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[Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 2. Berlin, 1816.

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puziner-Strick vermißte ich, meine Vermu¬
thungen im Gefängnisse waren daher richtig.
Nicht lange dauerte es, so erschien ein fürst¬
licher Diener, der mit einem Handbillet des
Fürsten mir eine goldene, mit kostbaren
Steinen besetzte Dose überreichte. "Es ist
Ihnen übel mitgespielt worden, Herr von
Krcszinski, schrieb der Fürst: aber weder ich
noch meine Gerichte sind Schuld daran. Sie
sind einem sehr bösen Menschen auf ganz
unglaubliche Weise ähnlich; alles ist aber
nun zu Ihrem Besten aufgeklärt: Ich sende
Ihnen ein Zeichen meines Wohlwollens und
hoffe, Sie bald zu sehen." -- Des Fürsten
Gnade war mir eben so gleichgültig als sein
Geschenk; eine düstre Traurigkeit, die geist¬
tödtend mein Inneres durchschlich, war die
Folge des strengen Gefängnisses; ich fühlte,
daß mir körperlich aufgeholfen werden müsse,
und lieb war es mir daher, als der Leibarzt
erschien. Das ärztliche war bald bespro¬
chen. "Ist es nicht, fing nun der Leibarzt

puziner-Strick vermißte ich, meine Vermu¬
thungen im Gefaͤngniſſe waren daher richtig.
Nicht lange dauerte es, ſo erſchien ein fuͤrſt¬
licher Diener, der mit einem Handbillet des
Fuͤrſten mir eine goldene, mit koſtbaren
Steinen beſetzte Doſe uͤberreichte. „Es iſt
Ihnen uͤbel mitgeſpielt worden, Herr von
Krcszinski, ſchrieb der Fuͤrſt: aber weder ich
noch meine Gerichte ſind Schuld daran. Sie
ſind einem ſehr boͤſen Menſchen auf ganz
unglaubliche Weiſe aͤhnlich; alles iſt aber
nun zu Ihrem Beſten aufgeklaͤrt: Ich ſende
Ihnen ein Zeichen meines Wohlwollens und
hoffe, Sie bald zu ſehen.“ — Des Fuͤrſten
Gnade war mir eben ſo gleichguͤltig als ſein
Geſchenk; eine duͤſtre Traurigkeit, die geiſt¬
toͤdtend mein Inneres durchſchlich, war die
Folge des ſtrengen Gefaͤngniſſes; ich fuͤhlte,
daß mir koͤrperlich aufgeholfen werden muͤſſe,
und lieb war es mir daher, als der Leibarzt
erſchien. Das aͤrztliche war bald beſpro¬
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[72/0080] puziner-Strick vermißte ich, meine Vermu¬ thungen im Gefaͤngniſſe waren daher richtig. Nicht lange dauerte es, ſo erſchien ein fuͤrſt¬ licher Diener, der mit einem Handbillet des Fuͤrſten mir eine goldene, mit koſtbaren Steinen beſetzte Doſe uͤberreichte. „Es iſt Ihnen uͤbel mitgeſpielt worden, Herr von Krcszinski, ſchrieb der Fuͤrſt: aber weder ich noch meine Gerichte ſind Schuld daran. Sie ſind einem ſehr boͤſen Menſchen auf ganz unglaubliche Weiſe aͤhnlich; alles iſt aber nun zu Ihrem Beſten aufgeklaͤrt: Ich ſende Ihnen ein Zeichen meines Wohlwollens und hoffe, Sie bald zu ſehen.“ — Des Fuͤrſten Gnade war mir eben ſo gleichguͤltig als ſein Geſchenk; eine duͤſtre Traurigkeit, die geiſt¬ toͤdtend mein Inneres durchſchlich, war die Folge des ſtrengen Gefaͤngniſſes; ich fuͤhlte, daß mir koͤrperlich aufgeholfen werden muͤſſe, und lieb war es mir daher, als der Leibarzt erſchien. Das aͤrztliche war bald beſpro¬ chen. „Iſt es nicht, fing nun der Leibarzt

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Zitationshilfe: [Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 2. Berlin, 1816, S. 72. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_elixiere02_1816/80>, abgerufen am 04.12.2024.