Hofmann von Hofmannswaldau, Christian: Herrn von Hofmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte anderer Theil. Leipzig, 1697.Sinn-Gedichte. Die andre träget frangen/Und die Brabanter spitzen/ Die andre hat/ ich weiß nicht was/ dran sitzen. Die nähet sie mit ihrem nahmen aus/ Die eine macht des liebsten seinen draus. Soll ich davon mein wenig urtheil fällen/ So möchten sie noch wohl zu dulden seyn; Man nehe nur die worte mit darein: Hierunter ist der nechste weg zur höllen. Mammäus wil sich ersäuffen. MAmmäus klaget stets/ und fluchet auf die liebe/E. N. Jndem sie allemahl sein ziel zurücke triebe. Er klaget/ flucht/ und spricht: ich muß des todes seyn. Die martern mehren sich und drücken mich mit hauffen. Wie werd ich ihrer loß? ich will ins wasser lauffen. Jch dachte: gut/ so kommt ein stockfisch mehr hinein. Ein guter wunsch. FErrando hat ein weib das nicht den hencker werth.E. N. Er schmiert sie weidlich ab. Ein esel oder pferd Kan diese schläge nicht auf seinem buckel tragen. Sie hat es zwar verdient. Doch dieses fällt mir ein: Ach schade/ daß die frau nicht soll von golde seyn/ So könte doch der mann ducaten aus ihr schlagen. Von weibern. EJn schmeichler rühmt ein weib/ sie sey ein himmelreich;E. N. Doch wer die warheit liebt/ der wird darüber lachen/ Hin-
Sinn-Gedichte. Die andre traͤget frangen/Und die Brabanter ſpitzen/ Die andre hat/ ich weiß nicht was/ dran ſitzen. Die naͤhet ſie mit ihrem nahmen aus/ Die eine macht des liebſten ſeinen draus. Soll ich davon mein wenig urtheil faͤllen/ So moͤchten ſie noch wohl zu dulden ſeyn; Man nehe nur die worte mit darein: Hierunter iſt der nechſte weg zur hoͤllen. Mammaͤus wil ſich erſaͤuffen. MAmmaͤus klaget ſtets/ und fluchet auf die liebe/E. N. Jndem ſie allemahl ſein ziel zuruͤcke triebe. Er klaget/ flucht/ und ſpricht: ich muß des todes ſeyn. Die martern mehren ſich und druͤcken mich mit hauffen. Wie werd ich ihrer loß? ich will ins waſſer lauffen. Jch dachte: gut/ ſo kommt ein ſtockfiſch mehr hinein. Ein guter wunſch. FErrando hat ein weib das nicht den hencker werth.E. N. Er ſchmiert ſie weidlich ab. Ein eſel oder pferd Kan dieſe ſchlaͤge nicht auf ſeinem buckel tragen. Sie hat es zwar verdient. Doch dieſes faͤllt mir ein: Ach ſchade/ daß die frau nicht ſoll von golde ſeyn/ So koͤnte doch der mann ducaten aus ihr ſchlagen. Von weibern. EJn ſchmeichler ruͤhmt ein weib/ ſie ſey ein himmelreich;E. N. Doch wer die warheit liebt/ der wird daruͤber lachen/ Hin-
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Sinn-Gedichte.
Die andre traͤget frangen/
Und die Brabanter ſpitzen/
Die andre hat/ ich weiß nicht was/ dran ſitzen.
Die naͤhet ſie mit ihrem nahmen aus/
Die eine macht des liebſten ſeinen draus.
Soll ich davon mein wenig urtheil faͤllen/
So moͤchten ſie noch wohl zu dulden ſeyn;
Man nehe nur die worte mit darein:
Hierunter iſt der nechſte weg zur hoͤllen.
Mammaͤus wil ſich erſaͤuffen.
E. N.
MAmmaͤus klaget ſtets/ und fluchet auf die liebe/
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Er klaget/ flucht/ und ſpricht: ich muß des todes ſeyn.
Die martern mehren ſich und druͤcken mich mit hauffen.
Wie werd ich ihrer loß? ich will ins waſſer lauffen.
Jch dachte: gut/ ſo kommt ein ſtockfiſch mehr hinein.
Ein guter wunſch.
E. N.
FErrando hat ein weib das nicht den hencker werth.
Er ſchmiert ſie weidlich ab. Ein eſel oder pferd
Kan dieſe ſchlaͤge nicht auf ſeinem buckel tragen.
Sie hat es zwar verdient. Doch dieſes faͤllt mir ein:
Ach ſchade/ daß die frau nicht ſoll von golde ſeyn/
So koͤnte doch der mann ducaten aus ihr ſchlagen.
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