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Hippel, Theodor Gottlieb von: Über die bürgerliche Verbesserung der Weiber. Berlin, 1792.

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Julius Cäsar lesen, schreiben, und sieben Ca-
binetssekretarien sieben besondere Briefe dikti-
ren! -- -- Und lebt die schöne Welt wirk-
lich? -- Nein doch! sie spielt das Leben --
Unbeständig überhaupt find' ich das andere
Geschlecht nicht mehr nicht weniger, als das
unsrige; vielmehr ist ihm eine gewisse Welt-
überwindung eigen. Es verstehet sich darauf
in's Dunkle zu werfen, und glänzt eben darum
desto besser -- Stilles Verdienst ist sein Ei-
genthum; und sind dies Anzeigen des Unbe-
standes? -- Zeitiger und fester nimmt es sei-
ne Partie als wir -- Zwanzig exemplarische
alte Jungfern gehen auf einen Hagestolzen
gleicher Art.

Die grosse Lebhaftigkeit weiblicher Em-
pfindungen und weiblicher Einbildungskraft,
das zu reitzbare Nervensystem soll indess
Schuld an der Unbeständigkeit und dem bloss
flüchtigen Feuer bei Gegenständen des Nach-
denkens in Hinsicht der Weiber seyn; auch
sollen sie für grosse Gegenstände des mensch-
lichen Wissens nur selten ein wahres Interesse
fühlen
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Julius Cäsar lesen, schreiben, und sieben Ca-
binetssekretarien sieben besondere Briefe dikti-
ren! — — Und lebt die schöne Welt wirk-
lich? — Nein doch! sie spielt das Leben —
Unbeständig überhaupt find’ ich das andere
Geschlecht nicht mehr nicht weniger, als das
unsrige; vielmehr ist ihm eine gewisse Welt-
überwindung eigen. Es verstehet sich darauf
in’s Dunkle zu werfen, und glänzt eben darum
desto besser — Stilles Verdienst ist sein Ei-
genthum; und sind dies Anzeigen des Unbe-
standes? — Zeitiger und fester nimmt es sei-
ne Partie als wir — Zwanzig exemplarische
alte Jungfern gehen auf einen Hagestolzen
gleicher Art.

Die groſse Lebhaftigkeit weiblicher Em-
pfindungen und weiblicher Einbildungskraft,
das zu reitzbare Nervensystem soll indeſs
Schuld an der Unbeständigkeit und dem bloſs
flüchtigen Feuer bei Gegenständen des Nach-
denkens in Hinsicht der Weiber seyn; auch
sollen sie für groſse Gegenstände des mensch-
lichen Wissens nur selten ein wahres Interesse
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[379/0387] Julius Cäsar lesen, schreiben, und sieben Ca- binetssekretarien sieben besondere Briefe dikti- ren! — — Und lebt die schöne Welt wirk- lich? — Nein doch! sie spielt das Leben — Unbeständig überhaupt find’ ich das andere Geschlecht nicht mehr nicht weniger, als das unsrige; vielmehr ist ihm eine gewisse Welt- überwindung eigen. Es verstehet sich darauf in’s Dunkle zu werfen, und glänzt eben darum desto besser — Stilles Verdienst ist sein Ei- genthum; und sind dies Anzeigen des Unbe- standes? — Zeitiger und fester nimmt es sei- ne Partie als wir — Zwanzig exemplarische alte Jungfern gehen auf einen Hagestolzen gleicher Art. Die groſse Lebhaftigkeit weiblicher Em- pfindungen und weiblicher Einbildungskraft, das zu reitzbare Nervensystem soll indeſs Schuld an der Unbeständigkeit und dem bloſs flüchtigen Feuer bei Gegenständen des Nach- denkens in Hinsicht der Weiber seyn; auch sollen sie für groſse Gegenstände des mensch- lichen Wissens nur selten ein wahres Interesse fühlen —

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Über die bürgerliche Verbesserung der Weiber. Berlin, 1792, S. 379. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_weiber_1792/387>, abgerufen am 25.11.2024.