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Hippel, Theodor Gottlieb von: Über die bürgerliche Verbesserung der Weiber. Berlin, 1792.

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bei der Jeder, wenn er auch gleich durch alle
drei Instanzen verloren hätte, sicher seyn
kann, dass er nach Gefühl und Einsicht der
gesitteten unpartheiischen Welt gewinnen und
das Feld behalten werde! -- Sind die mei-
sten Dikasteria nicht Säulenreihen, die nichts
Wichtiges zu tragen haben, und wo man un-
bedeutende Gegenstände mit Verzierungen
überladen hat? Der sichere Ehrgeitz ist weit
unausstehlicher, als der, welcher sich vor
List und Nachstellung fürchten muss -- Die
Römer waren, als Staat genommen, keine
sonderlichen Financiers; und oft hat mich der
sündliche Gedanke angewandelt, ob nicht mit
darum Juristen und Financiers einander so
spinnenfeind wären, bis auf den heutigen Tag.
Würden Weiber an der Finanz- und Rechts-
verwaltung
Antheil nehmen -- ich wette, die-
ser Hass zwischen Herodes und Pilatus müsste
aufhören, und beide Theile mehr zu Gesin-
nungen der Menschheit kommen, da jetzt die
Herren Financiers oft ins Recht pfuschen, und
die Justiz es so wenig bedenklich findet, eine
Art von Finanz-Operation zu werden -- dass

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bei der Jeder, wenn er auch gleich durch alle
drei Instanzen verloren hätte, sicher seyn
kann, daſs er nach Gefühl und Einsicht der
gesitteten unpartheiischen Welt gewinnen und
das Feld behalten werde! — Sind die mei-
sten Dikasteria nicht Säulenreihen, die nichts
Wichtiges zu tragen haben, und wo man un-
bedeutende Gegenstände mit Verzierungen
überladen hat? Der sichere Ehrgeitz ist weit
unausstehlicher, als der, welcher sich vor
List und Nachstellung fürchten muſs — Die
Römer waren, als Staat genommen, keine
sonderlichen Financiers; und oft hat mich der
sündliche Gedanke angewandelt, ob nicht mit
darum Juristen und Financiers einander so
spinnenfeind wären, bis auf den heutigen Tag.
Würden Weiber an der Finanz- und Rechts-
verwaltung
Antheil nehmen — ich wette, die-
ser Haſs zwischen Herodes und Pilatus müſste
aufhören, und beide Theile mehr zu Gesin-
nungen der Menschheit kommen, da jetzt die
Herren Financiers oft ins Recht pfuschen, und
die Justiz es so wenig bedenklich findet, eine
Art von Finanz-Operation zu werden — daſs

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[329/0337] bei der Jeder, wenn er auch gleich durch alle drei Instanzen verloren hätte, sicher seyn kann, daſs er nach Gefühl und Einsicht der gesitteten unpartheiischen Welt gewinnen und das Feld behalten werde! — Sind die mei- sten Dikasteria nicht Säulenreihen, die nichts Wichtiges zu tragen haben, und wo man un- bedeutende Gegenstände mit Verzierungen überladen hat? Der sichere Ehrgeitz ist weit unausstehlicher, als der, welcher sich vor List und Nachstellung fürchten muſs — Die Römer waren, als Staat genommen, keine sonderlichen Financiers; und oft hat mich der sündliche Gedanke angewandelt, ob nicht mit darum Juristen und Financiers einander so spinnenfeind wären, bis auf den heutigen Tag. Würden Weiber an der Finanz- und Rechts- verwaltung Antheil nehmen — ich wette, die- ser Haſs zwischen Herodes und Pilatus müſste aufhören, und beide Theile mehr zu Gesin- nungen der Menschheit kommen, da jetzt die Herren Financiers oft ins Recht pfuschen, und die Justiz es so wenig bedenklich findet, eine Art von Finanz-Operation zu werden — daſs X 5

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Über die bürgerliche Verbesserung der Weiber. Berlin, 1792, S. 329. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_weiber_1792/337>, abgerufen am 22.11.2024.