Hoffmann von Fallersleben, August Heinrich: Unpolitische Lieder. Bd. 1. Hamburg, 1840.Der Pudel kommt ganz ungenirt Zum Papst hereingetreten; Er hat den Pantoffel ihm apportiert Und dann ihn höflich gebeten. Der Pudel empfing aus des Papstes Hand Was das Hundevolk begehrte; Dann zog er wiederum in sein Land Auf seiner alten Fährte. Und als er kam an den Po bei Rom, Da schwamm vor ihm ein Braten, Er schnappte darnach, und verlor sein Diplom, Und musst' es auf ewig entrathen. So stand die Sache nun wie zuletzt, Der Streit blieb unentschieden, Und Hund' und Katzen halten bis jetzt Noch immer keinen Frieden. Die Hunde die denken noch immer so: Wir werden sie schon überwinden! Sie suchen und forschen noch immer am Po -- Und können den Adel nicht finden. Der Pudel kommt ganz ungenirt Zum Papſt hereingetreten; Er hat den Pantoffel ihm apportiert Und dann ihn höflich gebeten. Der Pudel empfing aus des Papſtes Hand Was das Hundevolk begehrte; Dann zog er wiederum in ſein Land Auf ſeiner alten Fährte. Und als er kam an den Po bei Rom, Da ſchwamm vor ihm ein Braten, Er ſchnappte darnach, und verlor ſein Diplom, Und muſſt' es auf ewig entrathen. So ſtand die Sache nun wie zuletzt, Der Streit blieb unentſchieden, Und Hund' und Katzen halten bis jetzt Noch immer keinen Frieden. Die Hunde die denken noch immer ſo: Wir werden ſie ſchon überwinden! Sie ſuchen und forſchen noch immer am Po — Und können den Adel nicht finden. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0047" n="29"/> <lg n="5"> <l>Der Pudel kommt ganz ungenirt</l><lb/> <l>Zum Papſt hereingetreten;</l><lb/> <l>Er hat den Pantoffel ihm apportiert</l><lb/> <l>Und dann ihn höflich gebeten.</l><lb/> </lg> <lg n="6"> <l>Der Pudel empfing aus des Papſtes Hand</l><lb/> <l>Was das Hundevolk begehrte;</l><lb/> <l>Dann zog er wiederum in ſein Land</l><lb/> <l>Auf ſeiner alten Fährte.</l><lb/> </lg> <lg n="7"> <l>Und als er kam an den Po bei Rom,</l><lb/> <l>Da ſchwamm vor ihm ein Braten,</l><lb/> <l>Er ſchnappte darnach, und verlor ſein Diplom,</l><lb/> <l>Und muſſt' es auf ewig entrathen.</l><lb/> </lg> <lg n="8"> <l>So ſtand die Sache nun wie zuletzt,</l><lb/> <l>Der Streit blieb unentſchieden,</l><lb/> <l>Und Hund' und Katzen halten bis jetzt</l><lb/> <l>Noch immer keinen Frieden.</l><lb/> </lg> <lg n="9"> <l>Die Hunde die denken noch immer ſo:</l><lb/> <l>Wir werden ſie ſchon überwinden!</l><lb/> <l>Sie ſuchen und forſchen noch immer am Po —</l><lb/> <l>Und können den Adel nicht finden.</l><lb/> </lg> </lg> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [29/0047]
Der Pudel kommt ganz ungenirt
Zum Papſt hereingetreten;
Er hat den Pantoffel ihm apportiert
Und dann ihn höflich gebeten.
Der Pudel empfing aus des Papſtes Hand
Was das Hundevolk begehrte;
Dann zog er wiederum in ſein Land
Auf ſeiner alten Fährte.
Und als er kam an den Po bei Rom,
Da ſchwamm vor ihm ein Braten,
Er ſchnappte darnach, und verlor ſein Diplom,
Und muſſt' es auf ewig entrathen.
So ſtand die Sache nun wie zuletzt,
Der Streit blieb unentſchieden,
Und Hund' und Katzen halten bis jetzt
Noch immer keinen Frieden.
Die Hunde die denken noch immer ſo:
Wir werden ſie ſchon überwinden!
Sie ſuchen und forſchen noch immer am Po —
Und können den Adel nicht finden.
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