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Hofmann von Hofmannswaldau, Christian: Herrn von Hofmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte anderer Theil. Leipzig, 1697.

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Vermischte Gedichte.
Auf das treffen bey Landen an den Marggraff
Carl Philip von Brandenburg.
DEn sieg/ der durch den spruch der tugend unser war/
Hat mit gewalt das glück uns aus der faust gerissen/
Das glück/ so uns verfolgt/ und denen gantz und gar
Sich nicht verbinden will/ die unsers bunds geniessen.
Drumb müssen wir das feld/ so mit des feindes blut
Wir reichlich durchgenetzt/ ihm/ als dem fleger/ lassen/
Und um ein spann-breit erd/ so wir mit grossem muth
Auffs äusserste behaupt/ den rückweg endlich fassen.
Wann uns der nachruff nicht unüberwindlich schreibt/
Wird uns die ehre doch das lob der braven geben:
Auch überwunden seyn/ wann die gewalt es treibt/
Hat einen sieg bey sich/ und läst mit ruhme leben.
So steht man unbewegt den großen Wilhelm stehn/
Und hertzen mit der macht und menge zu vergleichen/
Der tapfre Bojoar läst unerschrocken sehn/
Wie man zum grossen werck die tapffre hand muß reichen.
Du auch/ des vaterlands geweihter trost und lust/
Du unerschreckner Carl/ des grossen Vaters spiegel/
Stehst diesen beyden bey mit felsen-gleicher brust/
Führst an dein heer/ und läst der tapfferkeit den zügel.
Dir/ Hertzog/ jauchtzt dein volck/ und deine gegenwart
Zündt glut und feuer an den muthigen soldaten:
Des feindes raserey hingegen stutzt und starrt/
Und wird als blöd und feig durch deine helden-thaten.
Daß dein so junges blut so tapffres wesen hegt/
Jst/ was dem feinde selbst unschätzbar scheint zu schätzen/
Daß was dein grosser muth ihm als für augen legt/
Zwingt ihn/ daß er dir selbst muß ehren-bogen setzen.
Diß lachet der Jber/ und läst sein schönes gold/
Das er und Tagus zinst/ mit reichen adern fliessen/
Der Belg und Bataver liebt dich/ und ist dir hold/
Der Britten strand erschallt von deinen ehren-grüssen.
Diß
Vermiſchte Gedichte.
Auf das treffen bey Landen an den Marggꝛaff
Carl Philip von Brandenburg.
DEn ſieg/ der durch den ſpruch der tugend unſer war/
Hat mit gewalt das gluͤck uns aus der fauſt geriſſen/
Das gluͤck/ ſo uns verfolgt/ und denen gantz und gar
Sich nicht verbinden will/ die unſers bunds genieſſen.
Drumb muͤſſen wir das feld/ ſo mit des feindes blut
Wir reichlich durchgenetzt/ ihm/ als dem fleger/ laſſen/
Und um ein ſpann-breit erd/ ſo wir mit groſſem muth
Auffs aͤuſſerſte behaupt/ den ruͤckweg endlich faſſen.
Wann uns der nachruff nicht unuͤberwindlich ſchreibt/
Wird uns die ehre doch das lob der braven geben:
Auch uͤberwunden ſeyn/ wann die gewalt es treibt/
Hat einen ſieg bey ſich/ und laͤſt mit ruhme leben.
So ſteht man unbewegt den großen Wilhelm ſtehn/
Und hertzen mit der macht und menge zu vergleichen/
Der tapfre Bojoar laͤſt unerſchrocken ſehn/
Wie man zum groſſen werck die tapffre hand muß reichen.
Du auch/ des vaterlands geweihter troſt und luſt/
Du unerſchreckner Carl/ des groſſen Vaters ſpiegel/
Stehſt dieſen beyden bey mit felſen-gleicher bruſt/
Fuͤhrſt an dein heer/ und laͤſt der tapfferkeit den zuͤgel.
Dir/ Hertzog/ jauchtzt dein volck/ und deine gegenwart
Zuͤndt glut und feuer an den muthigen ſoldaten:
Des feindes raſerey hingegen ſtutzt und ſtarrt/
Und wird als bloͤd und feig durch deine helden-thaten.
Daß dein ſo junges blut ſo tapffres weſen hegt/
Jſt/ was dem feinde ſelbſt unſchaͤtzbar ſcheint zu ſchaͤtzen/
Daß was dein groſſer muth ihm als fuͤr augen legt/
Zwingt ihn/ daß er dir ſelbſt muß ehren-bogen ſetzen.
Diß lachet der Jber/ und laͤſt ſein ſchoͤnes gold/
Das er und Tagus zinſt/ mit reichen adern flieſſen/
Der Belg und Bataver liebt dich/ und iſt dir hold/
Der Britten ſtrand erſchallt von deinen ehren-gruͤſſen.
Diß
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[218/0234] Vermiſchte Gedichte. Auf das treffen bey Landen an den Marggꝛaff Carl Philip von Brandenburg. DEn ſieg/ der durch den ſpruch der tugend unſer war/ Hat mit gewalt das gluͤck uns aus der fauſt geriſſen/ Das gluͤck/ ſo uns verfolgt/ und denen gantz und gar Sich nicht verbinden will/ die unſers bunds genieſſen. Drumb muͤſſen wir das feld/ ſo mit des feindes blut Wir reichlich durchgenetzt/ ihm/ als dem fleger/ laſſen/ Und um ein ſpann-breit erd/ ſo wir mit groſſem muth Auffs aͤuſſerſte behaupt/ den ruͤckweg endlich faſſen. Wann uns der nachruff nicht unuͤberwindlich ſchreibt/ Wird uns die ehre doch das lob der braven geben: Auch uͤberwunden ſeyn/ wann die gewalt es treibt/ Hat einen ſieg bey ſich/ und laͤſt mit ruhme leben. So ſteht man unbewegt den großen Wilhelm ſtehn/ Und hertzen mit der macht und menge zu vergleichen/ Der tapfre Bojoar laͤſt unerſchrocken ſehn/ Wie man zum groſſen werck die tapffre hand muß reichen. Du auch/ des vaterlands geweihter troſt und luſt/ Du unerſchreckner Carl/ des groſſen Vaters ſpiegel/ Stehſt dieſen beyden bey mit felſen-gleicher bruſt/ Fuͤhrſt an dein heer/ und laͤſt der tapfferkeit den zuͤgel. Dir/ Hertzog/ jauchtzt dein volck/ und deine gegenwart Zuͤndt glut und feuer an den muthigen ſoldaten: Des feindes raſerey hingegen ſtutzt und ſtarrt/ Und wird als bloͤd und feig durch deine helden-thaten. Daß dein ſo junges blut ſo tapffres weſen hegt/ Jſt/ was dem feinde ſelbſt unſchaͤtzbar ſcheint zu ſchaͤtzen/ Daß was dein groſſer muth ihm als fuͤr augen legt/ Zwingt ihn/ daß er dir ſelbſt muß ehren-bogen ſetzen. Diß lachet der Jber/ und laͤſt ſein ſchoͤnes gold/ Das er und Tagus zinſt/ mit reichen adern flieſſen/ Der Belg und Bataver liebt dich/ und iſt dir hold/ Der Britten ſtrand erſchallt von deinen ehren-gruͤſſen. Diß

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Zitationshilfe: Hofmann von Hofmannswaldau, Christian: Herrn von Hofmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte anderer Theil. Leipzig, 1697, S. 218. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte02_1697/234>, abgerufen am 24.11.2024.