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[Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 1. Berlin, 1815.

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guten Mutter, von der herrlichen Frau, die
ich so tief im Gemüthe verehrte, so wie von
meinem guten Lehrer, recht schwer. Es ist
ja auch gewiß, daß dem Schmerz der Tren¬
nung jede Spanne außerhalb dem Kreise der
Lieben, der weitesten Entfernung gleich dünkt!
-- Die Fürstin war auf besondere Weise be¬
wegt, ihre Stimme zitterte vor Wehmuth,
als sie noch salbungsvolle Worte der Ermah¬
nung sprach. Sie schenkte mir einen zierli¬
chen Rosenkranz, und ein kleines Gebetbuch
mit sauber illuminirten Bildern. Dann gab
sie mir noch ein Empfehlungsschreiben an
den Prior des Capuziner Klosters in der
Stadt, den sie mir empfahl gleich aufzu¬
suchen, da er mir in allem mit Rath und
That eifrigst beistehen werde.

Gewiß giebt es nicht so leicht eine anmu¬
thigere Gegend, als diejenige ist, in welcher
das Capuziner Kloster dicht vor der Stadt
liegt. Der herrliche Kloster-Garten mit der
Aussicht in die Gebürge hinein, schien mir

guten Mutter, von der herrlichen Frau, die
ich ſo tief im Gemuͤthe verehrte, ſo wie von
meinem guten Lehrer, recht ſchwer. Es iſt
ja auch gewiß, daß dem Schmerz der Tren¬
nung jede Spanne außerhalb dem Kreiſe der
Lieben, der weiteſten Entfernung gleich duͤnkt!
— Die Fuͤrſtin war auf beſondere Weiſe be¬
wegt, ihre Stimme zitterte vor Wehmuth,
als ſie noch ſalbungsvolle Worte der Ermah¬
nung ſprach. Sie ſchenkte mir einen zierli¬
chen Roſenkranz, und ein kleines Gebetbuch
mit ſauber illuminirten Bildern. Dann gab
ſie mir noch ein Empfehlungsſchreiben an
den Prior des Capuziner Kloſters in der
Stadt, den ſie mir empfahl gleich aufzu¬
ſuchen, da er mir in allem mit Rath und
That eifrigſt beiſtehen werde.

Gewiß giebt es nicht ſo leicht eine anmu¬
thigere Gegend, als diejenige iſt, in welcher
das Capuziner Kloſter dicht vor der Stadt
liegt. Der herrliche Kloſter-Garten mit der
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[24/0040] guten Mutter, von der herrlichen Frau, die ich ſo tief im Gemuͤthe verehrte, ſo wie von meinem guten Lehrer, recht ſchwer. Es iſt ja auch gewiß, daß dem Schmerz der Tren¬ nung jede Spanne außerhalb dem Kreiſe der Lieben, der weiteſten Entfernung gleich duͤnkt! — Die Fuͤrſtin war auf beſondere Weiſe be¬ wegt, ihre Stimme zitterte vor Wehmuth, als ſie noch ſalbungsvolle Worte der Ermah¬ nung ſprach. Sie ſchenkte mir einen zierli¬ chen Roſenkranz, und ein kleines Gebetbuch mit ſauber illuminirten Bildern. Dann gab ſie mir noch ein Empfehlungsſchreiben an den Prior des Capuziner Kloſters in der Stadt, den ſie mir empfahl gleich aufzu¬ ſuchen, da er mir in allem mit Rath und That eifrigſt beiſtehen werde. Gewiß giebt es nicht ſo leicht eine anmu¬ thigere Gegend, als diejenige iſt, in welcher das Capuziner Kloſter dicht vor der Stadt liegt. Der herrliche Kloſter-Garten mit der Ausſicht in die Gebuͤrge hinein, ſchien mir

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Zitationshilfe: [Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 1. Berlin, 1815, S. 24. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_elixiere01_1815/40>, abgerufen am 21.11.2024.