erstenmal, als ich sie am Hofe des Fürsten sah, gegen dieses Wiedersehen. Rasender als jemals flammte in mir die Gluth der Liebe -- der wilden Begier auf -- O Gott -- o, all' ihr Heiligen! laßt mich nicht wahnsinnig werden, nur nicht wahnsinnig -- rettet mich, rettet mich von dieser Pein der Hölle -- Nur nicht wahnsinnig laßt mich werden -- denn das Entsetzliche muß ich sonst thun, und meine See¬ le Preis geben der ewigen Verdammniß! -- So betete ich im Innern, denn ich fühlte, wie im¬ mer mehr und mehr der böse Geist über mich Herr werden wollte. -- Es war mir als habe Aurelie Theil an dem Frevel, den ich nur be¬ ging, als sey das Gelübde, das sie zu leisten ge¬ dachte, in ihren Gedanken nur der feierliche Schwur, vor dem Altar des Herrn mein zu seyn. -- Nicht die Christusbraut, des Mönchs der sein Gelübde brach verbrecherisches Weib sah ich in ihr. -- Sie mit aller Inbrunst der wüthenden Begier umarmen und dann ihr den Tod geben -- der Gedanke erfaßte mich un¬
erſtenmal, als ich ſie am Hofe des Fuͤrſten ſah, gegen dieſes Wiederſehen. Raſender als jemals flammte in mir die Gluth der Liebe — der wilden Begier auf — O Gott — o, all' ihr Heiligen! laßt mich nicht wahnſinnig werden, nur nicht wahnſinnig — rettet mich, rettet mich von dieſer Pein der Hoͤlle — Nur nicht wahnſinnig laßt mich werden — denn das Entſetzliche muß ich ſonſt thun, und meine See¬ le Preis geben der ewigen Verdammniß! — So betete ich im Innern, denn ich fuͤhlte, wie im¬ mer mehr und mehr der boͤſe Geiſt uͤber mich Herr werden wollte. — Es war mir als habe Aurelie Theil an dem Frevel, den ich nur be¬ ging, als ſey das Geluͤbde, das ſie zu leiſten ge¬ dachte, in ihren Gedanken nur der feierliche Schwur, vor dem Altar des Herrn mein zu ſeyn. — Nicht die Chriſtusbraut, des Moͤnchs der ſein Geluͤbde brach verbrecheriſches Weib ſah ich in ihr. — Sie mit aller Inbrunſt der wuͤthenden Begier umarmen und dann ihr den Tod geben — der Gedanke erfaßte mich un¬
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erſtenmal, als ich ſie am Hofe des Fuͤrſten
ſah, gegen dieſes Wiederſehen. Raſender
als jemals flammte in mir die Gluth der
Liebe — der wilden Begier auf — O Gott —
o, all' ihr Heiligen! laßt mich nicht wahnſinnig
werden, nur nicht wahnſinnig — rettet mich,
rettet mich von dieſer Pein der Hoͤlle — Nur
nicht wahnſinnig laßt mich werden — denn das
Entſetzliche muß ich ſonſt thun, und meine See¬
le Preis geben der ewigen Verdammniß! — So
betete ich im Innern, denn ich fuͤhlte, wie im¬
mer mehr und mehr der boͤſe Geiſt uͤber mich
Herr werden wollte. — Es war mir als habe
Aurelie Theil an dem Frevel, den ich nur be¬
ging, als ſey das Geluͤbde, das ſie zu leiſten ge¬
dachte, in ihren Gedanken nur der feierliche
Schwur, vor dem Altar des Herrn mein zu
ſeyn. — Nicht die Chriſtusbraut, des Moͤnchs
der ſein Geluͤbde brach verbrecheriſches Weib
ſah ich in ihr. — Sie mit aller Inbrunſt der
wuͤthenden Begier umarmen und dann ihr den
Tod geben — der Gedanke erfaßte mich un¬
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[Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 2. Berlin, 1816, S. 348. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_elixiere02_1816/356>, abgerufen am 27.11.2024.
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