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Hoefer, Edmund: Rolof, der Rekrut. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 12. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 233–295. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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Es wird viel gelogen in der Welt, und was einer bat oder ist, dazu macht ihn das Geschwätz der Leute noch tausendmal mehr. So ist auch der Schwarze sicher nicht überall dabei gewesen, wo man es vermeint hat; es gab bei uns auch sonst Gesellen genug, die Tag und Nacht im Geschäft waren und artig mit Messer und Flinte zu spielen wußten. Allein der Jan sollte nun einmal die Hauptperson sein; denn die propersten Fanghunde mühten sich umsonst auf seiner Spur, und -- das ist sicher -- seit seiner Ankunft besonders verschwanden die Officianten wie die Fliegen im Herbst. Die Einzel- oder Doppelposten waren oft nach einer regnichten oder stürmischen Nacht fort; von den Detachements, die man darauf ausstellte und schickte, holte auch noch Manchen der Teufel. Und man brachte die Leute nicht mehr wie sonst nach Hause mit einem Loch im Kopf, worauf sie erst hübsch den Thäter nannten und starben, oder man fand sie nicht am nebligen Morgen auf ihrem Posten am Strande starr und kalt; nein, jetzt waren sie fort, spurlos, und Niemand wußte, wie ihr Ende gewesen, noch wo ihr Grab gegraben worden. Gott wolle den armen Seelen gnädig sein.

So ging es fort manches Jahr. Beweisen konnte man dem Jan nie etwas, denn er ließ sich nicht ein einzigmal ertappen und hatte keine Gehülfen; seinen Lugger führte er allein oder nur mit gelegentlicher Hülfe der Matrosen von fremden Schiffen, welche die Waaren für den Schmuggel brachten. Die Grünlinge

Es wird viel gelogen in der Welt, und was einer bat oder ist, dazu macht ihn das Geschwätz der Leute noch tausendmal mehr. So ist auch der Schwarze sicher nicht überall dabei gewesen, wo man es vermeint hat; es gab bei uns auch sonst Gesellen genug, die Tag und Nacht im Geschäft waren und artig mit Messer und Flinte zu spielen wußten. Allein der Jan sollte nun einmal die Hauptperson sein; denn die propersten Fanghunde mühten sich umsonst auf seiner Spur, und — das ist sicher — seit seiner Ankunft besonders verschwanden die Officianten wie die Fliegen im Herbst. Die Einzel- oder Doppelposten waren oft nach einer regnichten oder stürmischen Nacht fort; von den Detachements, die man darauf ausstellte und schickte, holte auch noch Manchen der Teufel. Und man brachte die Leute nicht mehr wie sonst nach Hause mit einem Loch im Kopf, worauf sie erst hübsch den Thäter nannten und starben, oder man fand sie nicht am nebligen Morgen auf ihrem Posten am Strande starr und kalt; nein, jetzt waren sie fort, spurlos, und Niemand wußte, wie ihr Ende gewesen, noch wo ihr Grab gegraben worden. Gott wolle den armen Seelen gnädig sein.

So ging es fort manches Jahr. Beweisen konnte man dem Jan nie etwas, denn er ließ sich nicht ein einzigmal ertappen und hatte keine Gehülfen; seinen Lugger führte er allein oder nur mit gelegentlicher Hülfe der Matrosen von fremden Schiffen, welche die Waaren für den Schmuggel brachten. Die Grünlinge

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Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-15T11:37:13Z)

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Zitationshilfe: Hoefer, Edmund: Rolof, der Rekrut. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 12. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 233–295. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoefer_rekrut_1910/14>, abgerufen am 21.11.2024.