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Hölderlin, Friedrich: Hyperion. Erster Band. Tübingen, 1797.

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gen sich und Eins sind sie, denn es ist Eines in ihnen, und von diesen, diesen beginnt das zweite Lebensalter der Welt - ich habe genug gesagt, um klar zu machen, was ich denke.

Da hättest du Diotima sehen sollen, wie sie aufsprang und die beeden Hände mir reichte und rief: ich hab' es verstanden, Lieber, ganz verstanden, so viel es sagt.

Die Liebe gebahr die Welt, die Freundschaft wird sie wieder gebähren.

O dann, ihr künftigen, ihr neuen Dioskuren, dann weilt ein wenig, wenn ihr vorüberkömmt, da, wo Hyperion schläft, weilt ahnend über des vergessnen Mannes Asche, und sprecht: er wäre, wie unser einer, wär' er jezt da.

Das hab' ich gehört, mein Bellarmin! das hab' ich erfahren, und gehe nicht willig in den Tod.

Ja! ja! ich bin vorausbezahlt, ich habe gelebt. Mehr Freude konnt' ein Gott ertragen, aber ich nicht.

Hyperion an Bellarmin.

Frägst du, wie mir gewesen sey um diese Zeit? Wie einem, der alles verloren hat, um alles zu gewinnen.

I. Bd. H

gen sich und Eins sind sie, denn es ist Eines in ihnen, und von diesen, diesen beginnt das zweite Lebensalter der Welt – ich habe genug gesagt, um klar zu machen, was ich denke.

Da hättest du Diotima sehen sollen, wie sie aufsprang und die beeden Hände mir reichte und rief: ich hab’ es verstanden, Lieber, ganz verstanden, so viel es sagt.

Die Liebe gebahr die Welt, die Freundschaft wird sie wieder gebähren.

O dann, ihr künftigen, ihr neuen Dioskuren, dann weilt ein wenig, wenn ihr vorüberkömmt, da, wo Hyperion schläft, weilt ahnend über des vergessnen Mannes Asche, und sprecht: er wäre, wie unser einer, wär’ er jezt da.

Das hab’ ich gehört, mein Bellarmin! das hab’ ich erfahren, und gehe nicht willig in den Tod.

Ja! ja! ich bin vorausbezahlt, ich habe gelebt. Mehr Freude konnt’ ein Gott ertragen, aber ich nicht.

Hyperion an Bellarmin.

Frägst du, wie mir gewesen sey um diese Zeit? Wie einem, der alles verloren hat, um alles zu gewinnen.

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[0119] gen sich und Eins sind sie, denn es ist Eines in ihnen, und von diesen, diesen beginnt das zweite Lebensalter der Welt – ich habe genug gesagt, um klar zu machen, was ich denke. Da hättest du Diotima sehen sollen, wie sie aufsprang und die beeden Hände mir reichte und rief: ich hab’ es verstanden, Lieber, ganz verstanden, so viel es sagt. Die Liebe gebahr die Welt, die Freundschaft wird sie wieder gebähren. O dann, ihr künftigen, ihr neuen Dioskuren, dann weilt ein wenig, wenn ihr vorüberkömmt, da, wo Hyperion schläft, weilt ahnend über des vergessnen Mannes Asche, und sprecht: er wäre, wie unser einer, wär’ er jezt da. Das hab’ ich gehört, mein Bellarmin! das hab’ ich erfahren, und gehe nicht willig in den Tod. Ja! ja! ich bin vorausbezahlt, ich habe gelebt. Mehr Freude konnt’ ein Gott ertragen, aber ich nicht. Hyperion an Bellarmin. Frägst du, wie mir gewesen sey um diese Zeit? Wie einem, der alles verloren hat, um alles zu gewinnen. I. Bd. H

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Zitationshilfe: Hölderlin, Friedrich: Hyperion. Erster Band. Tübingen, 1797, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoelderlin_hyperion01_1797/119>, abgerufen am 04.12.2024.