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Hoffmann, E. T. A.: Meister Floh. Frankfurt (Main), 1822.

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Meer der Himmelsträume verschlungen, in dem der
entzückte Peregrinus schwamm, seit dem Augenblick,
als er Röschen gesehen. -- Wünsche, Träume, se¬
lige Hoffnungen strömen gern über in das befreundete
Gemüth; aber gab es für den armen Peregrinus jetzt
ein anderes, als das ehrliche des guten Meisters
Floh? -- Dem wollte er nun sein ganzes Herz aus¬
schütten, dem wollte er von Röschen alles erzählen,
was sich eigentlich gar nicht so recht erzählen ließ.
Doch er mochte so viel rufen, so viel locken, als er
wollte, kein Meister Floh ließ sich sehen, er war
auf und davon. In der Falte der Halsbinde, wo
sonst Meister Floh bei Ausgängen sich beherbergt,
fand Peregrinus bei sorgfältigerem Nachsuchen ein
kleines Schächtelchen, worauf die Worte standen:

"Hierin befindet sich das mikroskopische Gedan¬
"kenglas. Seht ihr mit dem linken Auge scharf
"in die Schachtel hinein, so sitzt Euch das Glas
"augenblicklich in der Pupille; wollt Ihr es
"wieder heraus haben, so dürft Ihr nur das
"Auge in die Schachtel hineinhaltend, die Pu¬
"pille sanft drücken und das Glas fällt auf den
"Boden der Schachtel. -- Ich arbeite in Euern

Meer der Himmelsträume verſchlungen, in dem der
entzückte Peregrinus ſchwamm, ſeit dem Augenblick,
als er Röschen geſehen. — Wünſche, Träume, ſe¬
lige Hoffnungen ſtrömen gern über in das befreundete
Gemüth; aber gab es für den armen Peregrinus jetzt
ein anderes, als das ehrliche des guten Meiſters
Floh? — Dem wollte er nun ſein ganzes Herz aus¬
ſchütten, dem wollte er von Röschen alles erzählen,
was ſich eigentlich gar nicht ſo recht erzählen ließ.
Doch er mochte ſo viel rufen, ſo viel locken, als er
wollte, kein Meiſter Floh ließ ſich ſehen, er war
auf und davon. In der Falte der Halsbinde, wo
ſonſt Meiſter Floh bei Ausgängen ſich beherbergt,
fand Peregrinus bei ſorgfältigerem Nachſuchen ein
kleines Schächtelchen, worauf die Worte ſtanden:

»Hierin befindet ſich das mikroskopiſche Gedan¬
»kenglas. Seht ihr mit dem linken Auge ſcharf
»in die Schachtel hinein, ſo ſitzt Euch das Glas
»augenblicklich in der Pupille; wollt Ihr es
»wieder heraus haben, ſo dürft Ihr nur das
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»Boden der Schachtel. — Ich arbeite in Euern

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[238/0243] Meer der Himmelsträume verſchlungen, in dem der entzückte Peregrinus ſchwamm, ſeit dem Augenblick, als er Röschen geſehen. — Wünſche, Träume, ſe¬ lige Hoffnungen ſtrömen gern über in das befreundete Gemüth; aber gab es für den armen Peregrinus jetzt ein anderes, als das ehrliche des guten Meiſters Floh? — Dem wollte er nun ſein ganzes Herz aus¬ ſchütten, dem wollte er von Röschen alles erzählen, was ſich eigentlich gar nicht ſo recht erzählen ließ. Doch er mochte ſo viel rufen, ſo viel locken, als er wollte, kein Meiſter Floh ließ ſich ſehen, er war auf und davon. In der Falte der Halsbinde, wo ſonſt Meiſter Floh bei Ausgängen ſich beherbergt, fand Peregrinus bei ſorgfältigerem Nachſuchen ein kleines Schächtelchen, worauf die Worte ſtanden: »Hierin befindet ſich das mikroskopiſche Gedan¬ »kenglas. Seht ihr mit dem linken Auge ſcharf »in die Schachtel hinein, ſo ſitzt Euch das Glas »augenblicklich in der Pupille; wollt Ihr es »wieder heraus haben, ſo dürft Ihr nur das »Auge in die Schachtel hineinhaltend, die Pu¬ »pille ſanft drücken und das Glas fällt auf den »Boden der Schachtel. — Ich arbeite in Euern

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Zitationshilfe: Hoffmann, E. T. A.: Meister Floh. Frankfurt (Main), 1822, S. 238. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_floh_1822/243>, abgerufen am 27.11.2024.