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Hoffmann, E. T. A.: Meister Floh. Frankfurt (Main), 1822.

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heit als Abfindung erhalten, um seine unrechtmäßige
Ansprüche auf Dörtjes Besitz zu erneuern, so habe
er noch überdem jenes Mikroskop einem Andern über¬
lassen, um ihn, den Leuwenhöck, noch mehr zu quä¬
len und zu ängstigen. Swammerdamm schwur dage¬
gen hoch und theuer, daß er das Mikroskop niemals
empfangen und große Ursache habe zu glauben, daß
es von Leuwenhöck boshafter Weise unterschlagen
worden.

"Die Narren," lispelte Meister Floh dem Pe¬
regrinus leise zu, "die Narren, sie sprechen von dem
"Mikroskop, das Euch im Auge sitzt. Ihr wißt,
"daß ich bei dem Friedenstraktat, den Swammer¬
"damm und Leuwenhöck über den Besitz der Prinzessin
"Gamaheh abschlossen, zugegen war. Als nun Swam¬
"merdamm das mikroskopische Glas, das er in der
"That von Leuwenhöck erhalten, in die Pupille des
"linken Auges werfen wollte, schnappte ich es weg,
"weil es nicht Leuwenhöcks sondern mein rechtmäs¬
"siges Eigenthum war. Sagt nur gerade heraus,
"Herr Peregrinus, daß Ihr das Kleinod habt."

Peregrinus nahm auch gar keinen Anstand, so¬
gleich zu verkündigen, daß er das mikroskopische Glas
besitze, welches Swammerdamm von Leuwenhöck er¬
halten sollen aber nicht erhalten; mithin sey jener

heit als Abfindung erhalten, um ſeine unrechtmäßige
Anſprüche auf Dörtjes Beſitz zu erneuern, ſo habe
er noch überdem jenes Mikroskop einem Andern über¬
laſſen, um ihn, den Leuwenhöck, noch mehr zu quä¬
len und zu ängſtigen. Swammerdamm ſchwur dage¬
gen hoch und theuer, daß er das Mikroskop niemals
empfangen und große Urſache habe zu glauben, daß
es von Leuwenhöck boshafter Weiſe unterſchlagen
worden.

»Die Narren,» lispelte Meiſter Floh dem Pe¬
regrinus leiſe zu, »die Narren, ſie ſprechen von dem
»Mikroskop, das Euch im Auge ſitzt. Ihr wißt,
»daß ich bei dem Friedenstraktat, den Swammer¬
»damm und Leuwenhöck über den Beſitz der Prinzeſſin
»Gamaheh abſchloſſen, zugegen war. Als nun Swam¬
»merdamm das mikroskopiſche Glas, das er in der
»That von Leuwenhöck erhalten, in die Pupille des
»linken Auges werfen wollte, ſchnappte ich es weg,
»weil es nicht Leuwenhöcks ſondern mein rechtmäſ¬
»ſiges Eigenthum war. Sagt nur gerade heraus,
»Herr Peregrinus, daß Ihr das Kleinod habt.»

Peregrinus nahm auch gar keinen Anſtand, ſo¬
gleich zu verkündigen, daß er das mikroskopiſche Glas
beſitze, welches Swammerdamm von Leuwenhöck er¬
halten ſollen aber nicht erhalten; mithin ſey jener

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[204/0209] heit als Abfindung erhalten, um ſeine unrechtmäßige Anſprüche auf Dörtjes Beſitz zu erneuern, ſo habe er noch überdem jenes Mikroskop einem Andern über¬ laſſen, um ihn, den Leuwenhöck, noch mehr zu quä¬ len und zu ängſtigen. Swammerdamm ſchwur dage¬ gen hoch und theuer, daß er das Mikroskop niemals empfangen und große Urſache habe zu glauben, daß es von Leuwenhöck boshafter Weiſe unterſchlagen worden. »Die Narren,» lispelte Meiſter Floh dem Pe¬ regrinus leiſe zu, »die Narren, ſie ſprechen von dem »Mikroskop, das Euch im Auge ſitzt. Ihr wißt, »daß ich bei dem Friedenstraktat, den Swammer¬ »damm und Leuwenhöck über den Beſitz der Prinzeſſin »Gamaheh abſchloſſen, zugegen war. Als nun Swam¬ »merdamm das mikroskopiſche Glas, das er in der »That von Leuwenhöck erhalten, in die Pupille des »linken Auges werfen wollte, ſchnappte ich es weg, »weil es nicht Leuwenhöcks ſondern mein rechtmäſ¬ »ſiges Eigenthum war. Sagt nur gerade heraus, »Herr Peregrinus, daß Ihr das Kleinod habt.» Peregrinus nahm auch gar keinen Anſtand, ſo¬ gleich zu verkündigen, daß er das mikroskopiſche Glas beſitze, welches Swammerdamm von Leuwenhöck er¬ halten ſollen aber nicht erhalten; mithin ſey jener

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Zitationshilfe: Hoffmann, E. T. A.: Meister Floh. Frankfurt (Main), 1822, S. 204. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_floh_1822/209>, abgerufen am 24.11.2024.