Hoffmann, E. T. A.: Meister Floh. Frankfurt (Main), 1822."les, was Ihr mir da erzählt habt, schon viel früher "Pepusch, rief der Flohbändiger, seyd ihr bei "Was Ihr, sprach Pepusch lachend, was Ihr »les, was Ihr mir da erzählt habt, ſchon viel früher »Pepuſch, rief der Flohbändiger, ſeyd ihr bei »Was Ihr, ſprach Pepuſch lachend, was Ihr <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0069" n="64"/> »les, was Ihr mir da erzählt habt, ſchon viel früher<lb/> »und beſſer wußte als Ihr. Nicht genug kann ich<lb/> »mich über Eure Beſchränktheit, über Eure alberne An¬<lb/> »maßung verwundern. — Vernehmt, was Ihr längſt<lb/> »erkennen müßtet, wäre es, außerdem was die Glas¬<lb/> »ſchleiferei betrifft, mit Eurer Wiſſenſchaft nicht ſo<lb/> »ſchlecht beſtellt, vernehmt, daß ich ſelbſt die Diſtel<lb/> »Zeherit bin, welche dort ſtand wo die Prinzeſſin Ga¬<lb/> »maheh ihr Haupt niedergelegt hatte, und von der<lb/> »Ihr gänzlich zu ſchweigen für gut gefunden habt.»</p><lb/> <p>»Pepuſch, rief der Flohbändiger, ſeyd ihr bei<lb/> »Sinnen? Die Diſtel Zeherit blüht im fernen In¬<lb/> »dien und zwar in dem ſchönen von hohen Bergen<lb/> »umſchloſſenen Thale, wo ſich zuweilen die weiſeſten<lb/> »Magier der Erde zu verſammeln pflegen. Der Ar¬<lb/> »chivarius Lindhorſt kann Euch darüber am beſten be¬<lb/> »lehren. Und Ihr, den ich hier im Polröckchen zum<lb/> »Schulmeiſter laufen geſehen, den ich als vor lauter<lb/> »Studiren und Hungern vermagerten, vergelbten Je¬<lb/> »nenſer gekannt, ihr wollt die Diſtel Zeherit ſeyn? —<lb/> »Das macht einem Andern weiß, aber mich laßt da¬<lb/> »mit in Ruhe.»</p><lb/> <p>»Was Ihr, ſprach Pepuſch lachend, was Ihr<lb/> »doch für ein weiſer Mann ſeyd, Leurenhöck. Nun!<lb/> »haltet von meiner Perſon was Ihr wollt, aber ſeyd<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [64/0069]
»les, was Ihr mir da erzählt habt, ſchon viel früher
»und beſſer wußte als Ihr. Nicht genug kann ich
»mich über Eure Beſchränktheit, über Eure alberne An¬
»maßung verwundern. — Vernehmt, was Ihr längſt
»erkennen müßtet, wäre es, außerdem was die Glas¬
»ſchleiferei betrifft, mit Eurer Wiſſenſchaft nicht ſo
»ſchlecht beſtellt, vernehmt, daß ich ſelbſt die Diſtel
»Zeherit bin, welche dort ſtand wo die Prinzeſſin Ga¬
»maheh ihr Haupt niedergelegt hatte, und von der
»Ihr gänzlich zu ſchweigen für gut gefunden habt.»
»Pepuſch, rief der Flohbändiger, ſeyd ihr bei
»Sinnen? Die Diſtel Zeherit blüht im fernen In¬
»dien und zwar in dem ſchönen von hohen Bergen
»umſchloſſenen Thale, wo ſich zuweilen die weiſeſten
»Magier der Erde zu verſammeln pflegen. Der Ar¬
»chivarius Lindhorſt kann Euch darüber am beſten be¬
»lehren. Und Ihr, den ich hier im Polröckchen zum
»Schulmeiſter laufen geſehen, den ich als vor lauter
»Studiren und Hungern vermagerten, vergelbten Je¬
»nenſer gekannt, ihr wollt die Diſtel Zeherit ſeyn? —
»Das macht einem Andern weiß, aber mich laßt da¬
»mit in Ruhe.»
»Was Ihr, ſprach Pepuſch lachend, was Ihr
»doch für ein weiſer Mann ſeyd, Leurenhöck. Nun!
»haltet von meiner Perſon was Ihr wollt, aber ſeyd
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |