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[Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 1. Berlin, 1815.

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dem es endlich durch seine Freunde glückte,
einem schmachvollen Gefängniß, und der Ge¬
fahr, auf ewig ins Kloster gesperrt zu wer¬
den, zu entgehen. Erlaßt mir die näheren
Umstände meiner Geschichte, die das Gewebe
von Ränken und Bosheiten einer rachsüchti¬
gen Familie ist. Die Liebe zu einem Mäd¬
chen niedern Standes, war die Ursache mei¬
ner Leiden. In dem langen Gefängniß war
mir der Bart gewachsen, und man hatte mir
schon die Tonsur geben lassen, wie Ihrs be¬
merken könnet, so wie ich auch in dem Gefäng¬
nisse, in dem ich schmachtete, in eine Mönchs¬
kutte gekleidet gehen mußte. Erst nach mei¬
ner Flucht, hier im Walde, durfte ich mich
umkleiden, weil man mich sonst ereilt haben
würde. Ihr merkt nun selbst, woher das
Auffallende in meinem Aeußern rührt, das
mich bei Euch in solch bösen Verdacht ge¬
setzt hat. Einen Paß kann ich Euch, wie
Ihr seht, nun nicht vorzeigen, aber für die
Wahrheit meiner Behauptungen, habe ich

dem es endlich durch ſeine Freunde gluͤckte,
einem ſchmachvollen Gefaͤngniß, und der Ge¬
fahr, auf ewig ins Kloſter geſperrt zu wer¬
den, zu entgehen. Erlaßt mir die naͤheren
Umſtaͤnde meiner Geſchichte, die das Gewebe
von Raͤnken und Bosheiten einer rachſuͤchti¬
gen Familie iſt. Die Liebe zu einem Maͤd¬
chen niedern Standes, war die Urſache mei¬
ner Leiden. In dem langen Gefaͤngniß war
mir der Bart gewachſen, und man hatte mir
ſchon die Tonſur geben laſſen, wie Ihrs be¬
merken koͤnnet, ſo wie ich auch in dem Gefaͤng¬
niſſe, in dem ich ſchmachtete, in eine Moͤnchs¬
kutte gekleidet gehen mußte. Erſt nach mei¬
ner Flucht, hier im Walde, durfte ich mich
umkleiden, weil man mich ſonſt ereilt haben
wuͤrde. Ihr merkt nun ſelbſt, woher das
Auffallende in meinem Aeußern ruͤhrt, das
mich bei Euch in ſolch boͤſen Verdacht ge¬
ſetzt hat. Einen Paß kann ich Euch, wie
Ihr ſeht, nun nicht vorzeigen, aber fuͤr die
Wahrheit meiner Behauptungen, habe ich

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[194/0210] dem es endlich durch ſeine Freunde gluͤckte, einem ſchmachvollen Gefaͤngniß, und der Ge¬ fahr, auf ewig ins Kloſter geſperrt zu wer¬ den, zu entgehen. Erlaßt mir die naͤheren Umſtaͤnde meiner Geſchichte, die das Gewebe von Raͤnken und Bosheiten einer rachſuͤchti¬ gen Familie iſt. Die Liebe zu einem Maͤd¬ chen niedern Standes, war die Urſache mei¬ ner Leiden. In dem langen Gefaͤngniß war mir der Bart gewachſen, und man hatte mir ſchon die Tonſur geben laſſen, wie Ihrs be¬ merken koͤnnet, ſo wie ich auch in dem Gefaͤng¬ niſſe, in dem ich ſchmachtete, in eine Moͤnchs¬ kutte gekleidet gehen mußte. Erſt nach mei¬ ner Flucht, hier im Walde, durfte ich mich umkleiden, weil man mich ſonſt ereilt haben wuͤrde. Ihr merkt nun ſelbſt, woher das Auffallende in meinem Aeußern ruͤhrt, das mich bei Euch in ſolch boͤſen Verdacht ge¬ ſetzt hat. Einen Paß kann ich Euch, wie Ihr ſeht, nun nicht vorzeigen, aber fuͤr die Wahrheit meiner Behauptungen, habe ich

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Zitationshilfe: [Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 1. Berlin, 1815, S. 194. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_elixiere01_1815/210>, abgerufen am 24.11.2024.