Hofmann von Hofmannswaldau, Christian: Herrn von Hofmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte anderer Theil. Leipzig, 1697.
So sehr es aber sucht dich länger zu verweilen/ So schaffet doch dein steiffer schluß/ Daß es mit heisser wehmuth muß Dich sehn von seinen gräntzen eilen. Du wünschest auch dein übrigs land Jn hohen augenschein zu fassen/ Und bey so höchst beglücktem stand Wiltu dich endlich hier voll gnaden niederlassen. So komm nun/ theurer held/ und laß dich bey uns finden/ Komm und erfreue diese stadt/ Die längst den altar fertig hat Dir brand und opffer anzuzünden: Die palmen sind dir schon gestreut/ Nim hier noch an die letzten zweige/ Die zwar von schwacher faust berelt; Doch unsrer tieffsten pflicht sind ein bewährter zeuge. Wir hoffen fest zu GOtt/ die lorbeern werden blühen/ Womit dein hohes haupt umkräntzt/ Der sieg/ so aus den blättern gläntzt/ Wird keinen unfall nach sich ziehen. Denn dieser schluß bleibt fest gesetzt: Der GOtt/ der sonst die adler schützet/ Hält auch die lorbeern unverletzt/ Wenns noch so ungeheur umb ihre gipffel blitzet. Erklä-
So ſehr es aber ſucht dich laͤnger zu verweilen/ So ſchaffet doch dein ſteiffer ſchluß/ Daß es mit heiſſer wehmuth muß Dich ſehn von ſeinen graͤntzen eilen. Du wuͤnſcheſt auch dein uͤbrigs land Jn hohen augenſchein zu faſſen/ Und bey ſo hoͤchſt begluͤcktem ſtand Wiltu dich endlich hier voll gnaden niederlaſſen. So komm nun/ theurer held/ und laß dich bey uns finden/ Komm und erfreue dieſe ſtadt/ Die laͤngſt den altar fertig hat Dir brand und opffer anzuzuͤnden: Die palmen ſind dir ſchon geſtreut/ Nim hier noch an die letzten zweige/ Die zwar von ſchwacher fauſt berelt; Doch unſrer tieffſten pflicht ſind ein bewaͤhrter zeuge. Wir hoffen feſt zu GOtt/ die lorbeern werden bluͤhen/ Womit dein hohes haupt umkraͤntzt/ Der ſieg/ ſo aus den blaͤttern glaͤntzt/ Wird keinen unfall nach ſich ziehen. Denn dieſer ſchluß bleibt feſt geſetzt: Der GOtt/ der ſonſt die adler ſchuͤtzet/ Haͤlt auch die lorbeern unverletzt/ Wenns noch ſo ungeheur umb ihre gipffel blitzet. Erklaͤ-
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Vermiſchte Gedichte.
Da nun der blutge feind bekaͤmpfft/
Der es zum raube wolt erjagen/
Und durch dein truncknes ſchwerdt gedaͤmpfft/
Sieht man es billich dir den crantz entgegen tragen.
So ſehr es aber ſucht dich laͤnger zu verweilen/
So ſchaffet doch dein ſteiffer ſchluß/
Daß es mit heiſſer wehmuth muß
Dich ſehn von ſeinen graͤntzen eilen.
Du wuͤnſcheſt auch dein uͤbrigs land
Jn hohen augenſchein zu faſſen/
Und bey ſo hoͤchſt begluͤcktem ſtand
Wiltu dich endlich hier voll gnaden niederlaſſen.
So komm nun/ theurer held/ und laß dich bey uns finden/
Komm und erfreue dieſe ſtadt/
Die laͤngſt den altar fertig hat
Dir brand und opffer anzuzuͤnden:
Die palmen ſind dir ſchon geſtreut/
Nim hier noch an die letzten zweige/
Die zwar von ſchwacher fauſt berelt;
Doch unſrer tieffſten pflicht ſind ein bewaͤhrter zeuge.
Wir hoffen feſt zu GOtt/ die lorbeern werden bluͤhen/
Womit dein hohes haupt umkraͤntzt/
Der ſieg/ ſo aus den blaͤttern glaͤntzt/
Wird keinen unfall nach ſich ziehen.
Denn dieſer ſchluß bleibt feſt geſetzt:
Der GOtt/ der ſonſt die adler ſchuͤtzet/
Haͤlt auch die lorbeern unverletzt/
Wenns noch ſo ungeheur umb ihre gipffel blitzet.
Erklaͤ-
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