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Hofmann von Hofmannswaldau, Christian: Herrn von Hofmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte anderer Theil. Leipzig, 1697.

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Vermischte Gedichte.

Der bluthund emsig war bereit;
Er hat die leichen so gestürtzet/
Gleichwie der mäder abgekürtzet
Die gräser in der sommer-zeit.

8.
Viel tausend hat sein schwerdt gefressen/
Wiewol so gar nicht zu vergessen
Neuhäusels tapfrer helden-muth.
Es stritt/ und must es selber blüten/
So wieß es doch weit größre fluthen
Gepreßt aus der verfluchten brut.
9.
Und ist es gleich schon überwunden/
Hat doch auch da den sarg gefunden
So wohl das Scythische geschlecht:
Das feld mit grasse vor bedecket/
Ein grauen aber nun erwecket/
Jst zu des feindes kirchhof recht.
10.
Die abgefleischten bein und schädel
Bezeugen mit der that/ wie edel
Sich iederzeit der christ gestalt/
Wie hurtig er im streit gewesen/
Drumb wird man wenig von ihm lesen/
Sein ruhm sey nicht im blut erkalt.
11.
Erschröckter mensch von deinem feinde/
Steh' auf und kiese den zum freunde/
Den kein Türck aus dem himmel treibt/
Und dencke nur getrost zu dulden/
Was du verdient mit deinen schulden/
Die ruthe/ die dich itzund stäupt.
12.
Laß andachts-opfer GOtt erweichen/
So wirst du wol für krieg und seuchen
Be-

Vermiſchte Gedichte.

Der bluthund emſig war bereit;
Er hat die leichen ſo geſtuͤrtzet/
Gleichwie der maͤder abgekuͤrtzet
Die graͤſer in der ſommer-zeit.

8.
Viel tauſend hat ſein ſchwerdt gefreſſen/
Wiewol ſo gar nicht zu vergeſſen
Neuhaͤuſels tapfrer helden-muth.
Es ſtritt/ und muſt es ſelber bluͤten/
So wieß es doch weit groͤßre fluthen
Gepreßt aus der verfluchten brut.
9.
Und iſt es gleich ſchon uͤberwunden/
Hat doch auch da den ſarg gefunden
So wohl das Scythiſche geſchlecht:
Das feld mit graſſe vor bedecket/
Ein grauen aber nun erwecket/
Jſt zu des feindes kirchhof recht.
10.
Die abgefleiſchten bein und ſchaͤdel
Bezeugen mit der that/ wie edel
Sich iederzeit der chriſt geſtalt/
Wie hurtig er im ſtreit geweſen/
Drumb wird man wenig von ihm leſen/
Sein ruhm ſey nicht im blut erkalt.
11.
Erſchroͤckter menſch von deinem feinde/
Steh’ auf und kieſe den zum freunde/
Den kein Tuͤrck aus dem himmel treibt/
Und dencke nur getroſt zu dulden/
Was du verdient mit deinen ſchulden/
Die ruthe/ die dich itzund ſtaͤupt.
12.
Laß andachts-opfer GOtt erweichen/
So wirſt du wol fuͤr krieg und ſeuchen
Be-
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[299/0315] Vermiſchte Gedichte. Der bluthund emſig war bereit; Er hat die leichen ſo geſtuͤrtzet/ Gleichwie der maͤder abgekuͤrtzet Die graͤſer in der ſommer-zeit. 8. Viel tauſend hat ſein ſchwerdt gefreſſen/ Wiewol ſo gar nicht zu vergeſſen Neuhaͤuſels tapfrer helden-muth. Es ſtritt/ und muſt es ſelber bluͤten/ So wieß es doch weit groͤßre fluthen Gepreßt aus der verfluchten brut. 9. Und iſt es gleich ſchon uͤberwunden/ Hat doch auch da den ſarg gefunden So wohl das Scythiſche geſchlecht: Das feld mit graſſe vor bedecket/ Ein grauen aber nun erwecket/ Jſt zu des feindes kirchhof recht. 10. Die abgefleiſchten bein und ſchaͤdel Bezeugen mit der that/ wie edel Sich iederzeit der chriſt geſtalt/ Wie hurtig er im ſtreit geweſen/ Drumb wird man wenig von ihm leſen/ Sein ruhm ſey nicht im blut erkalt. 11. Erſchroͤckter menſch von deinem feinde/ Steh’ auf und kieſe den zum freunde/ Den kein Tuͤrck aus dem himmel treibt/ Und dencke nur getroſt zu dulden/ Was du verdient mit deinen ſchulden/ Die ruthe/ die dich itzund ſtaͤupt. 12. Laß andachts-opfer GOtt erweichen/ So wirſt du wol fuͤr krieg und ſeuchen Be-

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Zitationshilfe: Hofmann von Hofmannswaldau, Christian: Herrn von Hofmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte anderer Theil. Leipzig, 1697, S. 299. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte02_1697/315>, abgerufen am 22.11.2024.