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Hölderlin, Friedrich: Hyperion. Erster Band. Tübingen, 1797.

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Das ist endlich einmal meine Melodie, fuhr er fort, mit einer Stimme, die, wie ein Schlachtruf, mir das Herz bewegte, mehr braucht's nicht! Du hast ein herrlich Wort gesprochen, Hyperion! Was? vom Wurme soll der Gott abhängen? Der Gott in uns, dem die Unendlichkeit zur Bahn sich öffnet, soll stehn und harren, bis der Wurm ihm aus dem Wege geht? Nein! nein! Man frägt nicht, ob ihr wollt! Ihr wollt ja nie, ihr Knechte und Barbaren! Euch will man auch nicht bessern, denn es ist umsonst! man will nur dafür sorgen, dass ihr dem Siegeslauf der Menschheit aus dem Wege geht. O! zünde mir einer die Fakel an, dass ich das Unkraut von der Haide brenne! die Mine bereite mir einer, dass ich die trägen Klöze aus der Erde sprenge!

Wo möglich, lehnt man sanft sie auf die Seite, fiel ich ein.

Alabanda schwieg eine Weile.

Ich habe meine Lust an der Zukunft, begann er endlich wieder, und fasste feurig meine beeden Hände. Gott sey Dank! ich werde kein gemeines Ende nehmen. Glüklich seyn, heisst schläfrig seyn im Munde der Knechte. Glüklich seyn! mir ist, als hätt' ich Brei und

Das ist endlich einmal meine Melodie, fuhr er fort, mit einer Stimme, die, wie ein Schlachtruf, mir das Herz bewegte, mehr braucht’s nicht! Du hast ein herrlich Wort gesprochen, Hyperion! Was? vom Wurme soll der Gott abhängen? Der Gott in uns, dem die Unendlichkeit zur Bahn sich öffnet, soll stehn und harren, bis der Wurm ihm aus dem Wege geht? Nein! nein! Man frägt nicht, ob ihr wollt! Ihr wollt ja nie, ihr Knechte und Barbaren! Euch will man auch nicht bessern, denn es ist umsonst! man will nur dafür sorgen, dass ihr dem Siegeslauf der Menschheit aus dem Wege geht. O! zünde mir einer die Fakel an, dass ich das Unkraut von der Haide brenne! die Mine bereite mir einer, dass ich die trägen Klöze aus der Erde sprenge!

Wo möglich, lehnt man sanft sie auf die Seite, fiel ich ein.

Alabanda schwieg eine Weile.

Ich habe meine Lust an der Zukunft, begann er endlich wieder, und fasste feurig meine beeden Hände. Gott sey Dank! ich werde kein gemeines Ende nehmen. Glüklich seyn, heisst schläfrig seyn im Munde der Knechte. Glüklich seyn! mir ist, als hätt’ ich Brei und

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[0054] Das ist endlich einmal meine Melodie, fuhr er fort, mit einer Stimme, die, wie ein Schlachtruf, mir das Herz bewegte, mehr braucht’s nicht! Du hast ein herrlich Wort gesprochen, Hyperion! Was? vom Wurme soll der Gott abhängen? Der Gott in uns, dem die Unendlichkeit zur Bahn sich öffnet, soll stehn und harren, bis der Wurm ihm aus dem Wege geht? Nein! nein! Man frägt nicht, ob ihr wollt! Ihr wollt ja nie, ihr Knechte und Barbaren! Euch will man auch nicht bessern, denn es ist umsonst! man will nur dafür sorgen, dass ihr dem Siegeslauf der Menschheit aus dem Wege geht. O! zünde mir einer die Fakel an, dass ich das Unkraut von der Haide brenne! die Mine bereite mir einer, dass ich die trägen Klöze aus der Erde sprenge! Wo möglich, lehnt man sanft sie auf die Seite, fiel ich ein. Alabanda schwieg eine Weile. Ich habe meine Lust an der Zukunft, begann er endlich wieder, und fasste feurig meine beeden Hände. Gott sey Dank! ich werde kein gemeines Ende nehmen. Glüklich seyn, heisst schläfrig seyn im Munde der Knechte. Glüklich seyn! mir ist, als hätt’ ich Brei und

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Zitationshilfe: Hölderlin, Friedrich: Hyperion. Erster Band. Tübingen, 1797, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoelderlin_hyperion01_1797/54>, abgerufen am 04.12.2024.