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Hippel, Theodor Gottlieb von: Über die bürgerliche Verbesserung der Weiber. Berlin, 1792.

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VI.
Nutzanwendung
.

Wenn es wahr ist, dass von der Theorie
des Drucks die ganze Operation eines glück-
lichen Finanzsystems und einer weisen Staats-
regierung abhängt: so haben die Männer we-
nigstens nicht die rechte Art des Druckes er-
wählt; denn in Wahrheit, wir verlieren durch
die Art, wie wir das andere Geschlecht be-
handeln, mehr als es selbst. Man sagt, dies
sei auch der Fall, wenn man im Unterthan
die Tugenden des Fleisses, der Industrie und
des Gehorsams durch siebenmal sieben Plagen
erzwingen will. Zwar bei dem Magnetismus
erregen Druck, Reiben und Streicheln ein
übermenschliches Vermögen; allein der poli-
tische Druck hat noch nicht die Divinations-
gabe erregt, den Hunger ohne zu essen, und
den Durst ohne zu trinken, zu stillen. Es
ist höchst jämmerlich kein anderes Gesetz zu
haben, als den souverainen Willen; und wo

VI.
Nutzanwendung
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Wenn es wahr ist, daſs von der Theorie
des Drucks die ganze Operation eines glück-
lichen Finanzsystems und einer weisen Staats-
regierung abhängt: so haben die Männer we-
nigstens nicht die rechte Art des Druckes er-
wählt; denn in Wahrheit, wir verlieren durch
die Art, wie wir das andere Geschlecht be-
handeln, mehr als es selbst. Man sagt, dies
sei auch der Fall, wenn man im Unterthan
die Tugenden des Fleiſses, der Industrie und
des Gehorsams durch siebenmal sieben Plagen
erzwingen will. Zwar bei dem Magnetismus
erregen Druck, Reiben und Streicheln ein
übermenschliches Vermögen; allein der poli-
tische Druck hat noch nicht die Divinations-
gabe erregt, den Hunger ohne zu essen, und
den Durst ohne zu trinken, zu stillen. Es
ist höchst jämmerlich kein anderes Gesetz zu
haben, als den souverainen Willen; und wo

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[398/0406] VI. Nutzanwendung. Wenn es wahr ist, daſs von der Theorie des Drucks die ganze Operation eines glück- lichen Finanzsystems und einer weisen Staats- regierung abhängt: so haben die Männer we- nigstens nicht die rechte Art des Druckes er- wählt; denn in Wahrheit, wir verlieren durch die Art, wie wir das andere Geschlecht be- handeln, mehr als es selbst. Man sagt, dies sei auch der Fall, wenn man im Unterthan die Tugenden des Fleiſses, der Industrie und des Gehorsams durch siebenmal sieben Plagen erzwingen will. Zwar bei dem Magnetismus erregen Druck, Reiben und Streicheln ein übermenschliches Vermögen; allein der poli- tische Druck hat noch nicht die Divinations- gabe erregt, den Hunger ohne zu essen, und den Durst ohne zu trinken, zu stillen. Es ist höchst jämmerlich kein anderes Gesetz zu haben, als den souverainen Willen; und wo

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Über die bürgerliche Verbesserung der Weiber. Berlin, 1792, S. 398. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_weiber_1792/406>, abgerufen am 24.11.2024.