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[Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 2. Berlin, 1816.

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die fromme Aurelie) bald nach Deiner
Flucht sage ich, und nachdem der Mönch,
den selbst Cyrillus für Dich hielt wie durch
ein Wunder sich gerettet hatte, wurde es be¬
kannt, daß nicht Du, sondern der als Capu¬
ziner verkappte Graf Viktorin auf dem Schlos¬
se des Barons gewesen war. Briefe, die sich
in Euphemiens Nachlaß fanden, hatten dies
zwar schon früher kund gethan, man hielt
aber Euphemien selbst für getäuscht, da Rein¬
hold versicherte, er habe Dich zu genau ge¬
kannt um selbst bei Deiner treuesten Aehn¬
lichkeit mit Viktorin getäuscht zu werden.
Euphemiens Verblendung blieb unbegreiflich.
Da erschien plötzlich der Reitknecht des Gra¬
fen, und erzählte, wie der Graf, der seit
Monaten im Gebürge einsam gelebt, und
sich den Bart wachsen lassen, ihm in dem
Walde und zwar bei dem sogenannten Teu¬
felsgrunde plötzlich als Capuziner gekleidet
erschienen sey. Obgleich er nicht gewußt,
wo der Graf die Kleider hergenommen, so

die fromme Aurelie) bald nach Deiner
Flucht ſage ich, und nachdem der Moͤnch,
den ſelbſt Cyrillus fuͤr Dich hielt wie durch
ein Wunder ſich gerettet hatte, wurde es be¬
kannt, daß nicht Du, ſondern der als Capu¬
ziner verkappte Graf Viktorin auf dem Schloſ¬
ſe des Barons geweſen war. Briefe, die ſich
in Euphemiens Nachlaß fanden, hatten dies
zwar ſchon fruͤher kund gethan, man hielt
aber Euphemien ſelbſt fuͤr getaͤuſcht, da Rein¬
hold verſicherte, er habe Dich zu genau ge¬
kannt um ſelbſt bei Deiner treueſten Aehn¬
lichkeit mit Viktorin getaͤuſcht zu werden.
Euphemiens Verblendung blieb unbegreiflich.
Da erſchien ploͤtzlich der Reitknecht des Gra¬
fen, und erzaͤhlte, wie der Graf, der ſeit
Monaten im Gebuͤrge einſam gelebt, und
ſich den Bart wachſen laſſen, ihm in dem
Walde und zwar bei dem ſogenannten Teu¬
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erſchienen ſey. Obgleich er nicht gewußt,
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[316/0324] die fromme Aurelie) bald nach Deiner Flucht ſage ich, und nachdem der Moͤnch, den ſelbſt Cyrillus fuͤr Dich hielt wie durch ein Wunder ſich gerettet hatte, wurde es be¬ kannt, daß nicht Du, ſondern der als Capu¬ ziner verkappte Graf Viktorin auf dem Schloſ¬ ſe des Barons geweſen war. Briefe, die ſich in Euphemiens Nachlaß fanden, hatten dies zwar ſchon fruͤher kund gethan, man hielt aber Euphemien ſelbſt fuͤr getaͤuſcht, da Rein¬ hold verſicherte, er habe Dich zu genau ge¬ kannt um ſelbſt bei Deiner treueſten Aehn¬ lichkeit mit Viktorin getaͤuſcht zu werden. Euphemiens Verblendung blieb unbegreiflich. Da erſchien ploͤtzlich der Reitknecht des Gra¬ fen, und erzaͤhlte, wie der Graf, der ſeit Monaten im Gebuͤrge einſam gelebt, und ſich den Bart wachſen laſſen, ihm in dem Walde und zwar bei dem ſogenannten Teu¬ felsgrunde ploͤtzlich als Capuziner gekleidet erſchienen ſey. Obgleich er nicht gewußt, wo der Graf die Kleider hergenommen, ſo

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Zitationshilfe: [Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 2. Berlin, 1816, S. 316. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_elixiere02_1816/324>, abgerufen am 25.11.2024.