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[Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 1. Berlin, 1815.

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goß, mit Recht nur für die höchste Weihe
seiner Schüler aufsparte. --

Meine Mutter schrieb mir, wie sie es
längst geahnet, daß der weltgeistliche Stand
mir nicht genügen, sondern, daß ich das Klo¬
sterleben erwählen werde. Am Medardusta¬
ge sey ihr der alte Pilgersmann aus der hei¬
ligen Linde erschienen, und habe mich im
Ordenskleide der Capuziner an der Hand ge¬
führt. Auch die Fürstin war mit meinem
Vorhaben ganz einverstanden. Beide sah
ich noch einmal vor meiner Einkleidung,
welche, da mir meinem innigsten Wunsche
gemäß, die Hälfte des Noviziats erlassen
wurde, sehr bald erfolgte. Ich nahm auf
Veranlassung der Vision meiner Mutter den
Klosternahmen Medardus an. --

Das Verhältniß der Brüder unter ein¬
ander, die innere Einrichtung Rücksichts der
Andachtsübungen und der ganzen Lebensweise
im Kloster, bewährte sich ganz in der Art,
wie sie mir bei dem ersten Blick erschienen.

goß, mit Recht nur fuͤr die hoͤchſte Weihe
ſeiner Schuͤler aufſparte. —

Meine Mutter ſchrieb mir, wie ſie es
laͤngſt geahnet, daß der weltgeiſtliche Stand
mir nicht genuͤgen, ſondern, daß ich das Klo¬
ſterleben erwaͤhlen werde. Am Medardusta¬
ge ſey ihr der alte Pilgersmann aus der hei¬
ligen Linde erſchienen, und habe mich im
Ordenskleide der Capuziner an der Hand ge¬
fuͤhrt. Auch die Fuͤrſtin war mit meinem
Vorhaben ganz einverſtanden. Beide ſah
ich noch einmal vor meiner Einkleidung,
welche, da mir meinem innigſten Wunſche
gemaͤß, die Haͤlfte des Noviziats erlaſſen
wurde, ſehr bald erfolgte. Ich nahm auf
Veranlaſſung der Viſion meiner Mutter den
Kloſternahmen Medardus an. —

Das Verhaͤltniß der Bruͤder unter ein¬
ander, die innere Einrichtung Ruͤckſichts der
Andachtsuͤbungen und der ganzen Lebensweiſe
im Kloſter, bewaͤhrte ſich ganz in der Art,
wie ſie mir bei dem erſten Blick erſchienen.

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[41/0057] goß, mit Recht nur fuͤr die hoͤchſte Weihe ſeiner Schuͤler aufſparte. — Meine Mutter ſchrieb mir, wie ſie es laͤngſt geahnet, daß der weltgeiſtliche Stand mir nicht genuͤgen, ſondern, daß ich das Klo¬ ſterleben erwaͤhlen werde. Am Medardusta¬ ge ſey ihr der alte Pilgersmann aus der hei¬ ligen Linde erſchienen, und habe mich im Ordenskleide der Capuziner an der Hand ge¬ fuͤhrt. Auch die Fuͤrſtin war mit meinem Vorhaben ganz einverſtanden. Beide ſah ich noch einmal vor meiner Einkleidung, welche, da mir meinem innigſten Wunſche gemaͤß, die Haͤlfte des Noviziats erlaſſen wurde, ſehr bald erfolgte. Ich nahm auf Veranlaſſung der Viſion meiner Mutter den Kloſternahmen Medardus an. — Das Verhaͤltniß der Bruͤder unter ein¬ ander, die innere Einrichtung Ruͤckſichts der Andachtsuͤbungen und der ganzen Lebensweiſe im Kloſter, bewaͤhrte ſich ganz in der Art, wie ſie mir bei dem erſten Blick erſchienen.

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Zitationshilfe: [Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 1. Berlin, 1815, S. 41. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_elixiere01_1815/57>, abgerufen am 21.11.2024.