Hölderlin, Friedrich: Gedichte. Stuttgart u. a., 1826.Ihr treu geblieb'nen! aber ich weiß, ich weiß Der Liebe Leid, dieß heilet so bald mir nicht, Dieß singt kein Wiegensang, den tröstend Sterbliche singen, mir aus dem Busen. Denn sie, die uns das himmlische Feuer leihn, Die Götter schenken heiliges Leid uns auch, Drum bleibe dieß. Ein Sohn der Erde Bin ich; zu lieben gemacht, zu leiden. Ihr treu geblieb'nen! aber ich weiß, ich weiß Der Liebe Leid, dieß heilet ſo bald mir nicht, Dieß ſingt kein Wiegenſang, den troͤſtend Sterbliche ſingen, mir aus dem Buſen. Denn ſie, die uns das himmliſche Feuer leihn, Die Goͤtter ſchenken heiliges Leid uns auch, Drum bleibe dieß. Ein Sohn der Erde Bin ich; zu lieben gemacht, zu leiden. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0080" n="72"/> <lg n="5"> <l>Ihr treu geblieb'nen! aber ich weiß, ich weiß</l><lb/> <l>Der Liebe Leid, dieß heilet ſo bald mir nicht,</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Dieß ſingt kein Wiegenſang, den troͤſtend</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Sterbliche ſingen, mir aus dem Buſen.</hi> </l> </lg><lb/> <lg n="6"> <l>Denn ſie, die uns das himmliſche Feuer leihn,</l><lb/> <l>Die Goͤtter ſchenken heiliges Leid uns auch,</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Drum bleibe dieß. Ein Sohn der Erde</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Bin ich; zu lieben gemacht, zu leiden.</hi> </l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </body> </text> </TEI> [72/0080]
Ihr treu geblieb'nen! aber ich weiß, ich weiß
Der Liebe Leid, dieß heilet ſo bald mir nicht,
Dieß ſingt kein Wiegenſang, den troͤſtend
Sterbliche ſingen, mir aus dem Buſen.
Denn ſie, die uns das himmliſche Feuer leihn,
Die Goͤtter ſchenken heiliges Leid uns auch,
Drum bleibe dieß. Ein Sohn der Erde
Bin ich; zu lieben gemacht, zu leiden.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |