Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hölderlin, Friedrich: Gedichte. Stuttgart u. a., 1826.

Bild:
<< vorherige Seite
Dann liebender im Bunde mit Sterblichen
Das Element sich bildet, und dann erst reich,
Bei frommer Kinder Dank, der Erde
Brust, die unendliche, sich entfaltet,
Und unsre Tage wieder, wie Blumen, sind,
Wo sie, des Himmels Sonne sich ausgetheilt
Im stillen Wechsel sieht und wieder
Froh in den frohen das Licht sich findet,
Und er, der sprachlos waltet und unbekannt
Zukünftiges bereitet, der Gott, der Geist
Im Menschenwort, am schönen Tage
Kommenden Jahren, wie einst, sich ausspricht.

Dann liebender im Bunde mit Sterblichen
Das Element ſich bildet, und dann erſt reich,
Bei frommer Kinder Dank, der Erde
Bruſt, die unendliche, ſich entfaltet,
Und unſre Tage wieder, wie Blumen, ſind,
Wo ſie, des Himmels Sonne ſich ausgetheilt
Im ſtillen Wechſel ſieht und wieder
Froh in den frohen das Licht ſich findet,
Und er, der ſprachlos waltet und unbekannt
Zukuͤnftiges bereitet, der Gott, der Geiſt
Im Menſchenwort, am ſchoͤnen Tage
Kommenden Jahren, wie einſt, ſich ausſpricht.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <lg type="poem">
          <pb facs="#f0078" n="70"/>
          <lg n="5">
            <l>Dann liebender im Bunde mit Sterblichen</l><lb/>
            <l>Das Element &#x017F;ich bildet, und dann er&#x017F;t reich,</l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et">Bei frommer Kinder Dank, der Erde</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et">Bru&#x017F;t, die unendliche, &#x017F;ich entfaltet,</hi> </l>
          </lg><lb/>
          <lg n="6">
            <l>Und un&#x017F;re Tage wieder, wie Blumen, &#x017F;ind,</l><lb/>
            <l>Wo &#x017F;ie, des Himmels Sonne &#x017F;ich ausgetheilt</l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et">Im &#x017F;tillen Wech&#x017F;el &#x017F;ieht und wieder</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et">Froh in den frohen das Licht &#x017F;ich findet,</hi> </l>
          </lg><lb/>
          <lg n="7">
            <l>Und er, der &#x017F;prachlos waltet und unbekannt</l><lb/>
            <l>Zuku&#x0364;nftiges bereitet, der Gott, der Gei&#x017F;t</l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et">Im Men&#x017F;chenwort, am &#x017F;cho&#x0364;nen Tage</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et">Kommenden Jahren, wie ein&#x017F;t, &#x017F;ich aus&#x017F;pricht.</hi> </l>
          </lg><lb/>
          <l/>
        </lg>
      </div>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[70/0078] Dann liebender im Bunde mit Sterblichen Das Element ſich bildet, und dann erſt reich, Bei frommer Kinder Dank, der Erde Bruſt, die unendliche, ſich entfaltet, Und unſre Tage wieder, wie Blumen, ſind, Wo ſie, des Himmels Sonne ſich ausgetheilt Im ſtillen Wechſel ſieht und wieder Froh in den frohen das Licht ſich findet, Und er, der ſprachlos waltet und unbekannt Zukuͤnftiges bereitet, der Gott, der Geiſt Im Menſchenwort, am ſchoͤnen Tage Kommenden Jahren, wie einſt, ſich ausſpricht.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hoelderlin_gedichte_1826
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hoelderlin_gedichte_1826/78
Zitationshilfe: Hölderlin, Friedrich: Gedichte. Stuttgart u. a., 1826, S. 70. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoelderlin_gedichte_1826/78>, abgerufen am 21.11.2024.