Johann Gottfried, Hoche: Vertraute Briefe über die jetzige abentheuerliche Lesesucht. Hannover, 1794.tung ist noch so dunkel, so wenig in ein gehö- tung iſt noch ſo dunkel, ſo wenig in ein gehoͤ- <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0053" n="53"/> tung iſt noch ſo dunkel, ſo wenig in ein gehoͤ-<lb/> riges Licht geſtellt, daß ſie vielmehr einen Mann<lb/> von Vorkenntniſſen, Zeit und Luſt erwartet,<lb/> der etwas brauchbares daruͤber lieferte. Vor<lb/> kurzem kam in Leipzig eine Geſchichte derſelben<lb/> heraus, aber bei dem Leſen wurde meine Er-<lb/> wartung getaͤuſcht. Es kam mir vor als wenn<lb/> ich eine Diſſcrtation des Thomaſius, die er<lb/> einſt uͤber dieſe Gerichte ſchrieb in der deut-<lb/> ſchen Ueberſetzung vor mir haͤtte. Der Ver-<lb/> faſſer kannte nicht einmal die neueſten Schriften<lb/> uͤber ſeinen Gegenſtand, ſonſt waͤre der Jnhalt an-<lb/> ders ausgefallen. Wenigſtens haͤtte er doch den<lb/><hi rendition="#fr">Meinders</hi> kennen muͤſſen, der den Thomaſius<lb/> wiederlegt hat, den <hi rendition="#fr">Moͤlmann</hi> und andere,<lb/> (deren Namen Sie nicht intereſſiren) die durch-<lb/> aus hier haͤtten gebraucht werden muͤſſen. —<lb/> Sie wiſſen, daß unſer N… dieſelbe Geſchich-<lb/> te bearbeitete, ich ſah einſt das Manuſkript<lb/> und fand ein herrliches philoſophiſches Gemaͤhl-<lb/> de der Sitten und Gebraͤuche der lieben Ju-<lb/> ſtizia der vorigen Zeiten; vorzuͤglich war die Pe-<lb/> riode dieſer Gerichte unter Kaiſer Friedrich 2ten,<lb/> und Pabſt Jnnozenz 3ten, vortreflich bearbeitet,<lb/> wovon in jenem Buche nichts ſtehet. Es iſt<lb/> wirklich Schade daß er ſeine Arbeit in den<lb/> Pult verſchlieſſen will.</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [53/0053]
tung iſt noch ſo dunkel, ſo wenig in ein gehoͤ-
riges Licht geſtellt, daß ſie vielmehr einen Mann
von Vorkenntniſſen, Zeit und Luſt erwartet,
der etwas brauchbares daruͤber lieferte. Vor
kurzem kam in Leipzig eine Geſchichte derſelben
heraus, aber bei dem Leſen wurde meine Er-
wartung getaͤuſcht. Es kam mir vor als wenn
ich eine Diſſcrtation des Thomaſius, die er
einſt uͤber dieſe Gerichte ſchrieb in der deut-
ſchen Ueberſetzung vor mir haͤtte. Der Ver-
faſſer kannte nicht einmal die neueſten Schriften
uͤber ſeinen Gegenſtand, ſonſt waͤre der Jnhalt an-
ders ausgefallen. Wenigſtens haͤtte er doch den
Meinders kennen muͤſſen, der den Thomaſius
wiederlegt hat, den Moͤlmann und andere,
(deren Namen Sie nicht intereſſiren) die durch-
aus hier haͤtten gebraucht werden muͤſſen. —
Sie wiſſen, daß unſer N… dieſelbe Geſchich-
te bearbeitete, ich ſah einſt das Manuſkript
und fand ein herrliches philoſophiſches Gemaͤhl-
de der Sitten und Gebraͤuche der lieben Ju-
ſtizia der vorigen Zeiten; vorzuͤglich war die Pe-
riode dieſer Gerichte unter Kaiſer Friedrich 2ten,
und Pabſt Jnnozenz 3ten, vortreflich bearbeitet,
wovon in jenem Buche nichts ſtehet. Es iſt
wirklich Schade daß er ſeine Arbeit in den
Pult verſchlieſſen will.
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