Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hölty, Ludwig Christoph Heinrich: Gedichte. Hamburg, 1783.

Bild:
<< vorherige Seite
Der Tod.

Stärke mich durch deine Todeswunden,
Gottmensch, wann die seligste der Stunden,
Welche Kronen auf der Wage hat,
Meinem Sterbebette naht!
Dann beschatte mich, o Ruh, mit linden
Stillen Flügeln! Geister meiner Sünden,
Nahet euch dem Sterbelager nicht,
Wo mein schwimmend Auge bricht!
Du mein Engel, komm von Gottes Throne,
Bringe mit die helle Siegerkrone,
Wehe Himmelsluft und Engelsruh
Mir mit deiner Palme zu!
Leite
Der Tod.

Stärke mich durch deine Todeswunden,
Gottmenſch, wann die ſeligſte der Stunden,
Welche Kronen auf der Wage hat,
Meinem Sterbebette naht!
Dann beſchatte mich, o Ruh, mit linden
Stillen Flügeln! Geiſter meiner Sünden,
Nahet euch dem Sterbelager nicht,
Wo mein ſchwimmend Auge bricht!
Du mein Engel, komm von Gottes Throne,
Bringe mit die helle Siegerkrone,
Wehe Himmelsluft und Engelsruh
Mir mit deiner Palme zu!
Leite
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0129" n="89"/>
        </div>
        <div n="2">
          <head>Der Tod.<lb/></head>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
          <lg type="poem">
            <lg n="1">
              <l><hi rendition="#in">S</hi>tärke mich durch deine Todeswunden,</l><lb/>
              <l>Gottmen&#x017F;ch, wann die &#x017F;elig&#x017F;te der Stunden,</l><lb/>
              <l>Welche Kronen auf der Wage hat,</l><lb/>
              <l>Meinem Sterbebette naht!</l><lb/>
            </lg>
            <lg n="2">
              <l>Dann be&#x017F;chatte mich, o Ruh, mit linden</l><lb/>
              <l>Stillen Flügeln! Gei&#x017F;ter meiner Sünden,</l><lb/>
              <l>Nahet euch dem Sterbelager nicht,</l><lb/>
              <l>Wo mein &#x017F;chwimmend Auge bricht!</l><lb/>
            </lg>
            <lg n="3">
              <l>Du mein Engel, komm von Gottes Throne,</l><lb/>
              <l>Bringe mit die helle Siegerkrone,</l><lb/>
              <l>Wehe Himmelsluft und Engelsruh</l><lb/>
              <l>Mir mit deiner Palme zu!</l><lb/>
            </lg>
            <fw place="bottom" type="catch">Leite<lb/></fw>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[89/0129] Der Tod. Stärke mich durch deine Todeswunden, Gottmenſch, wann die ſeligſte der Stunden, Welche Kronen auf der Wage hat, Meinem Sterbebette naht! Dann beſchatte mich, o Ruh, mit linden Stillen Flügeln! Geiſter meiner Sünden, Nahet euch dem Sterbelager nicht, Wo mein ſchwimmend Auge bricht! Du mein Engel, komm von Gottes Throne, Bringe mit die helle Siegerkrone, Wehe Himmelsluft und Engelsruh Mir mit deiner Palme zu! Leite

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hoelty_gedichte_1783
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hoelty_gedichte_1783/129
Zitationshilfe: Hölty, Ludwig Christoph Heinrich: Gedichte. Hamburg, 1783, S. 89. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoelty_gedichte_1783/129>, abgerufen am 24.11.2024.