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Hobrecht, James: Entwickelung der Verkehrs-Verhältnisse in Berlin. Berlin, 1893

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ten Zeitpunkten gewisse am meisten belaufene Strassen un-
fehlbar durchfahren, und für eine billigst zu bestimmende
Bezahlung die Fahrlustigen an zu bestimmenden Orten auf-
nehmen und absetzen müssen. Wie es scheint, wird aber
dieser Zweck nur auf die nachfolgend angegebene Weise
erreicht werden können. 1) Nach Verhältniss der Durch-
kreuzungen, in welchen das Durchschneiden Berlins von den
nöthig scheinenden Strassen für das in Rede stehende Personen-
Fuhrwerk erforderlich gehalten werden wird, müssen 1, 2
oder sogar 3 Central-Bureaus eingerichtet werden, deren
Standpunkte am besten in der Mitte der anzuordnenden
Durchschnitt-Linie sein wird. 2) An jedem Ende dieser
Durchschnitt-Linien erhält eine Personen-Fahranstalt ihren
Standpunkt angewiesen und fährt das Publicum nur nach
dem betreffenden Centralpunkte hin, wo der von der andern
Seite entgegenkommende Personenwagen diejenigen aufnimmt,
die dorthin weiter fahren wollen, während die von entgegen-
gesetzter Seite gekommenen und weiter verlangenden Personen
des Behufs den erst gedachten Wagen besteigen. 3) Auf der
etwa 3 oder 4000 Schritt langen Strecke bis zum betreffenden
Central-Bureau werden auf jede -- circa 1000 Schritt ent-
haltende -- Entfernung Halt-Plätze bestimmt. (Jeder dieser
Zwischenräume wird wahrscheinlich mit 1/2 Sgr. zureichend
bezahlt werden, sodass die Fahrt durch ganz Berlin oder
z. B. von Tivoli bis zum Invalidenhause 6 Sgr. kosten würde.)
6) Die Central-Bureaus haben keine Geldeinnahme und keine
Sorge für die Fuhrwerks-Beschaffung, sondern nur die Auf-
sicht über die zu beobachtende Ordnung, wobei ihnen Gens-
darmen zu Hülfe
gegeben werden können."

Im Laufe des Sommers 1837 scheint nun auch ein
erheblicher Fortschritt in dem Droschkenfuhrwesen eingetreten
zu sein, den uns ein Artikel der Vossischen Zeitung vom
3. October 1837 folgendermassen schildert:

"Wer seit Sonntag, wo die neuen Droschken fahren, noch
einen Unterschied zwischen Berlin und London findet, muss
ebenso unpratriotisch als parteiisch sein. Wer hat nicht über
das Gewühl der Wagen und derer, die fahren wollten, er-

ten Zeitpunkten gewisse am meisten belaufene Straſsen un-
fehlbar durchfahren, und für eine billigst zu bestimmende
Bezahlung die Fahrlustigen an zu bestimmenden Orten auf-
nehmen und absetzen müssen. Wie es scheint, wird aber
dieser Zweck nur auf die nachfolgend angegebene Weise
erreicht werden können. 1) Nach Verhältniſs der Durch-
kreuzungen, in welchen das Durchschneiden Berlins von den
nöthig scheinenden Straſsen für das in Rede stehende Personen-
Fuhrwerk erforderlich gehalten werden wird, müssen 1, 2
oder sogar 3 Central-Bureaus eingerichtet werden, deren
Standpunkte am besten in der Mitte der anzuordnenden
Durchschnitt-Linie sein wird. 2) An jedem Ende dieser
Durchschnitt-Linien erhält eine Personen-Fahranstalt ihren
Standpunkt angewiesen und fährt das Publicum nur nach
dem betreffenden Centralpunkte hin, wo der von der andern
Seite entgegenkommende Personenwagen diejenigen aufnimmt,
die dorthin weiter fahren wollen, während die von entgegen-
gesetzter Seite gekommenen und weiter verlangenden Personen
des Behufs den erst gedachten Wagen besteigen. 3) Auf der
etwa 3 oder 4000 Schritt langen Strecke bis zum betreffenden
Central-Bureau werden auf jede — circa 1000 Schritt ent-
haltende — Entfernung Halt-Plätze bestimmt. (Jeder dieser
Zwischenräume wird wahrscheinlich mit ½ Sgr. zureichend
bezahlt werden, sodaſs die Fahrt durch ganz Berlin oder
z. B. von Tivoli bis zum Invalidenhause 6 Sgr. kosten würde.)
6) Die Central-Bureaus haben keine Geldeinnahme und keine
Sorge für die Fuhrwerks-Beschaffung, sondern nur die Auf-
sicht über die zu beobachtende Ordnung, wobei ihnen Gens-
darmen zu Hülfe
gegeben werden können.“

Im Laufe des Sommers 1837 scheint nun auch ein
erheblicher Fortschritt in dem Droschkenfuhrwesen eingetreten
zu sein, den uns ein Artikel der Vossischen Zeitung vom
3. October 1837 folgendermaſsen schildert:

„Wer seit Sonntag, wo die neuen Droschken fahren, noch
einen Unterschied zwischen Berlin und London findet, muſs
ebenso unpratriotisch als parteiisch sein. Wer hat nicht über
das Gewühl der Wagen und derer, die fahren wollten, er-

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[27/0033] ten Zeitpunkten gewisse am meisten belaufene Straſsen un- fehlbar durchfahren, und für eine billigst zu bestimmende Bezahlung die Fahrlustigen an zu bestimmenden Orten auf- nehmen und absetzen müssen. Wie es scheint, wird aber dieser Zweck nur auf die nachfolgend angegebene Weise erreicht werden können. 1) Nach Verhältniſs der Durch- kreuzungen, in welchen das Durchschneiden Berlins von den nöthig scheinenden Straſsen für das in Rede stehende Personen- Fuhrwerk erforderlich gehalten werden wird, müssen 1, 2 oder sogar 3 Central-Bureaus eingerichtet werden, deren Standpunkte am besten in der Mitte der anzuordnenden Durchschnitt-Linie sein wird. 2) An jedem Ende dieser Durchschnitt-Linien erhält eine Personen-Fahranstalt ihren Standpunkt angewiesen und fährt das Publicum nur nach dem betreffenden Centralpunkte hin, wo der von der andern Seite entgegenkommende Personenwagen diejenigen aufnimmt, die dorthin weiter fahren wollen, während die von entgegen- gesetzter Seite gekommenen und weiter verlangenden Personen des Behufs den erst gedachten Wagen besteigen. 3) Auf der etwa 3 oder 4000 Schritt langen Strecke bis zum betreffenden Central-Bureau werden auf jede — circa 1000 Schritt ent- haltende — Entfernung Halt-Plätze bestimmt. (Jeder dieser Zwischenräume wird wahrscheinlich mit ½ Sgr. zureichend bezahlt werden, sodaſs die Fahrt durch ganz Berlin oder z. B. von Tivoli bis zum Invalidenhause 6 Sgr. kosten würde.) 6) Die Central-Bureaus haben keine Geldeinnahme und keine Sorge für die Fuhrwerks-Beschaffung, sondern nur die Auf- sicht über die zu beobachtende Ordnung, wobei ihnen Gens- darmen zu Hülfe gegeben werden können.“ Im Laufe des Sommers 1837 scheint nun auch ein erheblicher Fortschritt in dem Droschkenfuhrwesen eingetreten zu sein, den uns ein Artikel der Vossischen Zeitung vom 3. October 1837 folgendermaſsen schildert: „Wer seit Sonntag, wo die neuen Droschken fahren, noch einen Unterschied zwischen Berlin und London findet, muſs ebenso unpratriotisch als parteiisch sein. Wer hat nicht über das Gewühl der Wagen und derer, die fahren wollten, er-

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Zitationshilfe: Hobrecht, James: Entwickelung der Verkehrs-Verhältnisse in Berlin. Berlin, 1893, S. 27. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hobrecht_verkehrsverhaeltnisse_1893/33>, abgerufen am 21.11.2024.