Wenn sie indess auf den Zweck der bür- gerlichen Gesellschaft sehen --
O! dann verrechnen sich die Oberrech- nungs-Cameralisten noch mehr. Giebt es einen andern Zweck, als die individuelle Freiheit zu schützen, und die Eingriffe eines Jeden in die Freiheit eines Andern zu behindern --?
Das sollte auch auf Geschlechter Anwen- dung finden?
Sind die etwa nicht moralische Personen?
Und die Billigkeit?
ist ganz auf meiner Seite. Was im Lande gilt, ist Recht; was in der Welt gilt, ist bil- lig -- Was nach der Meinung der mehresten Menschen recht ist, ist billig --
und billig ist der, der so handelt, dass es die mehresten Menschen für Recht halten -- Ein billiger Autor ist der, der so schreibt, dass --
Wahr --!
Wenn wir zählen wollten --
würd' ich gewinnen, falls nur die stimm- ten, die man nicht fragen darf: "verstehest du auch, was du sagest --? weisst du auch, was du thust --?"
Wenn sie indeſs auf den Zweck der bür- gerlichen Gesellschaft sehen —
O! dann verrechnen sich die Oberrech- nungs-Cameralisten noch mehr. Giebt es einen andern Zweck, als die individuelle Freiheit zu schützen, und die Eingriffe eines Jeden in die Freiheit eines Andern zu behindern —?
Das sollte auch auf Geschlechter Anwen- dung finden?
Sind die etwa nicht moralische Personen?
Und die Billigkeit?
ist ganz auf meiner Seite. Was im Lande gilt, ist Recht; was in der Welt gilt, ist bil- lig — Was nach der Meinung der mehresten Menschen recht ist, ist billig —
und billig ist der, der so handelt, daſs es die mehresten Menschen für Recht halten — Ein billiger Autor ist der, der so schreibt, daſs —
Wahr —!
Wenn wir zählen wollten —
würd’ ich gewinnen, falls nur die stimm- ten, die man nicht fragen darf: »verstehest du auch, was du sagest —? weiſst du auch, was du thust —?»
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[396/0404]
Wenn sie indeſs auf den Zweck der bür-
gerlichen Gesellschaft sehen —
O! dann verrechnen sich die Oberrech-
nungs-Cameralisten noch mehr. Giebt es einen
andern Zweck, als die individuelle Freiheit zu
schützen, und die Eingriffe eines Jeden in die
Freiheit eines Andern zu behindern —?
Das sollte auch auf Geschlechter Anwen-
dung finden?
Sind die etwa nicht moralische Personen?
Und die Billigkeit?
ist ganz auf meiner Seite. Was im Lande
gilt, ist Recht; was in der Welt gilt, ist bil-
lig — Was nach der Meinung der mehresten
Menschen recht ist, ist billig —
und billig ist der, der so handelt, daſs es
die mehresten Menschen für Recht halten — Ein
billiger Autor ist der, der so schreibt, daſs —
Wahr —!
Wenn wir zählen wollten —
würd’ ich gewinnen, falls nur die stimm-
ten, die man nicht fragen darf: »verstehest du
auch, was du sagest —? weiſst du auch,
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Hippel, Theodor Gottlieb von: Über die bürgerliche Verbesserung der Weiber. Berlin, 1792, S. 396. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_weiber_1792/404>, abgerufen am 23.11.2024.
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