Hoffmannswaldau, Christian Hoffmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und andrer Deutschen auserlesene und bißher ungedruckte Gedichte. [Bd. 1]. Leipzig, 1695.Hochzeit-Gedichte. Es werden dir nun bald die vielvergoßne zähren/Wenn sie dein arm umfängt/ auch so viel lust gebähren. Schertz-Gespräche zwischen zween In- dianern/ einem Zigeuner und einem Juden/ bey dem Drobisch-Bielerischen hochzeit-feste. Aria. Amor. 1. VErgnüge deine rast/Du angenehmer schmertz/ Denn deine süsse last Ermüdet geist und hertz. 2. Wo blicke sehnlich thun/Und buhlen um die lust/ Da mag das hertze ruh'n In einer sanfften brust. 3. Denn wie ein lieber blickIn sein vergnügen spielt/ So kommt er nie zurück/ Daß er nicht labsal fühlt. 4. Auch selbst der himmel schicktDer erden blicke zu/ Wodurch er sie beglückt/ Und wünscht ihr sanffte ruh. 5. Drum wünsche wer da kan/Daß den verlobten zwey Der himmel zugethan/ Und immer günstig sey. Bachus. G 2
Hochzeit-Gedichte. Es werden dir nun bald die vielvergoßne zaͤhren/Wenn ſie dein arm umfaͤngt/ auch ſo viel luſt gebaͤhren. Schertz-Geſpraͤche zwiſchen zween In- dianern/ einem Zigeuner und einem Juden/ bey dem Drobiſch-Bieleriſchen hochzeit-feſte. Aria. Amor. 1. VErgnuͤge deine raſt/Du angenehmer ſchmertz/ Denn deine ſuͤſſe laſt Ermuͤdet geiſt und hertz. 2. Wo blicke ſehnlich thun/Und buhlen um die luſt/ Da mag das hertze ruh’n In einer ſanfften bruſt. 3. Denn wie ein lieber blickIn ſein vergnuͤgen ſpielt/ So kommt er nie zuruͤck/ Daß er nicht labſal fuͤhlt. 4. Auch ſelbſt der himmel ſchicktDer erden blicke zu/ Wodurch er ſie begluͤckt/ Und wuͤnſcht ihr ſanffte ruh. 5. Drum wuͤnſche wer da kan/Daß den verlobten zwey Der himmel zugethan/ Und immer guͤnſtig ſey. Bachus. G 2
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Hochzeit-Gedichte.
Es werden dir nun bald die vielvergoßne zaͤhren/
Wenn ſie dein arm umfaͤngt/ auch ſo viel luſt gebaͤhren.
Schertz-Geſpraͤche zwiſchen zween In-
dianern/ einem Zigeuner und einem Juden/
bey dem Drobiſch-Bieleriſchen
hochzeit-feſte.
C. H. V. H.
Aria.
Amor.
1.
VErgnuͤge deine raſt/
Du angenehmer ſchmertz/
Denn deine ſuͤſſe laſt
Ermuͤdet geiſt und hertz.
2.
Wo blicke ſehnlich thun/
Und buhlen um die luſt/
Da mag das hertze ruh’n
In einer ſanfften bruſt.
3.
Denn wie ein lieber blick
In ſein vergnuͤgen ſpielt/
So kommt er nie zuruͤck/
Daß er nicht labſal fuͤhlt.
4.
Auch ſelbſt der himmel ſchickt
Der erden blicke zu/
Wodurch er ſie begluͤckt/
Und wuͤnſcht ihr ſanffte ruh.
5.
Drum wuͤnſche wer da kan/
Daß den verlobten zwey
Der himmel zugethan/
Und immer guͤnſtig ſey.
Bachus.
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