durch sklavische Eingezogenheit verliert die Ehe von beiden Seiten, und die Männer ohne Zweifel am meisten. -- Die Egyptischen Da- men mussten mit blossen Füssen ausgehen, damit sie einheimisch blieben; und wer er- innert sich nicht an die Geschichte jenes Weibes, das ein öffentliches, den Männern ge- heiligtes Haus vorbeigegangen war? -- Dieser unbeträchtliche Umstand veranlasste eine Wall- fahrt nach Delphi, um in heiliger Kürze und Einfalt zu erfahren, was dieser Vorgang be- deute? Wer wollte nicht lieber an der Wirthstafel, als bei Lucullus vorlieb nehmen, wenn bei letzterem die Menge der Leckerbis- sen das Vergnügen des Umganges und einer gemischten Gesellschaft ersetzen sollte? -- Die Römische Sprache scheint zum Umgange mit Frauenzimmern, und zum Umgange über- haupt, wenig zu taugen, weil die Römer je- nes Salz der Erde nicht kannten. Zwar hat jede Nation in ihre Sprache Spuren ihrer Lieblingstugenden und Lieblingssünden ge- druckt: so kommen die technischen Benen- nungen des Seewesens aus dem Holländischen;
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durch sklavische Eingezogenheit verliert die Ehe von beiden Seiten, und die Männer ohne Zweifel am meisten. — Die Egyptischen Da- men muſsten mit bloſsen Füſsen ausgehen, damit sie einheimisch blieben; und wer er- innert sich nicht an die Geschichte jenes Weibes, das ein öffentliches, den Männern ge- heiligtes Haus vorbeigegangen war? — Dieser unbeträchtliche Umstand veranlaſste eine Wall- fahrt nach Delphi, um in heiliger Kürze und Einfalt zu erfahren, was dieser Vorgang be- deute? Wer wollte nicht lieber an der Wirthstafel, als bei Lucullus vorlieb nehmen, wenn bei letzterem die Menge der Leckerbis- sen das Vergnügen des Umganges und einer gemischten Gesellschaft ersetzen sollte? — Die Römische Sprache scheint zum Umgange mit Frauenzimmern, und zum Umgange über- haupt, wenig zu taugen, weil die Römer je- nes Salz der Erde nicht kannten. Zwar hat jede Nation in ihre Sprache Spuren ihrer Lieblingstugenden und Lieblingssünden ge- druckt: so kommen die technischen Benen- nungen des Seewesens aus dem Holländischen;
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durch sklavische Eingezogenheit verliert die
Ehe von beiden Seiten, und die Männer ohne
Zweifel am meisten. — Die Egyptischen Da-
men muſsten mit bloſsen Füſsen ausgehen,
damit sie einheimisch blieben; und wer er-
innert sich nicht an die Geschichte jenes
Weibes, das ein öffentliches, den Männern ge-
heiligtes Haus vorbeigegangen war? — Dieser
unbeträchtliche Umstand veranlaſste eine Wall-
fahrt nach Delphi, um in heiliger Kürze und
Einfalt zu erfahren, was dieser Vorgang be-
deute? Wer wollte nicht lieber an der
Wirthstafel, als bei Lucullus vorlieb nehmen,
wenn bei letzterem die Menge der Leckerbis-
sen das Vergnügen des Umganges und einer
gemischten Gesellschaft ersetzen sollte? —
Die Römische Sprache scheint zum Umgange
mit Frauenzimmern, und zum Umgange über-
haupt, wenig zu taugen, weil die Römer je-
nes Salz der Erde nicht kannten. Zwar hat
jede Nation in ihre Sprache Spuren ihrer
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Hippel, Theodor Gottlieb von: Über die bürgerliche Verbesserung der Weiber. Berlin, 1792, S. 147. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_weiber_1792/155>, abgerufen am 24.11.2024.
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