Hoffmann von Fallersleben, August Heinrich: Unpolitische Lieder. Bd. 1. Hamburg, 1840.Bei einem Faschingsball 1839. Es leben die Frauen und Fräulein! Die uns wie ein Kranz im Frühling gewunden
umgeben, Und wie ein Tanz von fröhlichen Stunden umschweben, Und Freude in unser Leben weben, Und Leben unserm Streben geben, Und unser Leben zum Leben erheben, Die unser Herzweh Und unsere Plagen, Wie die Sonne den Märzschnee, Wissen zu verjagen; Die den Becher der schlimmen Laune für sich behalten, Und uns nur den Fächer der Fröhlichkeit entfalten; Die besser Kartoffeln als Pantoffeln kennen Und mehr für den Herrscher als die Herrschaft entbrennen; Die nicht grollen und schmollen, Wenn wir trinken sollen und wollen, Die unsern heißen Durst zu würdigen immer bereit sind, Und denen unsere leeren Flaschen und Taschen nimmer leid sind: Bei einem Faſchingsball 1839. Es leben die Frauen und Fräulein! Die uns wie ein Kranz im Frühling gewunden
umgeben, Und wie ein Tanz von fröhlichen Stunden umſchweben, Und Freude in unſer Leben weben, Und Leben unſerm Streben geben, Und unſer Leben zum Leben erheben, Die unſer Herzweh Und unſere Plagen, Wie die Sonne den Märzſchnee, Wiſſen zu verjagen; Die den Becher der ſchlimmen Laune für ſich behalten, Und uns nur den Fächer der Fröhlichkeit entfalten; Die beſſer Kartoffeln als Pantoffeln kennen Und mehr für den Herrſcher als die Herrſchaft entbrennen; Die nicht grollen und ſchmollen, Wenn wir trinken ſollen und wollen, Die unſern heißen Durſt zu würdigen immer bereit ſind, Und denen unſere leeren Flaſchen und Taſchen nimmer leid ſind: <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <pb facs="#f0217" n="199"/> </div> </div> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">Bei einem Faſchingsball 1839.</hi><lb/> </head> <p> <hi rendition="#g">Es leben die Frauen und Fräulein!</hi> </p><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Die uns wie ein Kranz im Frühling gewunden</l><lb/> <l>umgeben,</l><lb/> <l>Und wie ein Tanz von fröhlichen Stunden</l><lb/> <l>umſchweben,</l><lb/> <l>Und Freude in unſer Leben weben,</l><lb/> <l>Und Leben unſerm Streben geben,</l><lb/> <l>Und unſer Leben zum Leben erheben,</l><lb/> <l>Die unſer Herzweh</l><lb/> <l>Und unſere Plagen,</l><lb/> <l>Wie die Sonne den Märzſchnee,</l><lb/> <l>Wiſſen zu verjagen;</l><lb/> <l>Die den Becher</l><lb/> <l>der ſchlimmen Laune für ſich behalten,</l><lb/> <l>Und uns nur den Fächer</l><lb/> <l>der Fröhlichkeit entfalten;</l><lb/> <l>Die beſſer <hi rendition="#g">Kar</hi>toffeln als <hi rendition="#g">Pan</hi>toffeln kennen</l><lb/> <l>Und mehr für den Herrſcher als die Herrſchaft entbrennen;</l><lb/> <l>Die nicht grollen und ſchmollen,</l><lb/> <l>Wenn wir trinken ſollen und wollen,</l><lb/> <l>Die unſern heißen Durſt zu würdigen</l><lb/> <l>immer bereit ſind,</l><lb/> <l>Und denen unſere leeren Flaſchen und Taſchen</l><lb/> <l>nimmer leid ſind:</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [199/0217]
Bei einem Faſchingsball 1839.
Es leben die Frauen und Fräulein!
Die uns wie ein Kranz im Frühling gewunden
umgeben,
Und wie ein Tanz von fröhlichen Stunden
umſchweben,
Und Freude in unſer Leben weben,
Und Leben unſerm Streben geben,
Und unſer Leben zum Leben erheben,
Die unſer Herzweh
Und unſere Plagen,
Wie die Sonne den Märzſchnee,
Wiſſen zu verjagen;
Die den Becher
der ſchlimmen Laune für ſich behalten,
Und uns nur den Fächer
der Fröhlichkeit entfalten;
Die beſſer Kartoffeln als Pantoffeln kennen
Und mehr für den Herrſcher als die Herrſchaft entbrennen;
Die nicht grollen und ſchmollen,
Wenn wir trinken ſollen und wollen,
Die unſern heißen Durſt zu würdigen
immer bereit ſind,
Und denen unſere leeren Flaſchen und Taſchen
nimmer leid ſind:
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