschliessenden Besitze der Schutz- und Trutzwaffen befand, so vertheidigte er nicht bloss seine Person, sondern auch sein Eigenthum, wozu er seine Familie und in der- selben sein Weib rechnete, das er jetzt als durchaus von ihm abhängig ansah.
Während dass die Einsichten des Mannes durch seinen vergrösserten Wirkungskreis sich vermehrten; während dass seine Geschäfte mit der bürgerlichen Gesellschaft einen hö- heren Schwung nahmen, indem seine Begriffe sich zu generalisiren anfingen: schrumpfte die Seele des Weibes je mehr und mehr in die Gränzen des Haushalts ein. Dieser bestand wegen Einfachheit der Bedürfnisse, dem Vater Homer zufolge, in dem Zeitalter der Heroen, selbst bei königlichen Familien, noch bloss im Weben und andern dergleichen Handarbeiten. Nach und nach verlor sich die weibliche Spannkraft gänzlich. Schade! -- Durch die Umstände, dass alle Geschäfte des Staats den Weibern entzogen, und diese, bei Entstehung der bürgerlichen Gesellschaften, schon zur
unter der Hand überlegen geworden; und da er sich im ausschlieſsenden Besitze der Schutz- und Trutzwaffen befand, so vertheidigte er nicht bloſs seine Person, sondern auch sein Eigenthum, wozu er seine Familie und in der- selben sein Weib rechnete, das er jetzt als durchaus von ihm abhängig ansah.
Während daſs die Einsichten des Mannes durch seinen vergröſserten Wirkungskreis sich vermehrten; während daſs seine Geschäfte mit der bürgerlichen Gesellschaft einen hö- heren Schwung nahmen, indem seine Begriffe sich zu generalisiren anfingen: schrumpfte die Seele des Weibes je mehr und mehr in die Gränzen des Haushalts ein. Dieser bestand wegen Einfachheit der Bedürfnisse, dem Vater Homer zufolge, in dem Zeitalter der Heroën, selbst bei königlichen Familien, noch bloſs im Weben und andern dergleichen Handarbeiten. Nach und nach verlor sich die weibliche Spannkraft gänzlich. Schade! — Durch die Umstände, daſs alle Geschäfte des Staats den Weibern entzogen, und diese, bei Entstehung der bürgerlichen Gesellschaften, schon zur
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unter der Hand überlegen geworden; und da
er sich im ausschlieſsenden Besitze der Schutz-
und Trutzwaffen befand, so vertheidigte er
nicht bloſs seine Person, sondern auch sein
Eigenthum, wozu er seine Familie und in der-
selben sein Weib rechnete, das er jetzt als
durchaus von ihm abhängig ansah.
Während daſs die Einsichten des Mannes
durch seinen vergröſserten Wirkungskreis sich
vermehrten; während daſs seine Geschäfte
mit der bürgerlichen Gesellschaft einen hö-
heren Schwung nahmen, indem seine Begriffe
sich zu generalisiren anfingen: schrumpfte die
Seele des Weibes je mehr und mehr in die
Gränzen des Haushalts ein. Dieser bestand
wegen Einfachheit der Bedürfnisse, dem Vater
Homer zufolge, in dem Zeitalter der Heroën,
selbst bei königlichen Familien, noch bloſs im
Weben und andern dergleichen Handarbeiten.
Nach und nach verlor sich die weibliche
Spannkraft gänzlich. Schade! — Durch die
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Hippel, Theodor Gottlieb von: Über die bürgerliche Verbesserung der Weiber. Berlin, 1792, S. 100. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_weiber_1792/108>, abgerufen am 26.11.2024.
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