Hoffmann von Fallersleben, August Heinrich: Unpolitische Lieder. Bd. 2. Hamburg, 1841.Alles was den Körper nähret Und erquicket, wird verschmäht An dem Theetisch -- Ihre Augen sind verkläret, Jeder Blick ist ein Gebet An dem Theetisch. Ach, kein Mund vermag zu sprechen Was entzückt die Seele schaut An dem Theetisch -- Und das Herzlein möchte brechen Jeder frommen Gottesbraut An dem Theetisch. O daß meine Seele wüßte, Wie sie würd' auch ihnen gleich An dem Theetisch -- Aus dem Sodom ihrer Lüste Käm' ins liebe Himmelreich An dem Theetisch! Alles was den Körper nähret Und erquicket, wird verſchmäht An dem Theetiſch — Ihre Augen ſind verkläret, Jeder Blick iſt ein Gebet An dem Theetiſch. Ach, kein Mund vermag zu ſprechen Was entzückt die Seele ſchaut An dem Theetiſch — Und das Herzlein möchte brechen Jeder frommen Gottesbraut An dem Theetiſch. O daß meine Seele wüßte, Wie ſie würd' auch ihnen gleich An dem Theetiſch — Aus dem Sodom ihrer Lüſte Käm' ins liebe Himmelreich An dem Theetiſch! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0118" n="98"/> <lg n="5"> <l>Alles was den Körper nähret</l><lb/> <l>Und erquicket, wird verſchmäht</l><lb/> <l>An dem Theetiſch —</l><lb/> <l>Ihre Augen ſind verkläret,</l><lb/> <l>Jeder Blick iſt ein Gebet</l><lb/> <l>An dem Theetiſch.</l><lb/> </lg> <lg n="6"> <l>Ach, kein Mund vermag zu ſprechen</l><lb/> <l>Was entzückt die Seele ſchaut</l><lb/> <l>An dem Theetiſch —</l><lb/> <l>Und das Herzlein möchte brechen</l><lb/> <l>Jeder frommen Gottesbraut</l><lb/> <l>An dem Theetiſch.</l><lb/> </lg> <lg n="7"> <l>O daß meine Seele wüßte,</l><lb/> <l>Wie ſie würd' auch ihnen gleich</l><lb/> <l>An dem Theetiſch —</l><lb/> <l>Aus dem Sodom ihrer Lüſte</l><lb/> <l>Käm' ins liebe Himmelreich</l><lb/> <l>An dem Theetiſch!</l><lb/> </lg> </lg> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [98/0118]
Alles was den Körper nähret
Und erquicket, wird verſchmäht
An dem Theetiſch —
Ihre Augen ſind verkläret,
Jeder Blick iſt ein Gebet
An dem Theetiſch.
Ach, kein Mund vermag zu ſprechen
Was entzückt die Seele ſchaut
An dem Theetiſch —
Und das Herzlein möchte brechen
Jeder frommen Gottesbraut
An dem Theetiſch.
O daß meine Seele wüßte,
Wie ſie würd' auch ihnen gleich
An dem Theetiſch —
Aus dem Sodom ihrer Lüſte
Käm' ins liebe Himmelreich
An dem Theetiſch!
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