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Hofmann von Hofmannswaldau, Christian: Herrn von Hofmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte anderer Theil. Leipzig, 1697.

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Sinn-Gedichte.
Auf ihr bildniß.
C. E.
WEil unser auge nicht den glantz der engel leidet/
Ein engel aber gern beyn menschen wolte seyn;
So hat er endlich sich und seinen wunder-schein
Hier in ein sterblich bild zu unsrer lust verkleidet.


Auf dasselbe.
C. E.
WEr keine sonne nicht/ noch blitze kan vertragen/
Der muß sich nicht zu nah zu diesem bilde wagen.


Sie foderte im spiel hertzen.
C. E.
DU spielest hertzen aus/ und sprichst zu mir: bekennt!
Da doch mein hertze längst vom leibe mir getrennt:
Jch habe denn kein hertz/ als nur des hertzens rinden/
Wiltu mein hertze selbst/ kanstu bey dir es finden.


Er bekam kein spiel.
C. E.
DJe karten sind zwar gut/ die meine hand itzt führt;
Was aber helffen sie/ wenn dir das glücke dienet?
Wer mit dem glücke selbst zu spielen sich erkühnet/
Was wunder/ wenn er auch das beste spiel verliehrt.


Sie hatte alle hertzen in der hand.
C. E.
MEin hertze fehlt dir noch/ ob schon du alle hertzen
Jn deiner engen hand zusammen hältst gefaßt;
Doch nein! es fehlt dir nicht/ weil du es ohne schertzen/
Ob gleich nicht in der hand/ doch fest im hertzen hast.
Sie
Sinn-Gedichte.
Auf ihr bildniß.
C. E.
WEil unſer auge nicht den glantz der engel leidet/
Ein engel aber gern beyn menſchen wolte ſeyn;
So hat er endlich ſich und ſeinen wunder-ſchein
Hier in ein ſterblich bild zu unſrer luſt verkleidet.


Auf daſſelbe.
C. E.
WEr keine ſonne nicht/ noch blitze kan vertragen/
Der muß ſich nicht zu nah zu dieſem bilde wagen.


Sie foderte im ſpiel hertzen.
C. E.
DU ſpieleſt hertzen aus/ und ſprichſt zu mir: bekennt!
Da doch mein hertze laͤngſt vom leibe mir getrennt:
Jch habe denn kein hertz/ als nur des hertzens rinden/
Wiltu mein hertze ſelbſt/ kanſtu bey dir es finden.


Er bekam kein ſpiel.
C. E.
DJe karten ſind zwar gut/ die meine hand itzt fuͤhrt;
Was aber helffen ſie/ wenn dir das gluͤcke dienet?
Wer mit dem gluͤcke ſelbſt zu ſpielen ſich erkuͤhnet/
Was wunder/ wenn er auch das beſte ſpiel verliehrt.


Sie hatte alle hertzen in der hand.
C. E.
MEin hertze fehlt dir noch/ ob ſchon du alle hertzen
Jn deiner engen hand zuſammen haͤltſt gefaßt;
Doch nein! es fehlt dir nicht/ weil du es ohne ſchertzen/
Ob gleich nicht in der hand/ doch feſt im hertzen haſt.
Sie
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[127/0143] Sinn-Gedichte. Auf ihr bildniß. C. E. WEil unſer auge nicht den glantz der engel leidet/ Ein engel aber gern beyn menſchen wolte ſeyn; So hat er endlich ſich und ſeinen wunder-ſchein Hier in ein ſterblich bild zu unſrer luſt verkleidet. Auf daſſelbe. C. E. WEr keine ſonne nicht/ noch blitze kan vertragen/ Der muß ſich nicht zu nah zu dieſem bilde wagen. Sie foderte im ſpiel hertzen. C. E. DU ſpieleſt hertzen aus/ und ſprichſt zu mir: bekennt! Da doch mein hertze laͤngſt vom leibe mir getrennt: Jch habe denn kein hertz/ als nur des hertzens rinden/ Wiltu mein hertze ſelbſt/ kanſtu bey dir es finden. Er bekam kein ſpiel. C. E. DJe karten ſind zwar gut/ die meine hand itzt fuͤhrt; Was aber helffen ſie/ wenn dir das gluͤcke dienet? Wer mit dem gluͤcke ſelbſt zu ſpielen ſich erkuͤhnet/ Was wunder/ wenn er auch das beſte ſpiel verliehrt. Sie hatte alle hertzen in der hand. C. E. MEin hertze fehlt dir noch/ ob ſchon du alle hertzen Jn deiner engen hand zuſammen haͤltſt gefaßt; Doch nein! es fehlt dir nicht/ weil du es ohne ſchertzen/ Ob gleich nicht in der hand/ doch feſt im hertzen haſt. Sie

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Zitationshilfe: Hofmann von Hofmannswaldau, Christian: Herrn von Hofmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte anderer Theil. Leipzig, 1697, S. 127. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte02_1697/143>, abgerufen am 23.11.2024.