Johann Gottfried, Hoche: Vertraute Briefe über die jetzige abentheuerliche Lesesucht. Hannover, 1794.kommt mir vor als wenn man hier die wech- kommt mir vor als wenn man hier die wech- <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0127" n="127"/> kommt mir vor als wenn man hier die wech-<lb/> ſelſeitige Vertauſchung des Magnetismus,<lb/> nach des Carteſius Hypotheſe, als Beiſpiel an-<lb/> fuͤhren, und als wenn man ſowohl die froͤhlige<lb/> als muͤrriſche Laune mit dem anomaliſchen<lb/> Magnet vergleichen koͤnnte, wo mehrere Pole<lb/> des Ausſtroͤmens und Einnehmens angenommen<lb/> werden. Auch das paßte nicht uͤbel daß ſich un-<lb/> gleichnamnige Launen, wie die ungleichnamnigen<lb/> Pole der Magnete anziehen wenn nur das<lb/> andere paßte daß ſich naͤmlich gleichnamige ab-<lb/> ſtoßen Dies iſt nicht der Fall bei froͤhligen, ob<lb/> es gleich bey den traurigen Launen ſeyn kann.<lb/> Doch laſſen Sie uns von Beyſpielen und Gleich-<lb/> niſſen abſehen, und die Sache nach der Erfah-<lb/> rung betrachten. Die froͤhlige Laune kann in<lb/> eine muͤrriſche uͤbergehen und ſo umgekehrt;<lb/> in wieweit? dies haͤngt von der Organiſation<lb/> von hoͤherer oder minderer Theilnahme ab.<lb/> Es kann dadurch eine Erleichterung in der Ex-<lb/> tenſion und Jntenſion entſtehen; das Gegentheil<lb/> iſt aber auch eben ſo gut moͤglich. — Zu einem<lb/> frohen Lebensgenuß gehoͤrt eine Offenheit, Wahr-<lb/> heit und Herzlichkeit, und nur da wo wir ſie<lb/> finden freuen wir uns; braͤchten wir auch eine<lb/> uͤble Laune dahin: ſo wird ſie ſich bald ver-<lb/> lieren, ſo wie ſich die gute Laune verliehren<lb/> muß, da wo wir ſie nicht finden. Das Herz,<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [127/0127]
kommt mir vor als wenn man hier die wech-
ſelſeitige Vertauſchung des Magnetismus,
nach des Carteſius Hypotheſe, als Beiſpiel an-
fuͤhren, und als wenn man ſowohl die froͤhlige
als muͤrriſche Laune mit dem anomaliſchen
Magnet vergleichen koͤnnte, wo mehrere Pole
des Ausſtroͤmens und Einnehmens angenommen
werden. Auch das paßte nicht uͤbel daß ſich un-
gleichnamnige Launen, wie die ungleichnamnigen
Pole der Magnete anziehen wenn nur das
andere paßte daß ſich naͤmlich gleichnamige ab-
ſtoßen Dies iſt nicht der Fall bei froͤhligen, ob
es gleich bey den traurigen Launen ſeyn kann.
Doch laſſen Sie uns von Beyſpielen und Gleich-
niſſen abſehen, und die Sache nach der Erfah-
rung betrachten. Die froͤhlige Laune kann in
eine muͤrriſche uͤbergehen und ſo umgekehrt;
in wieweit? dies haͤngt von der Organiſation
von hoͤherer oder minderer Theilnahme ab.
Es kann dadurch eine Erleichterung in der Ex-
tenſion und Jntenſion entſtehen; das Gegentheil
iſt aber auch eben ſo gut moͤglich. — Zu einem
frohen Lebensgenuß gehoͤrt eine Offenheit, Wahr-
heit und Herzlichkeit, und nur da wo wir ſie
finden freuen wir uns; braͤchten wir auch eine
uͤble Laune dahin: ſo wird ſie ſich bald ver-
lieren, ſo wie ſich die gute Laune verliehren
muß, da wo wir ſie nicht finden. Das Herz,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |