... entlassen Sie mich ... haben Sie Mitlei¬ den ... ich fühle es, daß Wahnsinn mir durch Nerv und Adern zu toben beginnt ... entlas¬ sen Sie mich! -- Der Richter, wieder ganz ruhig geworden, diktirte dem Protokollführer vieles, was ich nicht verstand, endlich las er mir eine Verhandlung vor, worin alles was er gefragt und was ich geantwortet, so wie, was sich mit Cyrillus zugetragen hatte, verzeich¬ net war. Ich mußte meinen Namen unter¬ schreiben, dann forderte mich der Richter auf, irgend etwas polnisch und deutsch aufzuzeich¬ nen, ich that es. Der Richter nahm das deutsche Blatt, und gab es dem Pater Cyril¬ lus, der sich unterdessen wieder erholt hatte, mit der Frage in die Hände: "Haben die¬ se Schriftzüge Aehnlichkeit mit der Hand, die Ihr Klosterbruder Medardus schrieb?" -- Es ist ganz genau seine Hand, bis auf die kleinsten Eigenthümlichkeiten, erwiederte Cy¬ rillus, und wandte sich wieder zu mir. Er wollte sprechen, ein Blick des Richters wies
... entlaſſen Sie mich ... haben Sie Mitlei¬ den ... ich fuͤhle es, daß Wahnſinn mir durch Nerv und Adern zu toben beginnt ... entlaſ¬ ſen Sie mich! — Der Richter, wieder ganz ruhig geworden, diktirte dem Protokollfuͤhrer vieles, was ich nicht verſtand, endlich las er mir eine Verhandlung vor, worin alles was er gefragt und was ich geantwortet, ſo wie, was ſich mit Cyrillus zugetragen hatte, verzeich¬ net war. Ich mußte meinen Namen unter¬ ſchreiben, dann forderte mich der Richter auf, irgend etwas polniſch und deutſch aufzuzeich¬ nen, ich that es. Der Richter nahm das deutſche Blatt, und gab es dem Pater Cyril¬ lus, der ſich unterdeſſen wieder erholt hatte, mit der Frage in die Haͤnde: „Haben die¬ ſe Schriftzuͤge Aehnlichkeit mit der Hand, die Ihr Kloſterbruder Medardus ſchrieb?“ — Es iſt ganz genau ſeine Hand, bis auf die kleinſten Eigenthuͤmlichkeiten, erwiederte Cy¬ rillus, und wandte ſich wieder zu mir. Er wollte ſprechen, ein Blick des Richters wies
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... entlaſſen Sie mich ... haben Sie Mitlei¬
den ... ich fuͤhle es, daß Wahnſinn mir durch
Nerv und Adern zu toben beginnt ... entlaſ¬
ſen Sie mich! — Der Richter, wieder ganz
ruhig geworden, diktirte dem Protokollfuͤhrer
vieles, was ich nicht verſtand, endlich las er
mir eine Verhandlung vor, worin alles was er
gefragt und was ich geantwortet, ſo wie, was
ſich mit Cyrillus zugetragen hatte, verzeich¬
net war. Ich mußte meinen Namen unter¬
ſchreiben, dann forderte mich der Richter auf,
irgend etwas polniſch und deutſch aufzuzeich¬
nen, ich that es. Der Richter nahm das
deutſche Blatt, und gab es dem Pater Cyril¬
lus, der ſich unterdeſſen wieder erholt hatte,
mit der Frage in die Haͤnde: „Haben die¬
ſe Schriftzuͤge Aehnlichkeit mit der Hand,
die Ihr Kloſterbruder Medardus ſchrieb?“ —
Es iſt ganz genau ſeine Hand, bis auf die
kleinſten Eigenthuͤmlichkeiten, erwiederte Cy¬
rillus, und wandte ſich wieder zu mir. Er
wollte ſprechen, ein Blick des Richters wies
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[Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 2. Berlin, 1816, S. 46. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_elixiere02_1816/54>, abgerufen am 04.12.2024.
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