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Hoff, Jacobus H. van 't: Die Lagerung der Atome im Raume. Übers. v. F. Herrmann. Braunschweig, 1877.

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Formelle Entwickelung der Hypothese.

1) Ein einziges asymmetrisches Kohlenstoffatom in einer
Combination irgend welcher Art mit einfacher Bindung der
Kohlenstoffatome lässt zwei Isomere voraussehen.

2) Jedes hinzutretende asymmetrische Kohlenstoffatom ver-
mehrt diese Zahl. Von einer Formel, welche zwei asymmetri-
sche Kohlenstoffatome enthält, sind vier Isomere möglich.

Unsere Betrachtungsweise kann ausgedehnt werden auf
Combinationen, in denen beliebig viele asymmetrische Kohlen-
stoffatome vorkommen. Für die allgemeine Formel
C (R1 R2 R3) C (R4 R5) C (R6 R7 R8)
erhält man acht Isomere, deren Symbole zufolge der ange-
wandten Bezeichnung die nachstehenden sind:

[Tabelle]
wenn unter
[Tabelle]
verstanden wird.

Auf gleiche Weise gelangt man zur Zahl von 16 Isomeren
für Combinationen mit 4, von 32 für solche mit 5 asymmetri-
schen Kohlenstoffatomen u. s. w. und erhält das allgemeine
Resultat:

Eine Combination, welche bei einfacher Bindung der Kohlen-
stoffatome unter einander n asymmetrische Kohlenstoffatome
enthält, lässt N1 Isomere voraussehen, wobei
N1 = 2n,
während die moderne Theorie die Möglichkeit einer Isomerie
im bezeichneten Falle überhaupt nicht erkennen lässt.

Das so gefundene allgemeine Resultat erleidet einige Ab-
änderung für den Fall, dass unter den sättigenden Gruppen
Gleichheit in der Weise besteht, dass die Formel eine symme-
trische ist. Die einfachste Formel dieser Art ist:
C (R1 R2 R3) C (R1 R2 R3).

Hierbei ist nach der oben angewandten Bezeichnungsweise

Formelle Entwickelung der Hypothese.

1) Ein einziges asymmetrisches Kohlenstoffatom in einer
Combination irgend welcher Art mit einfacher Bindung der
Kohlenstoffatome lässt zwei Isomere voraussehen.

2) Jedes hinzutretende asymmetrische Kohlenstoffatom ver-
mehrt diese Zahl. Von einer Formel, welche zwei asymmetri-
sche Kohlenstoffatome enthält, sind vier Isomere möglich.

Unsere Betrachtungsweise kann ausgedehnt werden auf
Combinationen, in denen beliebig viele asymmetrische Kohlen-
stoffatome vorkommen. Für die allgemeine Formel
C (R1 R2 R3) C (R4 R5) C (R6 R7 R8)
erhält man acht Isomere, deren Symbole zufolge der ange-
wandten Bezeichnung die nachstehenden sind:

[Tabelle]
wenn unter
[Tabelle]
verstanden wird.

Auf gleiche Weise gelangt man zur Zahl von 16 Isomeren
für Combinationen mit 4, von 32 für solche mit 5 asymmetri-
schen Kohlenstoffatomen u. s. w. und erhält das allgemeine
Resultat:

Eine Combination, welche bei einfacher Bindung der Kohlen-
stoffatome unter einander n asymmetrische Kohlenstoffatome
enthält, lässt N1 Isomere voraussehen, wobei
N1 = 2n,
während die moderne Theorie die Möglichkeit einer Isomerie
im bezeichneten Falle überhaupt nicht erkennen lässt.

Das so gefundene allgemeine Resultat erleidet einige Ab-
änderung für den Fall, dass unter den sättigenden Gruppen
Gleichheit in der Weise besteht, dass die Formel eine symme-
trische ist. Die einfachste Formel dieser Art ist:
C (R1 R2 R3) C (R1 R2 R3).

Hierbei ist nach der oben angewandten Bezeichnungsweise

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[9/0029] Formelle Entwickelung der Hypothese. 1) Ein einziges asymmetrisches Kohlenstoffatom in einer Combination irgend welcher Art mit einfacher Bindung der Kohlenstoffatome lässt zwei Isomere voraussehen. 2) Jedes hinzutretende asymmetrische Kohlenstoffatom ver- mehrt diese Zahl. Von einer Formel, welche zwei asymmetri- sche Kohlenstoffatome enthält, sind vier Isomere möglich. Unsere Betrachtungsweise kann ausgedehnt werden auf Combinationen, in denen beliebig viele asymmetrische Kohlen- stoffatome vorkommen. Für die allgemeine Formel C (R1 R2 R3) C (R4 R5) C (R6 R7 R8) erhält man acht Isomere, deren Symbole zufolge der ange- wandten Bezeichnung die nachstehenden sind: wenn unter verstanden wird. Auf gleiche Weise gelangt man zur Zahl von 16 Isomeren für Combinationen mit 4, von 32 für solche mit 5 asymmetri- schen Kohlenstoffatomen u. s. w. und erhält das allgemeine Resultat: Eine Combination, welche bei einfacher Bindung der Kohlen- stoffatome unter einander n asymmetrische Kohlenstoffatome enthält, lässt N1 Isomere voraussehen, wobei N1 = 2n, während die moderne Theorie die Möglichkeit einer Isomerie im bezeichneten Falle überhaupt nicht erkennen lässt. Das so gefundene allgemeine Resultat erleidet einige Ab- änderung für den Fall, dass unter den sättigenden Gruppen Gleichheit in der Weise besteht, dass die Formel eine symme- trische ist. Die einfachste Formel dieser Art ist: C (R1 R2 R3) C (R1 R2 R3). Hierbei ist nach der oben angewandten Bezeichnungsweise

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Zitationshilfe: Hoff, Jacobus H. van 't: Die Lagerung der Atome im Raume. Übers. v. F. Herrmann. Braunschweig, 1877, S. 9. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoff_atome_1877/29>, abgerufen am 21.11.2024.