Hoffmann, E. T. A.: Meister Floh. Frankfurt (Main), 1822.ihre Wohnung, das heißt, in die Zimmer seines Es genügt zu sagen, daß die Kleine, als sie sich Meister Floh gerieth aufs neue in Gefahr, er Herr Swammer schien ausnehmend vergnügt, Den tiefsten bittersten Unmuth im wunden Her¬ 14
ihre Wohnung, das heißt, in die Zimmer ſeines Es genügt zu ſagen, daß die Kleine, als ſie ſich Meiſter Floh gerieth aufs neue in Gefahr, er Herr Swammer ſchien ausnehmend vergnügt, Den tiefſten bitterſten Unmuth im wunden Her¬ 14
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0214" n="209"/> ihre Wohnung, das heißt, in die Zimmer ſeines<lb/> Miethsmanns.</p><lb/> <p>Es genügt zu ſagen, daß die Kleine, als ſie ſich<lb/> mit Herrn Peregrinus allein befand, aufs neue alle<lb/> Künſte der feinſten Koketterie anwandte, um ihn in<lb/> ihr Netz zu verlocken. Mocht er es auch noch ſo feſt<lb/> im Sinn behalten, daß das alles Falſchheit ſey und<lb/> nur dahin ziele, ſeinen Schützling in Sklaverei zu<lb/> bringen, ſo ergriff ihn doch eine ſolche Verwirrung,<lb/> daß er ſogar nicht an das mikroskopiſche Glas dachte,<lb/> welches ihm zum wirkſamen Gegengift gedient haben<lb/> würde.</p><lb/> <p>Meiſter Floh gerieth aufs neue in Gefahr, er<lb/> wurde jedoch auch dießmal durch Herrn Swammer<lb/> gerettet, der mit George Pepuſch eintrat.</p><lb/> <p>Herr Swammer ſchien ausnehmend vergnügt,<lb/> Pepuſch hatte dagegen Wuth und Eiferſucht im glü¬<lb/> henden Blick. Peregrinus verließ das Zimmer.</p><lb/> <p>Den tiefſten bitterſten Unmuth im wunden Her¬<lb/> zen, durchſtrich er düſter und in ſich gekehrt, die Straſ¬<lb/> ſen von Frankfurt, er ging zum Thore hinaus und<lb/> weiter, bis er endlich zu dem anmuthigen Plätzchen<lb/> kam, wo das ſeltſame Abentheuer mit ſeinem Freunde<lb/> Pepuſch ſich zugetragen.</p><lb/> <fw place="bottom" type="sig">14<lb/></fw> </div> </div> </body> </text> </TEI> [209/0214]
ihre Wohnung, das heißt, in die Zimmer ſeines
Miethsmanns.
Es genügt zu ſagen, daß die Kleine, als ſie ſich
mit Herrn Peregrinus allein befand, aufs neue alle
Künſte der feinſten Koketterie anwandte, um ihn in
ihr Netz zu verlocken. Mocht er es auch noch ſo feſt
im Sinn behalten, daß das alles Falſchheit ſey und
nur dahin ziele, ſeinen Schützling in Sklaverei zu
bringen, ſo ergriff ihn doch eine ſolche Verwirrung,
daß er ſogar nicht an das mikroskopiſche Glas dachte,
welches ihm zum wirkſamen Gegengift gedient haben
würde.
Meiſter Floh gerieth aufs neue in Gefahr, er
wurde jedoch auch dießmal durch Herrn Swammer
gerettet, der mit George Pepuſch eintrat.
Herr Swammer ſchien ausnehmend vergnügt,
Pepuſch hatte dagegen Wuth und Eiferſucht im glü¬
henden Blick. Peregrinus verließ das Zimmer.
Den tiefſten bitterſten Unmuth im wunden Her¬
zen, durchſtrich er düſter und in ſich gekehrt, die Straſ¬
ſen von Frankfurt, er ging zum Thore hinaus und
weiter, bis er endlich zu dem anmuthigen Plätzchen
kam, wo das ſeltſame Abentheuer mit ſeinem Freunde
Pepuſch ſich zugetragen.
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