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[Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 1. Berlin, 1815.

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Hier unterbrach ein Besuch die Erzäh¬
lung des Leibarztes, und es gelang mir
den Sturm, der in mir wogte zu verber¬
gen. Klar stand es vor meiner Seele,
Francesko war mein Vater, er hatte den
Prinzen mit demselben Messer ermordet,
mit dem ich Hermogen tödtete! -- Ich be¬
schloß, in einigen Tagen nach Italien ab¬
zureisen, und so endlich aus dem Kreise
zu treten, in den mich die böse feindliche
Macht gebannt hatte. Denselben Abend er¬
schien ich im Zirkel des Hofes; man erzählte
viel von einem herrlichen bildschönen Fräu¬
lein, die als Hofdame in der Umgebung der
Fürstin heute zum erstenmahl erscheinen wer¬
de, da sie erst gestern angekommen.

Die Flügelthüren öffneten sich, die Für¬
stin trat herein, mit ihr die Fremde. -- Ich
erkannte Aurelien.

Ende des ersten Theils.


Hier unterbrach ein Beſuch die Erzaͤh¬
lung des Leibarztes, und es gelang mir
den Sturm, der in mir wogte zu verber¬
gen. Klar ſtand es vor meiner Seele,
Francesko war mein Vater, er hatte den
Prinzen mit demſelben Meſſer ermordet,
mit dem ich Hermogen toͤdtete! — Ich be¬
ſchloß, in einigen Tagen nach Italien ab¬
zureiſen, und ſo endlich aus dem Kreiſe
zu treten, in den mich die boͤſe feindliche
Macht gebannt hatte. Denſelben Abend er¬
ſchien ich im Zirkel des Hofes; man erzaͤhlte
viel von einem herrlichen bildſchoͤnen Fraͤu¬
lein, die als Hofdame in der Umgebung der
Fuͤrſtin heute zum erſtenmahl erſcheinen wer¬
de, da ſie erſt geſtern angekommen.

Die Fluͤgelthuͤren oͤffneten ſich, die Fuͤr¬
ſtin trat herein, mit ihr die Fremde. — Ich
erkannte Aurelien.

Ende des erſten Theils.


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[378/0394] Hier unterbrach ein Beſuch die Erzaͤh¬ lung des Leibarztes, und es gelang mir den Sturm, der in mir wogte zu verber¬ gen. Klar ſtand es vor meiner Seele, Francesko war mein Vater, er hatte den Prinzen mit demſelben Meſſer ermordet, mit dem ich Hermogen toͤdtete! — Ich be¬ ſchloß, in einigen Tagen nach Italien ab¬ zureiſen, und ſo endlich aus dem Kreiſe zu treten, in den mich die boͤſe feindliche Macht gebannt hatte. Denſelben Abend er¬ ſchien ich im Zirkel des Hofes; man erzaͤhlte viel von einem herrlichen bildſchoͤnen Fraͤu¬ lein, die als Hofdame in der Umgebung der Fuͤrſtin heute zum erſtenmahl erſcheinen wer¬ de, da ſie erſt geſtern angekommen. Die Fluͤgelthuͤren oͤffneten ſich, die Fuͤr¬ ſtin trat herein, mit ihr die Fremde. — Ich erkannte Aurelien. Ende des erſten Theils.

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Zitationshilfe: [Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 1. Berlin, 1815, S. 378. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_elixiere01_1815/394>, abgerufen am 27.11.2024.