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Hoefer, Edmund: Rolof, der Rekrut. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 12. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 233–295. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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Vorsicht nicht mehr ganz anwendete. Sie wurden entdeckt, angegriffen und unterlagen endlich nach einem schweren Kampf, der die engen Straßen mit Todten und Verwundeten füllte. Unter den letzteren war auch der Jan, den man meiner Schwester beinah schon kalt ins Haus brachte, wo er denn keine Stunde darauf starb. So fand Der seinen Lohn. Er hat das Ende reichlich verdient, und wär's auch nur um seinen Sohn, den er ganz auf dem Gewissen hatte.

Da wissen die Weiber nicht was zu thun. Sie schicken einen Boten ab, um das Unglück uns anzuzeigen und uns zu Rath und Hülfe herbeizuholen. Der Bursch, den sie senden, ist Rolof's Kamerad und denkt, es sei besser, wenn er den Jungen allein mit uns später ganz davon bringen könne. Da er spät Abends hier anlangt und einen Soldaten nach Rolof van der Kerken fragt, muß Der zu allem Unglück antworten: Den sprecht Ihr heut nicht, er schildert in der Sternbastion. -- Hei! denkt der Bursch, das trifft sich gut, macht sich hin und braucht nur ein Wort zu sagen, und der Rolof ist Feuer und Flamme, und sie gehn auf und davon.

Als er nun gegen die Nacht ins Haus sprang, fand er den Sarg des Alten mitten im Zimmer auf den Stühlen aufgestellt und die Weibsleute umher blaß und heulend. Allein zum Fragen und Reden war wenig Zeit; denn kaum hatte er der aufschreienden Mutter und Liebsten von seiner Desertion gesagt und daß er

Vorsicht nicht mehr ganz anwendete. Sie wurden entdeckt, angegriffen und unterlagen endlich nach einem schweren Kampf, der die engen Straßen mit Todten und Verwundeten füllte. Unter den letzteren war auch der Jan, den man meiner Schwester beinah schon kalt ins Haus brachte, wo er denn keine Stunde darauf starb. So fand Der seinen Lohn. Er hat das Ende reichlich verdient, und wär's auch nur um seinen Sohn, den er ganz auf dem Gewissen hatte.

Da wissen die Weiber nicht was zu thun. Sie schicken einen Boten ab, um das Unglück uns anzuzeigen und uns zu Rath und Hülfe herbeizuholen. Der Bursch, den sie senden, ist Rolof's Kamerad und denkt, es sei besser, wenn er den Jungen allein mit uns später ganz davon bringen könne. Da er spät Abends hier anlangt und einen Soldaten nach Rolof van der Kerken fragt, muß Der zu allem Unglück antworten: Den sprecht Ihr heut nicht, er schildert in der Sternbastion. — Hei! denkt der Bursch, das trifft sich gut, macht sich hin und braucht nur ein Wort zu sagen, und der Rolof ist Feuer und Flamme, und sie gehn auf und davon.

Als er nun gegen die Nacht ins Haus sprang, fand er den Sarg des Alten mitten im Zimmer auf den Stühlen aufgestellt und die Weibsleute umher blaß und heulend. Allein zum Fragen und Reden war wenig Zeit; denn kaum hatte er der aufschreienden Mutter und Liebsten von seiner Desertion gesagt und daß er

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-15T11:37:13Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-15T11:37:13Z)

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Zitationshilfe: Hoefer, Edmund: Rolof, der Rekrut. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 12. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 233–295. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoefer_rekrut_1910/52>, abgerufen am 21.11.2024.