Hölty, Ludwig Christoph Heinrich: Gedichte. Hamburg, 1783.Lied eines Mädchens auf den Tod ihrer Gespielin. Vier trübe Monden sind entflohn, Seit ich getrauert habe; Der falbe Wermut grünet schon Auf meiner Freundin Grabe. Da horch' ich oft im Mondenglanz Der Grillen Nachtgesange, Und lehn' an ihren Todtenkranz Die bleichgehärmte Wange. Da siz' ich armes armes Kind
Im kalten Abendhauche; Und manche Sehnsuchtsthräne rinnt Am falben Wermutstrauche. Der Flieder und die Linde wehn Mir bange Seelenschauer, Und hohe düstre Schatten gehn Rings an der Kirchhofmauer, Die
Lied eines Mädchens auf den Tod ihrer Geſpielin. Vier trübe Monden ſind entflohn, Seit ich getrauert habe; Der falbe Wermut grünet ſchon Auf meiner Freundin Grabe. Da horch' ich oft im Mondenglanz Der Grillen Nachtgeſange, Und lehn' an ihren Todtenkranz Die bleichgehärmte Wange. Da ſiz' ich armes armes Kind
Im kalten Abendhauche; Und manche Sehnſuchtsthräne rinnt Am falben Wermutſtrauche. Der Flieder und die Linde wehn Mir bange Seelenſchauer, Und hohe düſtre Schatten gehn Rings an der Kirchhofmauer, Die
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Lied eines Mädchens auf den
Tod ihrer Geſpielin.
Vier trübe Monden ſind entflohn,
Seit ich getrauert habe;
Der falbe Wermut grünet ſchon
Auf meiner Freundin Grabe.
Da horch' ich oft im Mondenglanz
Der Grillen Nachtgeſange,
Und lehn' an ihren Todtenkranz
Die bleichgehärmte Wange.
Da ſiz' ich armes armes Kind
Im kalten Abendhauche;
Und manche Sehnſuchtsthräne rinnt
Am falben Wermutſtrauche.
Der Flieder und die Linde wehn
Mir bange Seelenſchauer,
Und hohe düſtre Schatten gehn
Rings an der Kirchhofmauer,
Die
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