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[Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 1. Berlin, 1815.

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mir durch die Straßen rannte, hatte in dem
Augenblick für mich etwas grauenhaftes, und
wenn ich dann und wann seine skurile Sprün¬
ge, sein komisches Gesicht bemerkte, mußte
ich, wie im konvulsivischen Krampf, laut
auflachen. Endlich waren wir in meinem
Zimmer; Belcampo half mir packen, bald
war Alles zur Reise bereit, ich drückte dem
Kleinen mehrere Dukaten in die Hand, er
sprang hoch auf vor Freude und rief laut:
"Heysa, nun habe ich ehrenwerthes Geld,
lauter flimmerndes Gold mit Herzblut ge¬
tränkt, gleißend und rothe Strahlen spielend.
Das ist ein Einfall und noch dazu ein lusti¬
ger, mein Herr, weiter nichts."

Den Zusatz mochte ihm mein Befremden
über seinen Ausruf entlocken; er bat sich es
aus, der Locke des Zorns noch die gehörige
Ründe geben, die Haare des Entsetzens kür¬
zer schneiden und ein Löckchen Liebe zum
Andenken mitnehmen zu dürfen. Ich ließ ihn
gewähren, und er vollbrachte Alles unter

mir durch die Straßen rannte, hatte in dem
Augenblick fuͤr mich etwas grauenhaftes, und
wenn ich dann und wann ſeine ſkurile Spruͤn¬
ge, ſein komiſches Geſicht bemerkte, mußte
ich, wie im konvulſiviſchen Krampf, laut
auflachen. Endlich waren wir in meinem
Zimmer; Belcampo half mir packen, bald
war Alles zur Reiſe bereit, ich druͤckte dem
Kleinen mehrere Dukaten in die Hand, er
ſprang hoch auf vor Freude und rief laut:
„Heyſa, nun habe ich ehrenwerthes Geld,
lauter flimmerndes Gold mit Herzblut ge¬
traͤnkt, gleißend und rothe Strahlen ſpielend.
Das iſt ein Einfall und noch dazu ein luſti¬
ger, mein Herr, weiter nichts.“

Den Zuſatz mochte ihm mein Befremden
uͤber ſeinen Ausruf entlocken; er bat ſich es
aus, der Locke des Zorns noch die gehoͤrige
Ruͤnde geben, die Haare des Entſetzens kuͤr¬
zer ſchneiden und ein Loͤckchen Liebe zum
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[239/0255] mir durch die Straßen rannte, hatte in dem Augenblick fuͤr mich etwas grauenhaftes, und wenn ich dann und wann ſeine ſkurile Spruͤn¬ ge, ſein komiſches Geſicht bemerkte, mußte ich, wie im konvulſiviſchen Krampf, laut auflachen. Endlich waren wir in meinem Zimmer; Belcampo half mir packen, bald war Alles zur Reiſe bereit, ich druͤckte dem Kleinen mehrere Dukaten in die Hand, er ſprang hoch auf vor Freude und rief laut: „Heyſa, nun habe ich ehrenwerthes Geld, lauter flimmerndes Gold mit Herzblut ge¬ traͤnkt, gleißend und rothe Strahlen ſpielend. Das iſt ein Einfall und noch dazu ein luſti¬ ger, mein Herr, weiter nichts.“ Den Zuſatz mochte ihm mein Befremden uͤber ſeinen Ausruf entlocken; er bat ſich es aus, der Locke des Zorns noch die gehoͤrige Ruͤnde geben, die Haare des Entſetzens kuͤr¬ zer ſchneiden und ein Loͤckchen Liebe zum Andenken mitnehmen zu duͤrfen. Ich ließ ihn gewaͤhren, und er vollbrachte Alles unter

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Zitationshilfe: [Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 1. Berlin, 1815, S. 239. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_elixiere01_1815/255>, abgerufen am 24.11.2024.