Johann Gottfried, Hoche: Vertraute Briefe über die jetzige abentheuerliche Lesesucht. Hannover, 1794.nen Zweck dabei haben, das eben so schwer zu Am 28sten des Dezembers. Meinem letztern Versprechen gemäß kom- nen Zweck dabei haben, das eben ſo ſchwer zu Am 28ſten des Dezembers. Meinem letztern Verſprechen gemaͤß kom- <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0044" n="44"/> nen Zweck dabei haben, das eben ſo ſchwer zu<lb/> loͤſen ſeyn moͤchte als die Frage: zu welcher Art<lb/> von Epopoͤen dieſe dialogiſirten Geſchichten und<lb/> die folgenden Rittermaͤhren gehoͤren? Von die-<lb/> ſen letzten werde ich Sie in meinem folgenden<lb/> Briefe unterhalten.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="letter" n="1"> <dateline> <hi rendition="#b">Am 28ſten des Dezembers.</hi> </dateline><lb/> <p><hi rendition="#in">M</hi>einem letztern Verſprechen gemaͤß kom-<lb/> me ich Heute auf eine Art von Schriften, wo-<lb/> mit Deutſchland ſeit einiger Zeit ſo uͤberſchwemmt<lb/> wird, daß zu wuͤnſchen waͤre, es moͤchte ein<lb/><hi rendition="#fr">Cervantes</hi> einen neuen <hi rendition="#fr">Don Quirot</hi> auftreten<lb/> laſſen, um dem Unweſen die Krone aufzuſetzen.<lb/> Unſere jetzigen Rittergeſchichten unterſcheiden ſich<lb/> von jenen Donquixotiſchen darin daß ſie um ein<lb/> paar Jahrhunderte ſpaͤter gefchrieben ſind. Jn<lb/> Abſicht des Gehalts und der Menge iſt die Ver-<lb/> ſchiedenheit groͤßer. Die alten Ritter aus dem<lb/> Orden der Chevallerie muſten ſchwoͤren die Un-<lb/> ſchuld und die <hi rendition="#fr">G</hi>eiſtlichen zu vertheidigen, die<lb/> neuern haben faſt immer die Aebte, Praͤlaten<lb/> und Moͤnche zu Gegenſtaͤnden ihres Haßes und<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [44/0044]
nen Zweck dabei haben, das eben ſo ſchwer zu
loͤſen ſeyn moͤchte als die Frage: zu welcher Art
von Epopoͤen dieſe dialogiſirten Geſchichten und
die folgenden Rittermaͤhren gehoͤren? Von die-
ſen letzten werde ich Sie in meinem folgenden
Briefe unterhalten.
Am 28ſten des Dezembers.
Meinem letztern Verſprechen gemaͤß kom-
me ich Heute auf eine Art von Schriften, wo-
mit Deutſchland ſeit einiger Zeit ſo uͤberſchwemmt
wird, daß zu wuͤnſchen waͤre, es moͤchte ein
Cervantes einen neuen Don Quirot auftreten
laſſen, um dem Unweſen die Krone aufzuſetzen.
Unſere jetzigen Rittergeſchichten unterſcheiden ſich
von jenen Donquixotiſchen darin daß ſie um ein
paar Jahrhunderte ſpaͤter gefchrieben ſind. Jn
Abſicht des Gehalts und der Menge iſt die Ver-
ſchiedenheit groͤßer. Die alten Ritter aus dem
Orden der Chevallerie muſten ſchwoͤren die Un-
ſchuld und die Geiſtlichen zu vertheidigen, die
neuern haben faſt immer die Aebte, Praͤlaten
und Moͤnche zu Gegenſtaͤnden ihres Haßes und
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |