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Hippel, Theodor Gottlieb von: Über die bürgerliche Verbesserung der Weiber. Berlin, 1792.

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und wir können nach der Liebe hoffen, dass
er sie nicht ohne augenscheinlichen Segen
seiner Schule entlassen haben wird
.

Der Schule der Weisheit doch wohl? sonst
müsst' ich dies Freilich mit Zinsen zurück-
geben. Wo der liebe Gott eine Kirche hat,
da bauet sich der leidige Feind eine Kapelle
-- Jede Akademie der Weisheit hat ein Gym-
nasium der Thorheit in der Nähe; in der
grössten Schönheit liegt der Stoff zur grössten
Hässlichkeit -- Je glücklicher die Vernunft
den blauen Dunst zu verbreiten sucht, der
unser Auge verfälscht; je heftiger wird die
Begierde, sie durch Besuche aus jenen Gegen-
den zu widerlegen, wo abgeschiedene Seelen
hausen -- Beweiset die königliche Wander-
schaft (des Freilichs ungeachtet) nicht klärlich,
wie begierig die schöne Welt -- wohl zu
merken nach Weisheit ist --? in Ernst, was
wissen wir denn? Sind Weiber gleich zu-
weilen des Dafürhaltens, einer Philosophie
nicht zu bedürfen, nach welcher wir uns
rühmlichst den Kopf zerbrechen, um grund-
gelehrt sagen zu können: wir wüssten nichts;

und wir können nach der Liebe hoffen, daſs
er sie nicht ohne augenscheinlichen Segen
seiner Schule entlassen haben wird
.

Der Schule der Weisheit doch wohl? sonst
müſst’ ich dies Freilich mit Zinsen zurück-
geben. Wo der liebe Gott eine Kirche hat,
da bauet sich der leidige Feind eine Kapelle
— Jede Akademie der Weisheit hat ein Gym-
nasium der Thorheit in der Nähe; in der
gröſsten Schönheit liegt der Stoff zur gröſsten
Häſslichkeit — Je glücklicher die Vernunft
den blauen Dunst zu verbreiten sucht, der
unser Auge verfälscht; je heftiger wird die
Begierde, sie durch Besuche aus jenen Gegen-
den zu widerlegen, wo abgeschiedene Seelen
hausen — Beweiset die königliche Wander-
schaft (des Freilichs ungeachtet) nicht klärlich,
wie begierig die schöne Welt — wohl zu
merken nach Weisheit ist —? in Ernst, was
wissen wir denn? Sind Weiber gleich zu-
weilen des Dafürhaltens, einer Philosophie
nicht zu bedürfen, nach welcher wir uns
rühmlichst den Kopf zerbrechen, um grund-
gelehrt sagen zu können: wir wüſsten nichts;

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[354/0362] und wir können nach der Liebe hoffen, daſs er sie nicht ohne augenscheinlichen Segen seiner Schule entlassen haben wird. Der Schule der Weisheit doch wohl? sonst müſst’ ich dies Freilich mit Zinsen zurück- geben. Wo der liebe Gott eine Kirche hat, da bauet sich der leidige Feind eine Kapelle — Jede Akademie der Weisheit hat ein Gym- nasium der Thorheit in der Nähe; in der gröſsten Schönheit liegt der Stoff zur gröſsten Häſslichkeit — Je glücklicher die Vernunft den blauen Dunst zu verbreiten sucht, der unser Auge verfälscht; je heftiger wird die Begierde, sie durch Besuche aus jenen Gegen- den zu widerlegen, wo abgeschiedene Seelen hausen — Beweiset die königliche Wander- schaft (des Freilichs ungeachtet) nicht klärlich, wie begierig die schöne Welt — wohl zu merken nach Weisheit ist —? in Ernst, was wissen wir denn? Sind Weiber gleich zu- weilen des Dafürhaltens, einer Philosophie nicht zu bedürfen, nach welcher wir uns rühmlichst den Kopf zerbrechen, um grund- gelehrt sagen zu können: wir wüſsten nichts;

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Über die bürgerliche Verbesserung der Weiber. Berlin, 1792, S. 354. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_weiber_1792/362>, abgerufen am 27.11.2024.