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Hoffmann, E. T. A.: Meister Floh. Frankfurt (Main), 1822.

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wiederum dazwischen: Was man nicht alles erlebt!
Wundersam -- unglaublich -- wer hätte sich das
träumen lassen! --

Was ist, fragte Peregrinus kleinlaut, was
ist denn schon wieder Unglaubliches vorgefallen?

O lieber Herr Tyß, rief ihm die Alte entgegen,
kommen Sie doch nur schnell herauf, gehen Sie doch
nur in Ihr Zimmer.

Die Alte öffnete ihm schalkisch kichernd die Thüre
seines Gemachs. Als er hineintrat, da, o Wunder!
o Wonne! hüpfte ihm die holde Dörtje Elverdink ent¬
gegen, gekleidet in das verführerische Gewand von
Silberzindel, wie er sie bei dem Herrn Swammer er¬
blickt. "Endlich sehe ich Sie wieder, mein süßer
Freund," lispelte die Kleine, und wußte sich dem
Peregrinus so anzuschmiegen, daß er nicht umhin
konnte, sie, aller guten Vorsätze ungeachtet, auf das
zärtlichste zu umarmen. Die Sinne wollten ihm ver¬
gehen vor Entzücken und Liebeslust. --

Wohl oft hat es sich aber begeben, daß Jemand
gerade im höchsten Rausch der überschwenglichsten
Wonne, sich recht derb die Nase stieß und plötzlich
geweckt durch den irdischen Schmerz aus dem seligen
Jenseits hinabfiel in das ordinaire Diesseits. Gerade
so ging es Herrn Peregrinus. Als er sich nämlich

wiederum dazwiſchen: Was man nicht alles erlebt!
Wunderſam — unglaublich — wer hätte ſich das
träumen laſſen! —

Was iſt, fragte Peregrinus kleinlaut, was
iſt denn ſchon wieder Unglaubliches vorgefallen?

O lieber Herr Tyß, rief ihm die Alte entgegen,
kommen Sie doch nur ſchnell herauf, gehen Sie doch
nur in Ihr Zimmer.

Die Alte öffnete ihm ſchalkiſch kichernd die Thüre
ſeines Gemachs. Als er hineintrat, da, o Wunder!
o Wonne! hüpfte ihm die holde Dörtje Elverdink ent¬
gegen, gekleidet in das verführeriſche Gewand von
Silberzindel, wie er ſie bei dem Herrn Swammer er¬
blickt. »Endlich ſehe ich Sie wieder, mein ſüßer
Freund,» liſpelte die Kleine, und wußte ſich dem
Peregrinus ſo anzuſchmiegen, daß er nicht umhin
konnte, ſie, aller guten Vorſätze ungeachtet, auf das
zärtlichſte zu umarmen. Die Sinne wollten ihm ver¬
gehen vor Entzücken und Liebesluſt. —

Wohl oft hat es ſich aber begeben, daß Jemand
gerade im höchſten Rauſch der überſchwenglichſten
Wonne, ſich recht derb die Naſe ſtieß und plötzlich
geweckt durch den irdiſchen Schmerz aus dem ſeligen
Jenſeits hinabfiel in das ordinaire Dieſſeits. Gerade
ſo ging es Herrn Peregrinus. Als er ſich nämlich

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[141/0146] wiederum dazwiſchen: Was man nicht alles erlebt! Wunderſam — unglaublich — wer hätte ſich das träumen laſſen! — Was iſt, fragte Peregrinus kleinlaut, was iſt denn ſchon wieder Unglaubliches vorgefallen? O lieber Herr Tyß, rief ihm die Alte entgegen, kommen Sie doch nur ſchnell herauf, gehen Sie doch nur in Ihr Zimmer. Die Alte öffnete ihm ſchalkiſch kichernd die Thüre ſeines Gemachs. Als er hineintrat, da, o Wunder! o Wonne! hüpfte ihm die holde Dörtje Elverdink ent¬ gegen, gekleidet in das verführeriſche Gewand von Silberzindel, wie er ſie bei dem Herrn Swammer er¬ blickt. »Endlich ſehe ich Sie wieder, mein ſüßer Freund,» liſpelte die Kleine, und wußte ſich dem Peregrinus ſo anzuſchmiegen, daß er nicht umhin konnte, ſie, aller guten Vorſätze ungeachtet, auf das zärtlichſte zu umarmen. Die Sinne wollten ihm ver¬ gehen vor Entzücken und Liebesluſt. — Wohl oft hat es ſich aber begeben, daß Jemand gerade im höchſten Rauſch der überſchwenglichſten Wonne, ſich recht derb die Naſe ſtieß und plötzlich geweckt durch den irdiſchen Schmerz aus dem ſeligen Jenſeits hinabfiel in das ordinaire Dieſſeits. Gerade ſo ging es Herrn Peregrinus. Als er ſich nämlich

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Zitationshilfe: Hoffmann, E. T. A.: Meister Floh. Frankfurt (Main), 1822, S. 141. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_floh_1822/146>, abgerufen am 21.11.2024.