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Hölderlin, Friedrich: Gedichte. Stuttgart u. a., 1826.

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In heißer Sonne schliefst, gedacht' ich doch
Ein weicher Boden und die kühle Nacht
In einer sichern Halle wäre besser.
Auch sind wir hier, die Allverdächtigen,
Den Wohnungen der andern fast zu nah,
Nicht lange wollt' ich ferne seyn von dir
Und eilt' hinauf und glücklich fand ich bald,
Für dich und mich gebaut, ein ruhig Haus,
Ein tiefer Fels von Eichen dicht umschirmt,
Dort in der dunkeln Seite des Gebirgs,
Und nah entspringt ein Quell, es grünt umher
Die Fülle guter Pflanzen, und zum Bett
Ist Ueberfluß von Laub und Gras bereitet.
Da lassen sie dich ungeschmäht, und tief und still
Ists, wenn du sinnst, und wenn du schläfst, um dich.
Ein Heiligthum ist mir mit dir die Grotte.
Komm, siehe selbst, und sage nicht, ich tauge
Dir künftig nicht, wem taugt' ich anders denn?
Empedokles.
Du taugst zu gut.
Pausanias.
Wie könnt' ich dieß?
Empedokles.
Auch du
Bist allzutreu, du bist ein thöricht Kind.
In heißer Sonne ſchliefſt, gedacht' ich doch
Ein weicher Boden und die kuͤhle Nacht
In einer ſichern Halle waͤre beſſer.
Auch ſind wir hier, die Allverdaͤchtigen,
Den Wohnungen der andern faſt zu nah,
Nicht lange wollt' ich ferne ſeyn von dir
Und eilt' hinauf und gluͤcklich fand ich bald,
Fuͤr dich und mich gebaut, ein ruhig Haus,
Ein tiefer Fels von Eichen dicht umſchirmt,
Dort in der dunkeln Seite des Gebirgs,
Und nah entſpringt ein Quell, es gruͤnt umher
Die Fuͤlle guter Pflanzen, und zum Bett
Iſt Ueberfluß von Laub und Gras bereitet.
Da laſſen ſie dich ungeſchmaͤht, und tief und ſtill
Iſts, wenn du ſinnſt, und wenn du ſchlaͤfſt, um dich.
Ein Heiligthum iſt mir mit dir die Grotte.
Komm, ſiehe ſelbſt, und ſage nicht, ich tauge
Dir kuͤnftig nicht, wem taugt' ich anders denn?
Empedokles.
Du taugſt zu gut.
Pauſanias.
Wie koͤnnt' ich dieß?
Empedokles.
Auch du
Biſt allzutreu, du biſt ein thoͤricht Kind.
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[210/0218] In heißer Sonne ſchliefſt, gedacht' ich doch Ein weicher Boden und die kuͤhle Nacht In einer ſichern Halle waͤre beſſer. Auch ſind wir hier, die Allverdaͤchtigen, Den Wohnungen der andern faſt zu nah, Nicht lange wollt' ich ferne ſeyn von dir Und eilt' hinauf und gluͤcklich fand ich bald, Fuͤr dich und mich gebaut, ein ruhig Haus, Ein tiefer Fels von Eichen dicht umſchirmt, Dort in der dunkeln Seite des Gebirgs, Und nah entſpringt ein Quell, es gruͤnt umher Die Fuͤlle guter Pflanzen, und zum Bett Iſt Ueberfluß von Laub und Gras bereitet. Da laſſen ſie dich ungeſchmaͤht, und tief und ſtill Iſts, wenn du ſinnſt, und wenn du ſchlaͤfſt, um dich. Ein Heiligthum iſt mir mit dir die Grotte. Komm, ſiehe ſelbſt, und ſage nicht, ich tauge Dir kuͤnftig nicht, wem taugt' ich anders denn? Empedokles. Du taugſt zu gut. Pauſanias. Wie koͤnnt' ich dieß? Empedokles. Auch du Biſt allzutreu, du biſt ein thoͤricht Kind.

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Zitationshilfe: Hölderlin, Friedrich: Gedichte. Stuttgart u. a., 1826, S. 210. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoelderlin_gedichte_1826/218>, abgerufen am 21.11.2024.