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[Hoffmann, E. T. A.]: Nachtstücke. Bd. 2. Berlin, 1817.

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ner von den Jägern des Barons, der mir unfern
gestanden, kam nun mit vollem Geschrey heran¬
gelaufen, und auf seinen wiederholten Jagdruf
sammelten sich alle um uns. Der Baron eilte
auf mich zu: "Um des Himmels willen. Sie
bluten? -- Sie bluten -- Sie sind verwundet?"
Ich versicherte das Gegentheil; da fiel der Baron
über den Jäger her, der mir der nächste gestanden,
und überhäufte ihn mit Vorwürfen, daß er nicht
nachgeschossen, als ich gefehlt, und, unerachtet die¬
ser versicherte, daß das gar nicht möglich gewesen,
weil in derselben Sekunde der Wolf auf mich
zugestürzt, so daß jeder Schuß mich hätte treffen
können, so blieb doch der Baron dabei, daß er
mich, als einen minder erfahrnen Jäger, in be¬
sondere Obhut hätte nehmen sollen. Unterdessen
hatten die Jäger das Thier aufgehoben, es war
das größte der Art, das sich seit langer Zeit hatte
sehen lassen, und man bewunderte allgemein mei¬
nen Muth und meine Entschlossenheit, unerachtet
mir mein Benehmen sehr natürlich schien, und ich

ner von den Jaͤgern des Barons, der mir unfern
geſtanden, kam nun mit vollem Geſchrey heran¬
gelaufen, und auf ſeinen wiederholten Jagdruf
ſammelten ſich alle um uns. Der Baron eilte
auf mich zu: „Um des Himmels willen. Sie
bluten? — Sie bluten — Sie ſind verwundet?“
Ich verſicherte das Gegentheil; da fiel der Baron
uͤber den Jaͤger her, der mir der naͤchſte geſtanden,
und uͤberhaͤufte ihn mit Vorwuͤrfen, daß er nicht
nachgeſchoſſen, als ich gefehlt, und, unerachtet die¬
ſer verſicherte, daß das gar nicht moͤglich geweſen,
weil in derſelben Sekunde der Wolf auf mich
zugeſtuͤrzt, ſo daß jeder Schuß mich haͤtte treffen
koͤnnen, ſo blieb doch der Baron dabei, daß er
mich, als einen minder erfahrnen Jaͤger, in be¬
ſondere Obhut haͤtte nehmen ſollen. Unterdeſſen
hatten die Jaͤger das Thier aufgehoben, es war
das groͤßte der Art, das ſich ſeit langer Zeit hatte
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nen Muth und meine Entſchloſſenheit, unerachtet
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[134/0142] ner von den Jaͤgern des Barons, der mir unfern geſtanden, kam nun mit vollem Geſchrey heran¬ gelaufen, und auf ſeinen wiederholten Jagdruf ſammelten ſich alle um uns. Der Baron eilte auf mich zu: „Um des Himmels willen. Sie bluten? — Sie bluten — Sie ſind verwundet?“ Ich verſicherte das Gegentheil; da fiel der Baron uͤber den Jaͤger her, der mir der naͤchſte geſtanden, und uͤberhaͤufte ihn mit Vorwuͤrfen, daß er nicht nachgeſchoſſen, als ich gefehlt, und, unerachtet die¬ ſer verſicherte, daß das gar nicht moͤglich geweſen, weil in derſelben Sekunde der Wolf auf mich zugeſtuͤrzt, ſo daß jeder Schuß mich haͤtte treffen koͤnnen, ſo blieb doch der Baron dabei, daß er mich, als einen minder erfahrnen Jaͤger, in be¬ ſondere Obhut haͤtte nehmen ſollen. Unterdeſſen hatten die Jaͤger das Thier aufgehoben, es war das groͤßte der Art, das ſich ſeit langer Zeit hatte ſehen laſſen, und man bewunderte allgemein mei¬ nen Muth und meine Entſchloſſenheit, unerachtet mir mein Benehmen ſehr natuͤrlich ſchien, und ich

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Zitationshilfe: [Hoffmann, E. T. A.]: Nachtstücke. Bd. 2. Berlin, 1817, S. 134. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_nachtstuecke02_1817/142>, abgerufen am 27.11.2024.