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[Hoffmann, E. T. A.]: Nachtstücke. Bd. 2. Berlin, 1817.

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-- Unter diesem Gespräch waren die Freunde bis
an des Gartens großes Gatterthor gelangt, durch
welches so eben der türkische Gesandte einzog. Ein
kleiner rundlicher Mann mit einem schönen türkischen
Pelz und hohem aus farbigten Shawls aufgewickel¬
tem Turban angethan. Aus Gewohnheit hatte er
sich aber nicht von der eng anschließenden Zopfperü¬
cke mit kleinen Löckchen, aus Bedürfniß nicht von
den filznen Podagristenstiefeln trennen können, wo¬
durch freilich das türkische Costüm schwer verletzt
wurde. Seine Begleiter, die das abscheuliche musi¬
kalische Geräusch machten und in denen Wilibald
trotz der Vermummung Exters Koch und anderes
Hausgesinde erkannten, waren zu Mohren angerußt
und trugen spitze gemahlte Papiermützen, den San¬
benitos nicht unähnlich, welches drollig genug aus¬
sah. Den türkischen Gesandten führte am Arm ein
alter Offizier, nach seiner Tracht von irgend einem
Schlachtfelde des siebenjährigen Krieges erwacht und
erstanden. Es war der General Rixendorf, Com¬
mandant von G., der dem Hofrath zu Gefallen
sammt seinen Offizieren sich in das alte Costüme ge¬

— Unter dieſem Geſpraͤch waren die Freunde bis
an des Gartens großes Gatterthor gelangt, durch
welches ſo eben der tuͤrkiſche Geſandte einzog. Ein
kleiner rundlicher Mann mit einem ſchoͤnen tuͤrkiſchen
Pelz und hohem aus farbigten Shawls aufgewickel¬
tem Turban angethan. Aus Gewohnheit hatte er
ſich aber nicht von der eng anſchließenden Zopfperuͤ¬
cke mit kleinen Loͤckchen, aus Beduͤrfniß nicht von
den filznen Podagriſtenſtiefeln trennen koͤnnen, wo¬
durch freilich das tuͤrkiſche Coſtuͤm ſchwer verletzt
wurde. Seine Begleiter, die das abſcheuliche muſi¬
kaliſche Geraͤuſch machten und in denen Wilibald
trotz der Vermummung Exters Koch und anderes
Hausgeſinde erkannten, waren zu Mohren angerußt
und trugen ſpitze gemahlte Papiermuͤtzen, den San¬
benitos nicht unaͤhnlich, welches drollig genug aus¬
ſah. Den tuͤrkiſchen Geſandten fuͤhrte am Arm ein
alter Offizier, nach ſeiner Tracht von irgend einem
Schlachtfelde des ſiebenjaͤhrigen Krieges erwacht und
erſtanden. Es war der General Rixendorf, Com¬
mandant von G., der dem Hofrath zu Gefallen
ſammt ſeinen Offizieren ſich in das alte Coſtuͤme ge¬

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[342/0350] — Unter dieſem Geſpraͤch waren die Freunde bis an des Gartens großes Gatterthor gelangt, durch welches ſo eben der tuͤrkiſche Geſandte einzog. Ein kleiner rundlicher Mann mit einem ſchoͤnen tuͤrkiſchen Pelz und hohem aus farbigten Shawls aufgewickel¬ tem Turban angethan. Aus Gewohnheit hatte er ſich aber nicht von der eng anſchließenden Zopfperuͤ¬ cke mit kleinen Loͤckchen, aus Beduͤrfniß nicht von den filznen Podagriſtenſtiefeln trennen koͤnnen, wo¬ durch freilich das tuͤrkiſche Coſtuͤm ſchwer verletzt wurde. Seine Begleiter, die das abſcheuliche muſi¬ kaliſche Geraͤuſch machten und in denen Wilibald trotz der Vermummung Exters Koch und anderes Hausgeſinde erkannten, waren zu Mohren angerußt und trugen ſpitze gemahlte Papiermuͤtzen, den San¬ benitos nicht unaͤhnlich, welches drollig genug aus¬ ſah. Den tuͤrkiſchen Geſandten fuͤhrte am Arm ein alter Offizier, nach ſeiner Tracht von irgend einem Schlachtfelde des ſiebenjaͤhrigen Krieges erwacht und erſtanden. Es war der General Rixendorf, Com¬ mandant von G., der dem Hofrath zu Gefallen ſammt ſeinen Offizieren ſich in das alte Coſtuͤme ge¬

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Zitationshilfe: [Hoffmann, E. T. A.]: Nachtstücke. Bd. 2. Berlin, 1817, S. 342. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_nachtstuecke02_1817/350>, abgerufen am 22.11.2024.