Hier unterbrach ein Besuch die Erzäh¬ lung des Leibarztes, und es gelang mir den Sturm, der in mir wogte zu verber¬ gen. Klar stand es vor meiner Seele, Francesko war mein Vater, er hatte den Prinzen mit demselben Messer ermordet, mit dem ich Hermogen tödtete! -- Ich be¬ schloß, in einigen Tagen nach Italien ab¬ zureisen, und so endlich aus dem Kreise zu treten, in den mich die böse feindliche Macht gebannt hatte. Denselben Abend er¬ schien ich im Zirkel des Hofes; man erzählte viel von einem herrlichen bildschönen Fräu¬ lein, die als Hofdame in der Umgebung der Fürstin heute zum erstenmahl erscheinen wer¬ de, da sie erst gestern angekommen.
Die Flügelthüren öffneten sich, die Für¬ stin trat herein, mit ihr die Fremde. -- Ich erkannte Aurelien.
Ende des ersten Theils.
Hier unterbrach ein Beſuch die Erzaͤh¬ lung des Leibarztes, und es gelang mir den Sturm, der in mir wogte zu verber¬ gen. Klar ſtand es vor meiner Seele, Francesko war mein Vater, er hatte den Prinzen mit demſelben Meſſer ermordet, mit dem ich Hermogen toͤdtete! — Ich be¬ ſchloß, in einigen Tagen nach Italien ab¬ zureiſen, und ſo endlich aus dem Kreiſe zu treten, in den mich die boͤſe feindliche Macht gebannt hatte. Denſelben Abend er¬ ſchien ich im Zirkel des Hofes; man erzaͤhlte viel von einem herrlichen bildſchoͤnen Fraͤu¬ lein, die als Hofdame in der Umgebung der Fuͤrſtin heute zum erſtenmahl erſcheinen wer¬ de, da ſie erſt geſtern angekommen.
Die Fluͤgelthuͤren oͤffneten ſich, die Fuͤr¬ ſtin trat herein, mit ihr die Fremde. — Ich erkannte Aurelien.
Ende des erſten Theils.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><pbfacs="#f0394"n="378"/><p>Hier unterbrach ein Beſuch die Erzaͤh¬<lb/>
lung des Leibarztes, und es gelang mir<lb/>
den Sturm, der in mir wogte zu verber¬<lb/>
gen. Klar ſtand es vor meiner Seele,<lb/>
Francesko war mein Vater, <hirendition="#g">er</hi> hatte den<lb/>
Prinzen mit demſelben Meſſer ermordet,<lb/>
mit dem ich Hermogen toͤdtete! — Ich be¬<lb/>ſchloß, in einigen Tagen nach Italien ab¬<lb/>
zureiſen, und ſo endlich aus dem Kreiſe<lb/>
zu treten, in den mich die boͤſe feindliche<lb/>
Macht gebannt hatte. Denſelben Abend er¬<lb/>ſchien ich im Zirkel des Hofes; man erzaͤhlte<lb/>
viel von einem herrlichen bildſchoͤnen Fraͤu¬<lb/>
lein, die als Hofdame in der Umgebung der<lb/>
Fuͤrſtin heute zum erſtenmahl erſcheinen wer¬<lb/>
de, da ſie erſt geſtern angekommen.</p><lb/><p>Die Fluͤgelthuͤren oͤffneten ſich, die Fuͤr¬<lb/>ſtin trat herein, mit ihr die Fremde. — Ich<lb/>
erkannte Aurelien.</p><lb/><prendition="#c"><hirendition="#g">Ende des erſten Theils.</hi></p><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/></div></div></div></body></text></TEI>
[378/0394]
Hier unterbrach ein Beſuch die Erzaͤh¬
lung des Leibarztes, und es gelang mir
den Sturm, der in mir wogte zu verber¬
gen. Klar ſtand es vor meiner Seele,
Francesko war mein Vater, er hatte den
Prinzen mit demſelben Meſſer ermordet,
mit dem ich Hermogen toͤdtete! — Ich be¬
ſchloß, in einigen Tagen nach Italien ab¬
zureiſen, und ſo endlich aus dem Kreiſe
zu treten, in den mich die boͤſe feindliche
Macht gebannt hatte. Denſelben Abend er¬
ſchien ich im Zirkel des Hofes; man erzaͤhlte
viel von einem herrlichen bildſchoͤnen Fraͤu¬
lein, die als Hofdame in der Umgebung der
Fuͤrſtin heute zum erſtenmahl erſcheinen wer¬
de, da ſie erſt geſtern angekommen.
Die Fluͤgelthuͤren oͤffneten ſich, die Fuͤr¬
ſtin trat herein, mit ihr die Fremde. — Ich
erkannte Aurelien.
Ende des erſten Theils.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend
gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien
von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem
DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
[Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 1. Berlin, 1815, S. 378. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_elixiere01_1815/394>, abgerufen am 27.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.