der Medardus spricht. Im alten Italiänisch ist sie beinahe Chronikenartig und sehr aphoristisch geschrieben. Der seltsame Ton klingt im deut¬ schen nur rauh und dumpf, wie ein gesprun¬ genes Glas, doch war es nöthig zum Ver¬ ständniß des Ganzen hier die Uebersetzung einzuschalten; dies thue ich, nachdem ich nur noch folgendes wehmüthigst bemerkt. Die fürstliche Familie, aus der jener oft ge¬ nannte Francesko abstammte, lebt noch in Italien, und eben so leben noch die Nach¬ kömmlinge des Fürsten, in dessen Residenz sich Medardus aufhielt. Unmöglich war es daher, die Namen zu nennen, und unbe¬ hülflicher, ungeschickter ist Niemand auf der ganzen Welt, als derjenige, der Dir, gün¬ stiger Leser, dies Buch in die Hände giebt, wenn er Nahmen erdenken soll, da, wo schon wirkliche, und zwar schön und romantisch tönende, vorhanden sind, wie es hier der Fall war. Bezeichneter Herausgeber gedachte sich sehr gut mit dem: der Fürst, der Baron
der Medardus ſpricht. Im alten Italiaͤniſch iſt ſie beinahe Chronikenartig und ſehr aphoriſtiſch geſchrieben. Der ſeltſame Ton klingt im deut¬ ſchen nur rauh und dumpf, wie ein geſprun¬ genes Glas, doch war es noͤthig zum Ver¬ ſtaͤndniß des Ganzen hier die Ueberſetzung einzuſchalten; dies thue ich, nachdem ich nur noch folgendes wehmuͤthigſt bemerkt. Die fuͤrſtliche Familie, aus der jener oft ge¬ nannte Francesko abſtammte, lebt noch in Italien, und eben ſo leben noch die Nach¬ koͤmmlinge des Fuͤrſten, in deſſen Reſidenz ſich Medardus aufhielt. Unmoͤglich war es daher, die Namen zu nennen, und unbe¬ huͤlflicher, ungeſchickter iſt Niemand auf der ganzen Welt, als derjenige, der Dir, guͤn¬ ſtiger Leſer, dies Buch in die Haͤnde giebt, wenn er Nahmen erdenken ſoll, da, wo ſchon wirkliche, und zwar ſchoͤn und romantiſch toͤnende, vorhanden ſind, wie es hier der Fall war. Bezeichneter Herausgeber gedachte ſich ſehr gut mit dem: der Fuͤrſt, der Baron
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[204/0212]
der Medardus ſpricht. Im alten Italiaͤniſch iſt
ſie beinahe Chronikenartig und ſehr aphoriſtiſch
geſchrieben. Der ſeltſame Ton klingt im deut¬
ſchen nur rauh und dumpf, wie ein geſprun¬
genes Glas, doch war es noͤthig zum Ver¬
ſtaͤndniß des Ganzen hier die Ueberſetzung
einzuſchalten; dies thue ich, nachdem ich
nur noch folgendes wehmuͤthigſt bemerkt.
Die fuͤrſtliche Familie, aus der jener oft ge¬
nannte Francesko abſtammte, lebt noch in
Italien, und eben ſo leben noch die Nach¬
koͤmmlinge des Fuͤrſten, in deſſen Reſidenz
ſich Medardus aufhielt. Unmoͤglich war es
daher, die Namen zu nennen, und unbe¬
huͤlflicher, ungeſchickter iſt Niemand auf der
ganzen Welt, als derjenige, der Dir, guͤn¬
ſtiger Leſer, dies Buch in die Haͤnde giebt,
wenn er Nahmen erdenken ſoll, da, wo
ſchon wirkliche, und zwar ſchoͤn und romantiſch
toͤnende, vorhanden ſind, wie es hier der Fall
war. Bezeichneter Herausgeber gedachte ſich
ſehr gut mit dem: der Fuͤrſt, der Baron
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[Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 2. Berlin, 1816, S. 204. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_elixiere02_1816/212>, abgerufen am 27.11.2024.
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