Hoffmann von Fallersleben, August Heinrich: Unpolitische Lieder. Bd. 1. Hamburg, 1840.Im Jahr 1812. Wenn der Kaiser doch erstände! Ach! er schläft zu lange Zeit: Unsre Knechtschaft hat kein Ende Und kein End' hat unser Leid. Auf dem schönen deutschen Lande Ruht der Fluch der Sklaverei -- Mach uns von der eignen Schande, Von dem bösen Fluche frei! Kaiser Friedrich, auf! erwache! Mit dem heil'gen Reichspanier Komm zu der gerechten Rache! Gott der Herr er ist mit dir. -- Ach, es krächzen noch die Raben Um den Berg bei Tag und Nacht, Und das Reich es bleibt begraben, Weil der Kaiser nicht erwacht. Im Jahr 1812. Wenn der Kaiſer doch erſtände! Ach! er ſchläft zu lange Zeit: Unſre Knechtſchaft hat kein Ende Und kein End' hat unſer Leid. Auf dem ſchönen deutſchen Lande Ruht der Fluch der Sklaverei — Mach uns von der eignen Schande, Von dem böſen Fluche frei! Kaiſer Friedrich, auf! erwache! Mit dem heil'gen Reichspanier Komm zu der gerechten Rache! Gott der Herr er iſt mit dir. — Ach, es krächzen noch die Raben Um den Berg bei Tag und Nacht, Und das Reich es bleibt begraben, Weil der Kaiſer nicht erwacht. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0023" n="5"/> </div> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Im Jahr 1812.</hi><lb/> </head> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Wenn der Kaiſer doch erſtände!</l><lb/> <l>Ach! er ſchläft zu lange Zeit:</l><lb/> <l>Unſre Knechtſchaft hat kein Ende</l><lb/> <l>Und kein End' hat unſer Leid.</l><lb/> </lg> <lg n="2"> <l>Auf dem ſchönen deutſchen Lande</l><lb/> <l>Ruht der Fluch der Sklaverei —</l><lb/> <l>Mach uns von der eignen Schande,</l><lb/> <l>Von dem böſen Fluche frei!</l><lb/> </lg> <lg n="3"> <l>Kaiſer Friedrich, auf! erwache!</l><lb/> <l>Mit dem heil'gen Reichspanier</l><lb/> <l>Komm zu der gerechten Rache!</l><lb/> <l>Gott der Herr er iſt mit dir. —</l><lb/> </lg> <lg n="4"> <l>Ach, es krächzen noch die Raben</l><lb/> <l>Um den Berg bei Tag und Nacht,</l><lb/> <l>Und das Reich es bleibt begraben,</l><lb/> <l>Weil der Kaiſer nicht erwacht.</l><lb/> </lg> </lg> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [5/0023]
Im Jahr 1812.
Wenn der Kaiſer doch erſtände!
Ach! er ſchläft zu lange Zeit:
Unſre Knechtſchaft hat kein Ende
Und kein End' hat unſer Leid.
Auf dem ſchönen deutſchen Lande
Ruht der Fluch der Sklaverei —
Mach uns von der eignen Schande,
Von dem böſen Fluche frei!
Kaiſer Friedrich, auf! erwache!
Mit dem heil'gen Reichspanier
Komm zu der gerechten Rache!
Gott der Herr er iſt mit dir. —
Ach, es krächzen noch die Raben
Um den Berg bei Tag und Nacht,
Und das Reich es bleibt begraben,
Weil der Kaiſer nicht erwacht.
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Zitationshilfe: | Hoffmann von Fallersleben, August Heinrich: Unpolitische Lieder. Bd. 1. Hamburg, 1840, S. 5. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_unpolitische01_1840/23>, abgerufen am 16.07.2024. |