der Fürsten reden, deren Reich von dieser Welt ist, und dann von der heiligen, göttli¬ chen Weihe des Statthalters des Herrn. Auf geheimnißvolle Weise erleuchtet der Geist des Herrn die im Conklave verschlossenen hohen Priester. Getrennt, in einzelnen Gemächern frommer Betrachtung hingegeben, befruchtet der Strahl des Himmels das nach der Offenba¬ rung sich sehnende Gemüth, und ein Name er¬ schallt, wie ein, die ewige Macht lobpreisender Hymnus, von den begeisterten Lippen. -- Nur kund gethan in irrdischer Sprache wird der Beschluß der ewigen Macht, die sich ihren würdigen Statthalter auf Erden erkor, und so, hochheiliger Herr! ist Eure Krone, im drei¬ fachen Ringe das Mysterium Eures Herrn, des Herrn der Welten, verkündend, in der That der Lorbeer, der Euch als Helden und Sieger darstellt. -- Nicht von dieser Welt ist Euer Reich, und doch seyd Ihr berufen zu herr¬ schen über alle Reiche dieser Erde, die Glieder der unsichtbaren Kirche sammelnd unter der
der Fuͤrſten reden, deren Reich von dieſer Welt iſt, und dann von der heiligen, goͤttli¬ chen Weihe des Statthalters des Herrn. Auf geheimnißvolle Weiſe erleuchtet der Geiſt des Herrn die im Conklave verſchloſſenen hohen Prieſter. Getrennt, in einzelnen Gemaͤchern frommer Betrachtung hingegeben, befruchtet der Strahl des Himmels das nach der Offenba¬ rung ſich ſehnende Gemuͤth, und ein Name er¬ ſchallt, wie ein, die ewige Macht lobpreiſender Hymnus, von den begeiſterten Lippen. — Nur kund gethan in irrdiſcher Sprache wird der Beſchluß der ewigen Macht, die ſich ihren wuͤrdigen Statthalter auf Erden erkor, und ſo, hochheiliger Herr! iſt Eure Krone, im drei¬ fachen Ringe das Myſterium Eures Herrn, des Herrn der Welten, verkuͤndend, in der That der Lorbeer, der Euch als Helden und Sieger darſtellt. — Nicht von dieſer Welt iſt Euer Reich, und doch ſeyd Ihr berufen zu herr¬ ſchen uͤber alle Reiche dieſer Erde, die Glieder der unſichtbaren Kirche ſammelnd unter der
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der Fuͤrſten reden, deren Reich von dieſer
Welt iſt, und dann von der heiligen, goͤttli¬
chen Weihe des Statthalters des Herrn. Auf
geheimnißvolle Weiſe erleuchtet der Geiſt des
Herrn die im Conklave verſchloſſenen hohen
Prieſter. Getrennt, in einzelnen Gemaͤchern
frommer Betrachtung hingegeben, befruchtet
der Strahl des Himmels das nach der Offenba¬
rung ſich ſehnende Gemuͤth, und ein Name er¬
ſchallt, wie ein, die ewige Macht lobpreiſender
Hymnus, von den begeiſterten Lippen. — Nur
kund gethan in irrdiſcher Sprache wird der
Beſchluß der ewigen Macht, die ſich ihren
wuͤrdigen Statthalter auf Erden erkor, und
ſo, hochheiliger Herr! iſt Eure Krone, im drei¬
fachen Ringe das Myſterium Eures Herrn, des
Herrn der Welten, verkuͤndend, in der That der
Lorbeer, der Euch als Helden und Sieger
darſtellt. — Nicht von dieſer Welt iſt Euer
Reich, und doch ſeyd Ihr berufen zu herr¬
ſchen uͤber alle Reiche dieſer Erde, die Glieder
der unſichtbaren Kirche ſammelnd unter der
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[Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 2. Berlin, 1816, S. 260. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_elixiere02_1816/268>, abgerufen am 23.11.2024.
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