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Hölty, Ludwig Christoph Heinrich: Gedichte. Hamburg, 1783.

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Zittert eine Gestalt, dämmernd in mildem Glanz,
Leises Fluges vor dir vorbei,
Winkt und lächelt dir zu; Miller, es ist dein Freund!
Durch die Blumen des Gartenbeets
Weht der Schatten dahin: Ahndung durchbebt dein Herz,
Und du schauerst vom Rasen auf,
Wandelst näher, und brichst, freudiger Wehmut voll,
Dir die Blume, die, wankend noch
Von des fliehenden Freunds Schimmergewand', im Thau
Seiner rinnenden Zähre glänzt.

Er-
Zittert eine Geſtalt, dämmernd in mildem Glanz,
Leiſes Fluges vor dir vorbei,
Winkt und lächelt dir zu; Miller, es iſt dein Freund!
Durch die Blumen des Gartenbeets
Weht der Schatten dahin: Ahndung durchbebt dein Herz,
Und du ſchauerſt vom Raſen auf,
Wandelſt näher, und brichſt, freudiger Wehmut voll,
Dir die Blume, die, wankend noch
Von des fliehenden Freunds Schimmergewand', im Thau
Seiner rinnenden Zähre glänzt.

Er-
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[128/0168] Zittert eine Geſtalt, dämmernd in mildem Glanz, Leiſes Fluges vor dir vorbei, Winkt und lächelt dir zu; Miller, es iſt dein Freund! Durch die Blumen des Gartenbeets Weht der Schatten dahin: Ahndung durchbebt dein Herz, Und du ſchauerſt vom Raſen auf, Wandelſt näher, und brichſt, freudiger Wehmut voll, Dir die Blume, die, wankend noch Von des fliehenden Freunds Schimmergewand', im Thau Seiner rinnenden Zähre glänzt. Er-

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Zitationshilfe: Hölty, Ludwig Christoph Heinrich: Gedichte. Hamburg, 1783, S. 128. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoelty_gedichte_1783/168>, abgerufen am 18.05.2024.